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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Mehr als ein­mal er­tapp­te er sich da­bei, daß er ver­such­te, mit ei­nem sei­ner Ge­gen­über ein Ge­spräch zu be­gin­nen.
    Nach et­wa vier­zehn Ta­gen gin­gen sei­ne Vor­rä­te zur Nei­ge, und er muß­te zu­se­hen, an Nach­schub zu kom­men. Auf dem PLAY­LAND-Ge­län­de selbst er­wies sich dies lei­der als un­mög­lich, so daß er es wa­gen muß­te, sei­ne Mi­ni­welt zu ver­las­sen.
    Es war für Frank ei­ne der an­ge­nehms­ten Über­ra­schun­gen ge­we­sen, als er fest­ge­stellt hät­te, daß er je­des ge­park­te Fahr­zeug, in dem sich nicht ge­ra­de ein ‚Fah­rer’ be­fand, be­stei­gen und selb­stän­dig be­lie­big um­her­steu­ern konn­te. Er setz­te sich al­so in einen Wa­gen und fuhr zu dem großen Park­haus in der Mo­dell­haupt­stadt, von dem aus er zur ers­ten ei­ge­nen Fahrt durch PLAY­LAND ge­st­ar­tet war. Dort hielt er in der Nä­he des Plat­zes an, an dem er je­weils sei­nen Wa­gen ab­ge­stellt hat­te, der ihm den Zu­gang zu die­ser Mi­nia­tur­welt er­öff­net hat­te.
    Nach zehn Mi­nu­ten sah Frank ihn in die Park­box ein­bie­gen und an­hal­ten. Die Ge­sich­ter hin­ter den Schei­ben ver­schwan­den. Schnell ging er auf das Fahr­zeug zu und stieg ein.
    Nach­dem er die Tür ge­schlos­sen hat­te, be­merk­te er, daß drau­ßen je­mand ener­gisch rüt­tel­te. Er öff­ne­te den Schlag und stand in der Si­mu­la­ti­ons­hal­le ei­nem äu­ßerst über­rasch­ten Ehe­paar ge­gen­über. Er grüß­te die bei­den und tauch­te in der Men­schen­men­ge un­ter.
    Am In­for­ma­ti­ons­schal­ter ließ er sich den Wa­gen für zwei Stun­den spä­ter re­ser­vie­ren. Er zahl­te mit Schei­nen aus der Beu­te.
    Dann fuhr er mit ei­nem Ta­xi zum Su­per­markt in ei­ner na­he ge­le­ge­nen Ort­schaft. Dort deck­te er sich aus­rei­chend mit Le­bens­mit­teln und Spi­ri­tuo­sen ein.
    Spä­ter wun­der­te sich der Ta­xi­fah­rer, als er von sei­nem Fahr­gast ge­be­ten wur­de, ihm beim Trans­port sei­ner reich­hal­ti­gen Ein­kaufsu­ten­si­li­en in das PLAY­LAND-Ge­bäu­de be­hilf­lich zu sein. Ein groß­zü­gi­ges Trink­geld hei­ter­te je­doch sei­ne Mie­ne be­trächt­lich auf. Schließ­lich war er al­ler­dings doch sehr ver­blüfft, daß er Le­bens­mit­tel und Ge­trän­ke im Kof­fer­raum ei­nes der Si­mu­la­ti­ons­mo­del­le ver­stau­en soll­te.
    Wei­te­re drei Wo­chen spä­ter zog Frank um. Er woll­te hin­aus aufs ‚Land’. Er hat­te in­zwi­schen die Mi­nia­tur­welt sehr gut ken­nen­ge­lernt. Und ei­nes Ta­ges hat­te er das Fleck­chen Er­de ge­fun­den, an dem er sei­ne wei­te­re Zeit in PLAY­LAND ver­brin­gen woll­te.
    Er hat­te ein klei­nes Fach­werk­haus ent­deckt, am Ran­de ei­nes Tan­nen­wäld­chens, in­mit­ten ei­nes ver­wil­der­ten Gar­tens. Es kam sei­ner Vor­stel­lung vom Traum­pa­ra­dies schon sehr na­he.
    Von Zeit zu Zeit wie­der­hol­te er sei­ne Aus­flü­ge in die ‚große Welt’, um sei­ne Vor­rä­te zu er­neu­ern. Da­bei blieb er gänz­lich un­be­hel­ligt, wenn auch die Da­me in Grün am In­for­ma­ti­ons­schal­ter ihn manch­mal et­was schief an­lä­chel­te.
    Völ­lig un­er­war­tet kam da­her für Frank der große Schock. Er hat­te ge­ra­de wie­der auf sei­nem Weg in die nor­ma­le Welt das Fahr­zeug­mo­dell be­stie­gen, das ihm die Tür zur Si­mu­la­ti­ons­hal­le öff­nen soll­te, als ihm schlag­ar­tig be­wußt wur­de, daß er ver­ges­sen hat­te, Geld ein­zu­ste­cken.
    Er ent­rie­gel­te den Wa­gen­schlag und stand in der Welt der le­ben­den Men­schen. Drau­ßen, in ei­nem klei­nen Mi­nia­tur­fach­werk­haus, la­gen mehr als ei­ne Mil­li­on Mark. Aber er stand hier und hat­te nicht einen Pfen­nig.
    Er­schla­gen ließ Frank sich auf ei­ne der Pols­ter­bän­ke ge­gen­über dem In­for­ma­ti­ons­schal­ter fal­len. Er muß­te so schnell wie mög­lich ir­gend­ei­nen Weg fin­den, an Geld zu kom­men, da­mit er in sei­ne Mi­nia­tur­welt zu­rück­keh­ren konn­te.
    Er sah sich um.
    Auf ein­mal hat­te er das Ge­fühl, von al­len Sei­ten be­ob­ach­tet zu wer­den. Er ver­mein­te ei­ne ernst­haf­te Be­dro­hung von den Men­schen um sich her zu spü­ren.
    „Na, Sie se­hen ja so un­glück­lich aus! Stimmt ir­gend et­was

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