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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Kof­fer.“
    Sie mach­te einen Schmoll­mund und kreuz­te die Ar­me. „Ich wer­de von mei­nen Kin­dern ab­ge­holt. Ich ha­be ih­nen ge­sagt, daß ich hier ir­gend­wo zu fin­den bin.“
    „Ih­re Kin­der schaf­fen es viel­leicht nicht recht­zei­tig.“
    „Es sind zu­ver­läs­si­ge Kin­der.“
    „Mrs. McKen­zie, ich kann nicht so lan­ge war­ten, bis Sie Ver­nunft an­neh­men.“ Ich nahm mei­nen Ruck­sack auf und feg­te ein paar ro­te Amei­sen hin­un­ter, die auf den Rie­men um­her­krab­bel­ten. „Sind Sie von McAl­lis­ters Haus bis hier­her zu Fuß ge­kom­men?“ Ich hiev­te den Ruck­sack auf ei­ne Schul­ter und schwang ihn dann auf die an­de­re.
    „Ja.“
    Das Haus des al­ten McAl­lis­ter lag gu­te fünf Ki­lo­me­ter ent­fernt. Klar, daß sie er­schöpft war und hier ver­schnau­fen woll­te.
    „Ver­nunft an­neh­men. Ihr Bi­shops hat­tet es im­mer mit der Ver­nunft.“ Ih­re Au­gen ver­eng­ten sich. In ih­rem Ge­sicht stan­den vie­le Er­in­ne­run­gen.
    „Dar­um möch­te ich ja, daß Sie jetzt mit­kom­men.“
    „Dei­ne Oma hat an­dau­ernd von dir ge­spro­chen.“ Sie warf einen Blick zum Him­mel. „Du warst doch da oben, stimmt’s?“
    „Ja, das stimmt.“
    „Und du gehst wie­der zu­rück. Du warst hier un­ten nur auf Ur­laub.“
    Ich schau­te die jetzt ver­las­se­ne Stra­ße hin­un­ter.
    „Es sind al­so dei­ne Leu­te da oben.“
    „Es schei­nen ge­ra­de die Falschen die Hand am He­bel zu ha­ben.“
    „Die­sel­ben wie im­mer.“ Sie zog die Na­se hoch.
    „Mrs. McKen­zie, da kommt der Bus.“ Das Tur­bo­ge­räusch ging in ein ho­hes Sir­ren über, als der Bus un­ter­halb der Bie­gung von der as­phal­tier­ten Stra­ße ab­bog. „Es ist der letz­te.“
    „Geh du nur.“ Sie setz­te sich mit ih­rem vol­len Ge­wicht zu­rück auf ih­ren Kof­fer. Ich streck­te die Hand aus, um ih­ren Arm zu er­grei­fen, und ihr Ge­sicht nahm einen an­de­ren Aus­druck an. „Rühr mich nicht an, Jun­ge.“
    Mir wur­de klar, daß we­der Über­re­dungs­kunst noch Ge­walt sie um die­se letz­te Stra­ßen­bie­gung brin­gen wür­de. Bis hier­her und nicht wei­ter war sie ge­lau­fen; den Rest des Weges wür­de die Welt sich schon zu ihr be­mü­hen müs­sen.
    Der Bus­fah­rer dort vor­ne war hier, an sei­nem letz­ten Hal­te­punkt, wahr­schein­lich schon spät dran. Er wür­de ner­vös und mehr als ein biß­chen ver­ängs­tigt sein. Die von drau­ßen wür­den pünkt­lich an­fan­gen, das wuß­te er nur zu gut.
    Ich rann­te los. Un­ter mei­nen Fü­ßen gab der Sand nach. Ich merk­te, daß mich das Tra­ben und Lau­fen bis hier­her schon mehr an­ge­strengt hat­te, als mir be­wußt ge­we­sen war. Ich quäl­te mich durch die tie­fen Rad­spu­ren. Der gan­ze ver­damm­te Pla­net zerr­te an mei­nen Fü­ßen und hielt mich un­ten fest. Et­wa zwei­hun­dert Me­ter weit war ich schon um die Bie­gung ge­kom­men und fast in Sicht­wei­te des Bus­ses, als ich den Mo­tor auf­heu­len hör­te. Ich lief schnel­ler und spür­te den Ge­schmack von Schweiß im Mund. Der Fah­rer schal­te­te den Mo­tor hoch, er hat­te es ei­lig. Er muß­te auf mich zu­kom­men, wenn er für die Rück­fahrt nach Mo­bi­le auf die Rou­te 80 ein­bog. Viel­leicht konn­te ich es recht­zei­tig zur Haupt­stra­ße schaf­fen, so daß er mich se­hen und an­hal­ten wür­de. Mir war klar, daß jetzt al­les da­von ab­hing, wie schnell ich vor­wärts kam, al­so zog ich den Kopf ein und rann­te.
    Rann­te.
    Aber dort un­ten saß im­mer noch die al­te Frau. Um zu ihr zu kom­men, wür­de der Fah­rer den Bus den Sand­weg mit den tie­fen Rad­spu­ren hin­un­ter­ma­nö­vrie­ren müs­sen und Ge­fahr lau­fen ste­cken­zu­blei­ben. Al­les für die al­te Frau mit den dank­ba­ren Kin­dern. Sie schi­en nicht zu ver­ste­hen, daß es am Him­mel jetzt un­dank­ba­re Kin­der gab. Sie schi­en über­haupt nicht viel von al­lem zu ver­ste­hen, was da vor sich ging. Und auf ein­mal war ich mir gar nicht mehr so si­cher, daß das bei mir an­ders war.

 
Robert Silverberg
Das Sem­po­an­ga-Pro­blem THE TROUBLE WITH SEMPOANGA
     
    Als Hel­mut Schweid be­schloß, im Ur­laub nach Sem­po­an­ga zu ge­hen, da kann­te er die Ri­si­ken selbst­ver­ständ­lich, ging je­doch da­von aus, daß sie für ihn

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