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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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steuern. Erkundigen Sie sich an unseren Informationsständen.“
    Anderthalb Stunden lang wanderte Frank über das Gelände der Miniaturanlage. Die exakte Gestaltung der Landschaft und die naturgetreuen Nachbildungen von Fahrzeugen und Gebäuden beeindruckten ihn sehr. Am meisten verblüfften ihn allerdings die kleinen Figuren, die die Rollen der Menschen in dieser Welt übernommen hatten. Sie schienen tatsächlich zu leben.
    Das riesige Gelände war in diese Miniwelt vollkommen integriert. Der Besucher wanderte auf Wegen, die auf Stelzen die Anlage überspannten. Unter ihm brausten Züge durch den Abend. Auf Autobahnen bildeten sich Fahrzeugkolonnen an Baustellen. Und in den Städten strebte die Rush-hour ihrem Höhepunkt entgegen.
    Schleppkähne trieben langsam einen Fluß hinunter. In Ufernähe tummelten sich Ruderboote. Und in der Luft zogen Flugzeuge ihre Kreise.
    Nachdem Frank das große Hauptgebäude wieder betreten hatte, entdeckte er den Wegweiser mit der Aufschrift „Zu den Simulationsmodellen.“ Vorbei an der Anlage eines großen Kopfbahnhofes, auf dem hektische Betriebsamkeit herrschte, führten die Hinweise zu einer Halle, die mit Fahrzeugen aller Art vollgeparkt schien.
    Ein stetiges Rauschen überdeckte alle anderen Geräusche. Frank stellte fest, daß es von den Rädern der Autos und Busse herrührte, die sich auf Rollen ständig drehten. Hinter den Scheiben der Fahrzeuge waren Menschen zu erkennen, die scheinbar interessiert nach draußen sahen.
    Frank begab sich zu einem der Informationsschalter.
    „Was geschieht, wenn ich mich in solch ein Simulationsmodell setze?“ erkundigte er sich.
    „Sie haben den vollkommenen Eindruck, wirklich in einem Omnibus oder einem Automobil zu sitzen. Wenn Sie wollen, können Sie auch eine Bahnfahrt, eine Tour auf einem Ausflugsdampfer oder einen Flug über PLAYLAND erleben. Eines der Miniaturmodelle draußen auf der Anlage ist mit Ihrem Simulationsfahrzeug über Funk verbunden. Winzige Fernsehkameras lassen die Illusion zu, eine Fahrt ganz wirklich zu erleben.“
    Das hatte Frank bereits aus dem Prospekt herausgelesen. Die Dame in der hellgrünen Uniform lächelte freundlich-unverbindlich.
    „Sie können allerdings auch selbst solch ein Fahrzeug über die Anlage steuern. Das ist nicht anders, als wenn Sie richtig Auto fahren.“
    Sie schob ihm eine Broschüre über den Tresen zu. Frank nahm sie an sich und blätterte unschlüssig darin herum.
    „Die Preise finden Sie auf der letzten Seite!“
    „Was kostet es, wenn ich ein Fahrzeug selbst steuern möchte?“
    Er hatte sich entschlossen.
    „Eine Stunde Fahrtzeit kostet einhundertfünfzig Mark. Das ist teuer!“ beeilte sie sich hinzuzufügen, als sie seinen bestürzten Blick sah.
    „Sie können aber bis zu vier weitere Personen mitnehmen. Und bedenken Sie, was Ihnen dafür geboten wird! Sie können, wenn Sie wollen, gleich hier bei mir buchen!“
    Was er dann erlebte, machte Frank vollends sprachlos. Er durchfuhr die Miniaturstädte und Dörfer, die er vorher auf seinem Rundgang gesehen hatte. Und er hatte den vollkommenen Eindruck, draußen statt einer nachgebildeten Welt richtige Menschen und Landschaften vorbeigleiten zu sehen.
    Er steuerte auf den Marktplatz eines kleinen Städtchens und hielt an. Durch die Scheiben seines Wagens beobachtete er lebhaftes Treiben. Vor einem Kino hatte sich eine Menschenschlange aufgereiht, die langsam im Eingang verschwand. An einer Trinkbude fläzten sich ein paar abgerissene Männer herum, die offensichtlich schon reichlich dem Alkohol zugesprochen hatten. Ein junges Mädchen kaufte sich am Zeitungsstand gerade eine Zeitschrift und stieg dann in einen Wagen, hinter dessen Steuer ein Mann gewartet hatte. Die beiden fuhren gleich davon.
    Um einen Brunnen herum saß eine Gruppe von Jugendlichen in ausgelassener Stimmung. Weitere junge Leute auf Mopeds und Motorrädern stießen dazu. Eine ältere Dame führte ihr Hündchen an den romantischen Fassaden der Häuserzellen gegenüber entlang.
    Dann quietschte eine altertümliche Straßenbahn um die Ecke und hielt genau vor dem Kino. Die Fahrgäste, die ausgestiegen waren, verschwanden in den Seitenstraßen.
    Zwischen den mächtigen Kastanienbäumen tollten Kinder umher, deren Eltern ihnen offensichtlich trotz vorgerückter Abendstunde noch Ausgang gewährten.
    Ein Liebespaar überquerte langsam den Platz und kam dicht an Franks Wagen vorüber. Die beiden bemerkten ihn gar nicht und gingen eng umschlungen weiter.
    Jenseits des

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