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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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und Frank blieb mit­ten in ei­nem Stau ste­cken. Im­mer wie­der sah er ner­vös auf sei­ne Uhr.
    Er wuß­te nicht, wann der Zeit­punkt ein­tre­ten wür­de, an dem der Wa­gen um­keh­ren und das Park­haus der großen Stadt an­steu­ern wür­de.
    Es blieb ei­ne Vier­tel­stun­de bis zum Ab­lauf der Fahrt­zeit, als er end­lich die freie Land­stra­ße er­reicht hat­te.
    Er bog ge­ra­de auf den ver­träum­ten Markt­platz ein, als ein Lämp­chen rot am Ar­ma­tu­ren­brett auf­zu­blin­ken be­gann. Das war ihm frü­her nicht auf­ge­fal­len. Aber er ahn­te, daß es das Zei­chen war, wo­nach gleich die Fern­steue­rung den Wa­gen über­neh­men wür­de.
    Und dann ver­ließ ihn jeg­li­che Hoff­nung, als er sah, daß sein Park­platz von ei­nem an­de­ren Fahr­zeug be­setzt war – die ein­zi­ge Stel­le, die es ihm er­mög­li­chen konn­te, wie­der in die Mi­nia­tur­welt zu­rück­zu­keh­ren.
    In ei­nem Akt der Ver­zweif­lung steu­er­te er mit Höchst­ge­schwin­dig­keit auf den frem­den Lie­fer­wa­gen zu. Der Zu­sam­men­prall war fürch­ter­lich. Frank wur­de aus dem Wa­gen ge­schleu­dert und blieb blu­tend und be­sin­nungs­los auf dem Pflas­ter vor der Trink­hal­le lie­gen.
    Im glei­chen Mo­ment sprang in der Si­mu­la­ti­ons­hal­le Leo in pa­ni­schem Ent­set­zen von der Fahr­zeu­gat­trap­pe zu­rück, vor der er auf Frank Mel­ro­se ge­war­tet hat­te. Denn plötz­lich ver­form­te die­se sich un­ter lau­tem Kra­chen vor sei­nen Au­gen, sprang aus den Rol­len, schleu­der­te quer durch die Hal­le und zer­schell­te end­gül­tig an der ge­gen­über­lie­gen­den Wand. Von dem In­sas­sen fehl­te jeg­li­che Spur.
    Als Frank er­wach­te, fand er sich in ei­nem sau­be­ren, weiß­be­zo­ge­nen Bett wie­der. Ein kur­z­er Blick in die Run­de be­stä­tig­te ihm, daß er in ei­nem Kran­ken­h­aus­zim­mer lag. Links und rechts von sei­nem stand je­weils ein wei­te­res Bett. Die dar­in lie­gen­den Pa­ti­en­ten schie­nen ge­ra­de zu schla­fen.
    Er ver­such­te, sei­ner Er­in­ne­rung nach­zu­hel­fen. Die letz­ten Se­kun­den vor dem Auf­prall fie­len ihm wie­der ein. Was aber war dann ge­sche­hen?
    Die nächs­ten Mi­nu­ten be­reits brach­ten ihm Auf­klä­rung. Die Tür des Raum­es wur­de ge­öff­net, und ei­ne adret­te Schwes­ter be­trat das Zim­mer. Sie kam an sein Bett und nahm sei­nen Arm, wohl, um den Puls zu füh­len. Ih­re Hand war eis­kalt und mit ei­ner Plas­tik­haut über­zo­gen.
    Als sie das Zim­mer wie­der ver­las­sen hat­te, ver­such­te Frank auf­zu­ste­hen. Er be­tas­te­te sei­nen Kör­per, um her­aus­zu­fin­den, ob ir­gend­wel­che Kno­chen ge­bro­chen wa­ren. Das schi­en nicht der Fall zu sein. Den­noch fühl­te er sich völ­lig er­schla­gen.
    Als er in einen Spie­gel sah, blick­te ihm ein blut­ver­schmier­tes Ge­sicht ent­ge­gen.
    Er trat hin­aus auf den Gang, wo Schwes­tern und Ärz­te ge­schäf­tig hin und her eil­ten. Ge­gen­über be­fand sich ei­ne Tür mit der Auf­schrift „Bad.“
    Zwar kam nur kal­tes Was­ser aus den Lei­tun­gen; aber Frank dusch­te lan­ge und aus­gie­big, bis er lang­sam wie­der einen kla­ren Kopf be­kam.
    Spä­ter leg­te er sich zu­rück auf sein Bett und über­leg­te, was jetzt wohl zu tun sei. Er durf­te sich in nächs­ter Zeit ‚drau­ßen’ nicht se­hen las­sen. Die­se Er­kennt­nis ver­deut­lich­te ihm gleich­zei­tig sein Haupt­pro­blem. Er muß­te zu­se­hen, hier auf dem Ge­län­de ei­ne Er­näh­rungs­grund­la­ge zu fin­den.
    Was­ser war reich­lich vor­han­den. Aber sei­ne Le­bens­mit­tel­vor­rä­te wa­ren nur noch für drei Ta­ge be­rech­net. Das An­ge­bot in den Su­per­märk­ten die­ser An­la­ge hat­te er be­reits frü­her un­ter­sucht. Al­le an­ge­bo­te­nen De­li­ka­tes­sen hat­ten sich lei­der als At­trap­pen her­aus­ge­stellt.
    Wie­der be­trat die Schwes­ter den Raum, und wie­der fühl­te sie sei­nen Puls. Sie war ja wirk­lich ein sü­ßes Ding, aber lei­der eis­kalt, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. Oder hat­te sie da ge­ra­de ge­b­lin­zelt?
    Frank schüt­tel­te den Kopf. Sei­ne Er­mat­tung er­zeug­te schon Hal­lu­zi­na­tio­nen bei ihm. Viel­leicht war es aber auch sei­ne Phan­ta­sie, die, durch lan­ge

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