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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Es war ihr jedoch schlechthin unmöglich, diesen jungen Mann aus der Fassung zu bringen.
    »Sie wissen doch, daß ich Farmer bin — im Moment freilich kein richtiger. Und in meiner Freizeit spiele ich Tennis und gehe auf Partys. Ich hoffe sehr, daß ich das hübscheste Mädchen der ganzen Gegend morgen abend auf eine Party begleiten darf. Wie wär’s, Freddie?«
    »Himmlisch, aber wir müssen diese Arbeit hier zu Ende bringen, denn sie ist eigentlich der Grund, warum ich hergekommen bin.«
    »Wenn Sie so weitermachen, werden Sie alles gründlich ruinieren.«
    »Darf ich fragen, ob Sie je ein Haus tapeziert haben?« fragte Angela mit eisiger Höflichkeit.
    »Nein, meine Teure, und ich möchte hinzufügen, daß ich nicht das leiseste Verlangen habe, es zu versuchen. Sie wissen, Freddie, daß Sie eine Augenweide sind — auch in diesen scheußlichen Hosen und dieser schmutzigen Schürze. Ich werde Sie heute abend anrufen, und wir werden sehen, wie Sie sich fühlen. Leben Sie wohl und lassen Sie die Finger von den Tapeten.« Und damit wandte er sich zum Gehen.
    »Statt uns auszulachen, hätte er uns ruhig helfen können«, sagte Freddie zu ihrer Schwester, als er fort war.
    »Ja, er hat sich aber trotzdem fabelhaft gehalten. Mein Attentat auf ihn war schrecklich, und er wußte genau, daß es kein Mißgeschick war.«
    »Unbezahlbar hat er ausgesehen, als ihm der Leim über die Nase lief!«
    »Stimmt. Aber ich habe mich auch sehr albern benommen. Dieser junge Mann hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, was ihm auch fehlen mag. Na, machen wir jetzt lieber weiter. Sieh mal diese schrecklichen Blasen! Woher können die bloß kommen?«
    »Weiß ich nicht. Hoffentlich ruinieren wir nicht wirklich alles.«
    »Ich glaube, Maurice hat recht. Da muß ein Fachmann her. Ich weiß, daß es Stephen auch lieber wäre.«
    »Aber... Angela, an der Tür ist jemand.« Angela ging nachsehen, im Bewußtsein, daß sie einer jungvermählten Frau so unähnlich wie möglich war. Da stand Andy Newton, strahlend und ein wenig rot vor Verlegenheit.
    »Aber Andy! Stephen hat Sie erst nächste Woche zurückerwartet. Sie wollten sich doch einen ganzen Monat freinehmen. Natürlich ist es wunderbar, daß Sie wieder da sind — aber Ihre Flitterwochen hätten Sie nicht abzukürzen brauchen.«
    »Drei Wochen waren mehr als genug, Mrs. Lorimer. Dauernd gingen mir Stephen und die Farm im Kopf herum, und meine Frau sagte, sie wolle endlich in ihr neues Heim einziehen. Da sind wir also, und wir freuen uns sehr.«
    Angela nahm die Schürze ab. »Ich muß doch gleich Mrs. Newton begrüßen. Hoffentlich gefällt es ihr, wie Sie und Stephen das Häuschen hergerichtet haben. Farben und Tapeten soll sie selbst aussuchen.«
    Andy war schwerhörig und ziemlich schweigsam, doch war er bei der Wahl seiner Frau klug gewesen, obwohl er sich damit bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr Zeit gelassen hatte. Mrs. Newton war eine vernünftige kleine Frau Mitte dreißig, mit rundem, fröhlichem Gesicht und hübscher Figur. Sie begrüßte Angela überaus herzlich und erklärte, daß sie mit dem Häuschen sehr zufrieden sei. »Aber ich bin froh, daß Sie mit dem Anstreichen und Tapezieren zugewartet haben. Das mache ich gern selbst.«
    »Gern selbst? Doch nicht etwa das Tapezieren?«
    »Nun ja, ich bin damit sozusagen aufgewachsen. Meinem Vater gehörte der Laden in Winslow. Jetzt führt ihn mein Neffe.«
    »Ach, der nette junge Mann, der uns diese schönen Tapeten herausgesucht hat, ist Ihr Neffe?«
    »Ja. Ich habe keine Brüder, müssen Sie wissen, und deswegen hat Vater ihn sich als Nachfolger herangezogen. Aber mit dem Tapezieren gibt Jim selbst sich nicht ab. Er hat es nie gemocht, und außerdem macht der Laden zu viel Arbeit. Deswegen gibt es momentan keinen Fachmann in Winslow, obwohl einige Leute es sicher können. Aber ich bin allemal noch besser als die, weil ich Vater jahrelang an die Hand gegangen bin.«
    »Mrs. Newton«, sagte Angela mit vor Erregung zitternder Stimme, »würden Sie für uns eine Arbeit übernehmen? Gegen Bezahlung natürlich. Meine Schwester und ich sind nämlich eben im Begriff, unser Haus zu streichen und zu tapezieren. Der Anstrich ist uns halbwegs geglückt, aber die Arbeit mit den Tapeten ist eine Katastrophe. Und dabei sind es so hübsche Muster. Sehen Sie sich mal an, was wir bisher fertiggebracht haben.«
    Mrs. Newton sah es sich an und schnalzte leise mit der Zunge. »Eine Frage der Übung. Sicher können Sie Dinge, bei denen ich nicht

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