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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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gewaltige Ohrfeige versetzt.
    Hoch erhobenen Hauptes schritt sie von dannen. In diesem Falle, fand Frank, ging der Perfektionismus der Erschaffer der Miniaturwelt doch entschieden zu weit.
    Er erhob sich und suchte den Ausgang.
    Eine Stunde später saß er in dem kleinen Häuschen am Waldrand bei einer letzten Flasche Bier und dachte über seine Situation nach. Es mußte ganz einfach einen Weg geben, an Nahrungsmittel zu kommen, ohne PLAYLAND zu verlassen zu müssen.
     
    Nach einer weiteren Stunde intensiven Nachdenkens war ihm schließlich eine vage Idee gekommen, und er machte sich sofort daran, die Möglichkeiten ihrer Verwirklichung auszuforschen. Er stieg in den Wagen, den er sich zuvor organisiert hatte. Durch einen einfachen Knopfdruck im Inneren konnte man die Computerautomatik außer Kraft setzen und das Fahrzeug selbständig steuern.
    Frank fuhr in die Randzone der riesigen Anlage. In einiger Entfernung konnte er die für ihn wolkenkratzerhohe Umzäunung erkennen. Je mehr er sich dem Hauptgebäude näherte, desto häufiger wurde der Zaun durch Lücken unterbrochen, in die Imbißstände eingefügt waren.
    Er hielt an und stieg aus. Mit der Straße endete die Miniaturwelt. Links war noch die perfekt nachgebildete Landschaft, rechts fand sich normales Gras und Unkraut, das für Frank jetzt allerdings mehr als mannshoch war.
    Nur selten fuhr ein Wagen vorbei, da dieser Teil der Anlage von den Besuchern kaum noch eingesehen werden konnte.
    Frank setzte sich in Bewegung, und nach fünf Minuten stand er in einem kleinen Lagerhof hinter einem der Imbißstände. Natürlich waren für ihn jetzt die Ausmaße riesig. Er selbst hingegen mußte auf einen zufälligen Beobachter nicht größer als eine Ratte wirken.
    Kurze Zeit später hatte er entdeckt, was er suchte. Er kletterte auf einen der dort lagernden Kartons. Zum Glück war der geöffnet. Was er sah, ließ seine Hoffnung steigen, nicht verhungern zu müssen. Eine Tüte Kartoffelchips lag neben der anderen. Wenn man von seiner augenblicklichen Größe ausging, dann mußte solch eine Tüte mehrere Tage für seine Ernährung reichen.
    In anderen Kartons entdeckte Frank weitere nahrhafte Leckereien. Außerdem fand er Getränkedosen. Und in einem Eimer schwammen riesige Knackwürstchen.
    Es stellte sich jetzt allerdings eine entscheidende Schwierigkeit heraus, als ihm klar wurde, daß es ihm unmöglich sein würde, die riesigen Tüten und Dosen zu transportieren.
    Doch nach kurzer Überlegung fiel ihm auch eine Lösung für dieses Problem ein.
    Er erinnerte sich, daß im Gegensatz zu jenen im Hauptgebäude die Imbißstände außerhalb nachts geschlossen wurden. Auf diese Tatsache gründete sich sein Plan, und er machte sich sofort an die Vorbereitungen zu dessen Ausführung.
     
    Frank fuhr zurück in die Modellhauptstadt. Dort war ihm ein Platz bekannt, an dem nachts für gewöhnlich mehrere Tieflader abgestellt waren. Seinen eigenen Wagen bugsierte er auf die Ladefläche eines der Transporter und fuhr mit diesem dann zu dem ausgewählten Kiosk zurück. Dort lud er den PKW ab und steuerte ihn nochmals zurück in die Stadt, um schließlich mit einem Autokran wieder an der Straße bei dem Imbißstand aufzutauchen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß der Kiosk inzwischen nicht mehr bewirtschaftet wurde, lenkte er zunächst vorsichtig den Tieflader in dessen Innenhof.
    Das erwies sich als recht schwierig, weil die Gräser sich als kräftige Hindernisse herausstellten.
    Nach mehrmaligem Vor- und Zurückstoßen stand der Transporter schließlich an der gewünschten Stelle.
    Den Autokran ebenfalls dorthin zu bringen, war nur noch halb so schwierig, weil Frank jetzt lediglich nur noch der vorbereiteten Spur zu folgen brauchte. Auch das Beladen erwies sich nicht als Problem.
    Und eine Stunde später schwenkte ein mit einer Packung Kartoffelchips, einer Bockwurst und einer Dose Bier beladener Tieflader vorsichtig von einer halbverwilderten Rasenfläche auf eine Seitenstraße der Miniaturwelt PLAYLAND ein.
     
    Frank parkte den großen Lastwagen vor seinem Waldrefugium. Dann organisierte er sich einen weiteren PKW, um den Autokran abholen zu können. Später fuhr er die Strecke noch einmal, damit er den PKW aufladen und damit jegliche Spur seines nächtlichen Besuches beseitigen konnte.
    Gegen Morgen sank er erschöpft in sein Bett und träumte von riesigen Kartoffelchips und einer Dose Bier, in der er ertrank.
    Der Gedanke an die hübsche Krankenschwester verfolgte ihn

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