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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Platzes lagen Menschen in den Fenstern der Häuser und sahen dem abendlichen Treiben zu. In den Glaszylindern verschnörkelter Gaslaternen flammten die Lichter auf.
    Frank hatte auf einmal das Bedürfnis, auszusteigen und sich unter die Leute zu mischen; zur Trinkhalle hinüberzugehen und mit den Pennern ein Bier zu trinken.
    Er öffnete den Wagenschlag – und stand auf dem Marktplatz.
    Zuerst kam ihm gar nicht das Unwirkliche dieser Situation zu Bewußtsein. Er machte ein paar Schritte auf die Trinkbude zu – dann erschrak er.
    Er stand hier in einer Miniaturwelt zwischen winzigen Robotern. Und er war nicht größer als diese.
    In der Ferne entdeckte er den riesigen schwarzen Schatten eines der Besucherwege auf Stelzen. Voller Panik stürzte er zu seinem Wagen zurück, startete den sofort und versuchte, zu dem Ausgangspunkt seiner Fahrt zurückzufinden, was ihm jedoch in seiner Aufregung nicht gelang.
    Nachdem die eine Stunde Fahrtzeit schließlich nahezu abgelaufen war, rollte das Fahrzeug selbständig, ohne daß Frank regulierend hätte eingreifen können, dorthin zurück, von wo aus es gestartet war, einem riesigen Parkhaus inmitten einer Großstadt. Dort hielt es an.
    Frank stieg aus und fand sich in der ausgedehnten Halle mit den Simulationsfahrzeugen wieder. Ein Familienvater mit drei Kindern wartete bereits darauf, seinen Wagen besteigen zu dürfen.
    Zuerst zündete Frank sich eine Zigarette an und machte benommen ein paar Züge. Hinter den Scheiben der Simulationsfahrzeuge sah er die Gesichter der Menschen, die staunend nach draußen blickten.
    Einige Minuten später steuerte er auf den Informationsstand zu. Die Dame in Grün lächelte ihm freundlich entgegen.
    „Hatten Sie eine angenehme Fahrt?“
    „Was geschieht eigentlich, wenn man unterwegs aussteigt?“ fragte er ziemlich heftig dagegen. „Sie können selbstverständlich jederzeit aussteigen!“
    Die Dame musterte ihn erstaunt.
    „Ihre Fahrtzeit läuft allerdings weiter. Hatten Sie irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Türmechanismus?“
    Frank schüttelte den Kopf.
    „Ich möchte wissen, wo man sich befindet, wenn man während der Fahrt aussteigt.“
    Jetzt lächelte die Dame sehr spöttisch.
    „Sie steigen natürlich in der Simulationshalle aus.“
    Sie kicherte belustigt.
    „Soweit sind wir bisher mit unserer Wundertechnik noch nicht, daß wir Sie in unsere Miniwelt verpflanzen könnten.“
    Frank sah sie verwirrt an.
    „Ich …“ setzte er an; doch er brach ab und verließ eilig das Gebäude.
    Ein paar Tage später löste er erneut eine Karte für eines der selbst zu steuernden Fahrzeuge. Das Wetter war regnerisch, und er hatte das Gefühl, das es schwierig sei, den Wagen auf der Straße zu halten.
    Kaum hatte er die Stadt verlassen, hielt er an und stieg aus. Er stand in der Simulationshalle.
    Sofort setzte er sich wieder hinter das Steuer und schloß den Schlag. Dann versuchte er die kleine Stadt wiederzufinden, in der er jenes seltsame Erlebnis seiner Miniaturwerdung gehabt hatte.
    Er steuerte sofort den Marktplatz an. Dort hielt er in der Nähe des Imbißstandes und stieg von neuem aus. Wieder befand er sich in der Simulationshalle.
    Der Parkplatz, auf dem er Tage zuvor gestanden hatte, war mit einem kleinen Kombiwagen besetzt. Frank wartete. Nach kurzer Zeit verließ ein Mann die Theke der Trinkhalle und stieg in den Lieferwagen ein.
    Frank verlor keine Minute und versuchte, sein Fahrzeug möglichst genauso wie an jenem denkwürdigen Abend dort zu parken. Dann stieg er wiederum aus. Er befand sich in der Halle mit den Simulationsmodellen.
    Doch er gab nicht auf. Er versuchte sich an die genaue Zeit zu erinnern, zu der er an jenem Abend auf dem Marktplatz angehalten hatte. Und als ihm die Zeit gekommen schien, stand er erneut mit einem Wagen der Trinkhalle gegenüber.
    In der Simulationshalle wunderten sich einige der Besucher über jenen seltsamen Zeitgenossen, der ständig in sein Fahrzeugmodell ein- und ausstieg.
    Schließlich mietete Frank sich noch einmal den Wagen, mit dem er am ersten Abend durch PLAYLAND gefahren war. Er wartete, bis Wochentag und Zeit stimmten, bevor er ein letztes Mal experimentierte.
    Dann hielt er wieder auf dem Marktplatz jenes romantischen kleinen Städtchens an. Die Situation schien ihm seltsam vertraut. Menschen verschwanden im Kino, Penner belagerten die Trinkhalle, und Jugendliche alberten fröhlich am Brunnen herum.
    Nachdem die Straßenbahn verschwunden war, kam das Liebespaar wieder auf seinen

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