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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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re­ka­pi­tu­lier­te den Pro­spekt­text, TRAU­M­UR­LAUB AM IN­DI­SCHEN OZEAN. IDYL­LI­SCHE, RU­HI­GE GE­GEND, HO­TEL MIT FA­MI­LI­ÄREM CHA­RAK­TER, ABENDS AUCH UN­TER­HAL­TUNG, UN­TER­KUNFT FÜR 180 GÄS­TE, AL­LE ZIM­MER MIT WC UND DU­SCHE, BAL­KON, AUF WUNSCH MIT KLI­MA­AN­LA­GE. WAS­SER­SPORT­MÖG­LICH­KEI­TEN, TAU­CHEN, SCHNOR­CHELN, SE­GELN, SUR­FEN, HOCH­SEE­FI­SCHEN. AUS­SER­DEM FO­TO­SA­FA­RIS. ER­LE­BEN SIE LAND, LEU­TE UND DIE HERR­LI­CHE TIER­WELT.
    Fen­ter sprang sum­mend aus dem Bett, REI­CHE V EGE­TA­TI­ON , MA­LE­RI­SCHER SAND­STRAND , er be­trach­te­te die lan­ge Ket­te der Ho­tel­zim­mer, die lee­re Ter­ras­se, auf der wei­ße, zwei­räd­ri­ge Ses­sel her­um­stan­den, ei­ne Bier­do­se roll­te am Rand der we­ni­gen Stu­fen, die zur Bucht hin­ab­führ­ten, SÜSS­WAS­SER­SCHWIMM­BAD, RUS­TI­KA­LER GRILL­ROOM, Fen­ter fühl­te sich un­aus­ge­schla­fen, hat­te kei­nen Ap­pe­tit, auch Ca­ro­la hat­te die gan­ze Nacht ge­wühlt, ihr lan­ges, blon­des Haar kleb­te auf den Kis­sen. Nur die Kin­der, schweiß­glän­zend, la­gen still.
    SI­CHE­RE BUCHT, SPIEL­MÖG­LICH­KEI­TEN, WEI­TES, 50000 QM GROS­SES GE­LÄN­DE. Mit der Son­ne kam fri­sche Luft vom Meer her­über, im zwie­lich­ti­gen Mor­gen sah Fen­ter den Mond ver­blas­sen. Ihm war, als schau­kel­te er noch im­mer in zwölf­tau­send Me­tern Hö­he.
    Hier, in der Wei­te der Sa­van­ne, un­ter dem wis­pern­den Him­mel, war Kwa-n-Sa­na auf­ge­wach­sen, zwi­schen den Geis­tern der Nacht und der Kraft des Tags. Wäh­rend er die Au­gen schloß und das Stirn­band mit der rech­ten Hand­flä­che be­rühr­te, rief er um Schutz für das Dorf und die zwölf Fa­mi­li­en, die hier mit ihm leb­ten.
    Es wa­ren Ki­ku­ju, ein Volk von Bau­ern, die seit al­ters her öst­lich der Großen Kö­nig­rei­che ge­lebt hat­ten. Sie wa­ren nie mäch­tig ge­we­sen, doch durch har­te Ar­beit wohl­ha­bend ge­wor­den, ihr Land dies­seits des Vik­to­ria-Sees war gut und frucht­bar, die Nach­barn hat­ten ih­re Märk­te ge­sucht. Doch als auf den al­ten Han­dels­s­tra­ßen zwi­schen Hoch­land und Küs­te die Ei­sen­bahn ge­baut wur­de, ging es mit dem Frie­den der Ki­ku­ju zu En­de. Wei­ße Ko­lo­nis­ten ver­trie­ben sie von ih­ren Äckern und Wei­den, zer­stör­ten ih­ren Han­del und nah­men ih­nen die Selb­stän­dig­keit. Nun mach­te die Im­pe­ri­al East Af­ri­ca Com­pa­ny die Ge­set­ze, re­gier­te und rich­te­te, und die zä­hen, stil­len Ki­ku­ju zo­gen sich auf das tro­ckene, un­frucht­ba­re Sa­van­nen­land zu­rück und schwie­gen.
    Kwa-n-Sa­na war in die­sem Schwei­gen groß ge­wor­den, kann­te die Not sei­nes Vol­kes und die un­still­ba­ren Wün­sche, aber auch den Rausch der afri­ka­ni­schen Be­frei­ung, das Mau-mau des Lö­wen und die wil­den Re­den der po­li­ti­schen Füh­rer.
    In die­ser Nacht, in der er die Ge­sich­ter ge­se­hen hat­te, war ihm klar­ge­wor­den, daß das Schwei­gen zu En­de war. Der Große Rat wür­de zu ihm spre­chen.
    Kwa-n-Sa­na war der ge­wähl­te Or­ko­yo­te des Dor­fes, der Zau­be­rer. Seit drei Ta­gen hat­te er sei­nen Kör­per auf die­se Be­geg­nung vor­be­rei­tet, hat­te nichts ge­ges­sen und lan­ge Wan­de­run­gen durch das Land der Ki­ku­ju ge­macht. Nun war der Rat der Ah­nen zu­sam­men­ge­tre­ten, Kwa-n-Sa­na ins Dorf zu­rück­ge­kehrt.
    Die Häu­ser lie­gen noch in tie­fem Schlaf, vier­zehn Hüt­ten, im Nor­den das Ge­mein­de­haus, ein grö­ße­rer Lehm­bau mit mäch­ti­gen Pfäh­len, im Sü­den die Ge­trei­de­wan­ne, der Dor­fal­tar und das Haus des Zau­be­rers. Die lan­gen Schat­ten des frü­hen Mor­gens zeich­nen das Dorf re­li­ef­ar­tig nach, die Rund­dä­cher, den spit­zen Al­tar­stein, die Dorf­mau­er, da­hin­ter die Gär­ten und den Wald.
    Zwei Häu­ser im Dorf ste­hen leer, Kwa-n-Sa­na schrei­tet auf eins da­von zu, die Au­gen ge­schlos­sen, die rech­te Hand­flä­che noch im­mer am Stirn­band.
    In der en­gen, fins­te­ren Hüt­te bleibt er ste­hen und war­tet, die Ze­hen nach Os­ten ge­streckt, den Arm an­ge­win­kelt, plötz­lich bricht der ers­te Strahl der Son­ne durch die Spit­ze des Ein­gangs, im ro­ten Schein er­blickt der

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