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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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übernehmen würde.
    Und dann verließ ihn jegliche Hoffnung, als er sah, daß sein Parkplatz von einem anderen Fahrzeug besetzt war – die einzige Stelle, die es ihm ermöglichen konnte, wieder in die Miniaturwelt zurückzukehren.
    In einem Akt der Verzweiflung steuerte er mit Höchstgeschwindigkeit auf den fremden Lieferwagen zu. Der Zusammenprall war fürchterlich. Frank wurde aus dem Wagen geschleudert und blieb blutend und besinnungslos auf dem Pflaster vor der Trinkhalle liegen.
    Im gleichen Moment sprang in der Simulationshalle Leo in panischem Entsetzen von der Fahrzeugattrappe zurück, vor der er auf Frank Melrose gewartet hatte. Denn plötzlich verformte diese sich unter lautem Krachen vor seinen Augen, sprang aus den Rollen, schleuderte quer durch die Halle und zerschellte endgültig an der gegenüberliegenden Wand. Von dem Insassen fehlte jegliche Spur.
    Als Frank erwachte, fand er sich in einem sauberen, weißbezogenen Bett wieder. Ein kurzer Blick in die Runde bestätigte ihm, daß er in einem Krankenhauszimmer lag. Links und rechts von seinem stand jeweils ein weiteres Bett. Die darin liegenden Patienten schienen gerade zu schlafen.
    Er versuchte, seiner Erinnerung nachzuhelfen. Die letzten Sekunden vor dem Aufprall fielen ihm wieder ein. Was aber war dann geschehen?
    Die nächsten Minuten bereits brachten ihm Aufklärung. Die Tür des Raumes wurde geöffnet, und eine adrette Schwester betrat das Zimmer. Sie kam an sein Bett und nahm seinen Arm, wohl, um den Puls zu fühlen. Ihre Hand war eiskalt und mit einer Plastikhaut überzogen.
    Als sie das Zimmer wieder verlassen hatte, versuchte Frank aufzustehen. Er betastete seinen Körper, um herauszufinden, ob irgendwelche Knochen gebrochen waren. Das schien nicht der Fall zu sein. Dennoch fühlte er sich völlig erschlagen.
    Als er in einen Spiegel sah, blickte ihm ein blutverschmiertes Gesicht entgegen.
    Er trat hinaus auf den Gang, wo Schwestern und Ärzte geschäftig hin und her eilten. Gegenüber befand sich eine Tür mit der Aufschrift „Bad.“
     
    Zwar kam nur kaltes Wasser aus den Leitungen; aber Frank duschte lange und ausgiebig, bis er langsam wieder einen klaren Kopf bekam.
    Später legte er sich zurück auf sein Bett und überlegte, was jetzt wohl zu tun sei. Er durfte sich in nächster Zeit ‚draußen’ nicht sehen lassen. Diese Erkenntnis verdeutlichte ihm gleichzeitig sein Hauptproblem. Er mußte zusehen, hier auf dem Gelände eine Ernährungsgrundlage zu finden.
    Wasser war reichlich vorhanden. Aber seine Lebensmittelvorräte waren nur noch für drei Tage berechnet. Das Angebot in den Supermärkten dieser Anlage hatte er bereits früher untersucht. Alle angebotenen Delikatessen hatten sich leider als Attrappen herausgestellt.
    Wieder betrat die Schwester den Raum, und wieder fühlte sie seinen Puls. Sie war ja wirklich ein süßes Ding, aber leider eiskalt, im wahrsten Sinne des Wortes. Oder hatte sie da gerade geblinzelt?
    Frank schüttelte den Kopf. Seine Ermattung erzeugte schon Halluzinationen bei ihm. Vielleicht war es aber auch seine Phantasie, die, durch lange Enthaltsamkeit gemartert, ihm da einen Streich spielen wollte.
    Als die gute Fee das Zimmer wieder verlassen hatte, erhob er sich erneut. Er sah sich in dem Raum um. Seine Bettnachbarn ‚schliefen’ noch immer. Jetzt fiel ihm auch auf, daß seine barmherzige Samariterin die beiden gar nicht beachtet hatte.
    Aber er wunderte sich nicht lange darüber, sondern versuchte, seine Kleider wiederzufinden. Man hatte ihn in ein lebensechtes Krankenhausnachthemd gesteckt. Und damit wollte er selbst in dieser Spielzeugwelt nicht umherwandeln.
    Frank öffnete den in die Wand eingelassenen Kleiderschrank. Dort fand er zwar nicht seine eigene Garderobe, aber immerhin doch einen ganz passablen Anzug und ein Oberhemd. Was ihm fehlte, war Unterwäsche. Solche Utensilien benötigten die Besucher dieser Miniwelt ja offensichtlich nicht. Da würde er sich irgendwie behelfen müssen.
    Als er dann das Krankenzimmer erneut verließ, begegnete ihm auf dem Gang wieder jene adrette Schwester. Sie sah noch immer zum Anbeißen aus: halblange blonde Haare unter einem weißen Häubchen, ein ausgesprochen hübsches Gesicht und eine phantastische Figur. Ihren Schöpfern war da ein perfektes Meisterwerk gelungen.
    Frank fühlte in sich die Versuchung aufsteigen, sie in die Wange zu kneifen. Und er tat es. Gleich darauf fand er sich verdutzt am Boden wieder, denn die hübsche Person hatte ihm eine

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