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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ständig. Er spürte nun doch so etwas wie Einsamkeit, und er hatte Sehnsucht nach einem Wesen, das diese Einsamkeit mit ihm teilte. Dabei fiel ihm immer wieder jenes nette blonde Geschöpf ein, das sich im Krankenhaus als so ausgesprochen schlagfertig erwiesen hatte.
    Und eines Tages fuhr er dann hin zum Hospital in der Stadt.
    Er entdeckte sie sofort, als er den Gang zu seinem ehemaligen Zimmer hinab schlenderte. Sie schob einen Wagen mit medizinischen Gerätschaften an ihm vorbei.
    Frank blickte ihr nach und kratzte sich am Kinn. Sie sah so verflixt gut aus.
    Er ließ sich in einem der Sessel nieder, die in der Welt der Lebendigen den Besuchern und Patienten der Klinik vorbehalten geblieben wären. Nach kurzer Zeit kam sie zurück. Sie blieb an einem Schrank stehen und hantierte daran herum. So hatte er Gelegenheit, sie näher zu betrachten.
    Unwillkürlich fiel ihm sein schütteres Haar ein, und er mußte daran denken, welche Schwierigkeiten er draußen in der Welt hatte, überhaupt mit einem Mädchen in Kontakt zu treten. Seitdem er aus dem Knast entlassen worden war, hatte ihm nur Geld über die Runden geholfen.
    Die blonde Samariterin drehte sich um und schien ihn einen Augenblick lang anzusehen. Über ihrer rechten Brust prangte ein grünes Ansteckschildchen mit einem Namen. Trotz aller Bemühungen konnte Frank ihn jedoch von hier aus nicht entziffern. Deshalb stand er auf. Und als sie wieder den Gang herunterkam, vertrat er ihr kurzerhand den Weg, so daß sie ihm ausweichen mußte.
    In diesem kurzen Augenblick las er, was ihn so sehr interessierte: Elke.
    Frank blieb auf dem Gang stehen. Als sie wieder auf ihn zukam, stellte er sich mit ausgebreiteten Armen vor ihr auf, um ihr den Weg zu versperren. Irgendwelche Sensoren veranlaßten sie tatsächlich stehen zu bleiben.
    Er sagte: „Elke!“
    Sie hob ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht. Frank nahm ihre Hand, und sie folgte ihm willig.
    Eine Stunde später hatte er sie in einen Sessel in seinem Waldhaus bugsiert und überlegte, was er weiter mit einem außergewöhnlich hübschen Roboter unternehmen konnte.
    Sehr bald schon erwies sich dieser weibliche Roboter als ausgesprochen anhänglich, denn er folgte Frank überallhin. Abends legte er sich sogar neben ihn ins Bett, blieb dabei aber eiskalt und behielt seine Schwesternkluft an.
     
    Immerhin hatte Frank nicht mehr das Gefühl, völlig allein zu sein.
    Sehr bald nach seinem Unfall hatte er versucht, herauszufinden, was mit ‚seinem’ Wagen geschehen war. Bot der doch nach seinen bisherigen Erfahrungen die einzige Möglichkeit, wieder in die normale Welt überzuwechseln.
    An der Unfallstelle selbst war nichts mehr zu entdecken gewesen. Dort auf dem kleinen Marktplatz nahm das ‚Leben’ seinen gewohnten Gang.
    Frank fuhr zu dem großen Parkhaus in der Modellhaupstadt. Der Parkplatz ‚seines’ Wagens war leer. Und er blieb es auch noch mehrere Wochen. Dann war er eines Tages aber plötzlich wieder besetzt – mit seinem Wagen!
    Natürlich stieg Frank nicht sofort bedenkenlos ein. Erstens war er sich nicht sicher, ob der Wagen jetzt noch die gleichen Eigenschaften wie zuvor besitzen würde. Außerdem schien ihm der Zeitpunkt nach seiner unfreiwilligen Begegnung mit Leo noch etwas zu früh gewählt.
    So beschränkte er sich darauf, das Fahrzeug immer wieder mal zu beobachten.
    Schwester Elke hatte sich in der Zwischenzeit als nützlicher Hausgeist erwiesen. Es war Frank gelungen, ihr einige Dinge beizubringen, die ihm selbst fast das Gefühl menschlicher Nähe vermittelten. Aber das letzte Quentchen fehlte ihm noch zu seinem Glück. Denn sie blieb eiskalt und antiseptisch.
    Tagsüber folgte sie ihm überall hin. Abends saß sie neben ihm vor dem Fernsehgerät. Sie servierte ihm das Essen und versorgte seinen Haushalt. Und sie war absolut treu.
    Aber wenn er sie berührte, zeigte sie keinerlei Regung. Unter ihrer Plastikhaut waren ihre mechanischen Gelenke nicht für eine menschliche Begegnung programmiert.
    Ein halbes Jahr nach seinem Unfall glaubte Frank, es wagen zu können, die Außenwelt aufzusuchen. Sicherheitshalber nahm er den Geldkoffer mit sich, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
    Elke folgte ihm. Und als er im großen Parkhaus in seinen Wagen umstieg, saß sie plötzlich neben ihm. Wirklich verblüfft war er aber erst, als er den Wagenschlag erneut geöffnet hatte und sie auf einmal neben ihm in voller Lebensgröße in der Simulationshalle stand.
    Verwirrt machte er zwei Schritte auf

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