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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sie würde sich eben daran gewöhnen müssen. Lügen wollte er nicht, und sein Leben gehörte schließlich ihm. Er verabscheute aber Zwistigkeiten, und überdies tat ihm sein Vater leid.
    Freddie breitete, als sie zu Hause angekommen war, ihre Einkäufe vor ihrem Vater, Angela und Stephen aus und erntete allgemeines Lob. Die Stola, in einem warmen Rot, erregte das Entzücken Angelas, die Freddie ob der Geldausgabe schalt: »Warum hast du das getan?«
    »Weil die Stola wie für dich geschaffen ist. Genau deine Farbe. Leg sie um! Ja, jetzt sind deine Augen richtig groß, nicht wahr, Stephen?«
    »Und wie! Freddie, sie sieht großartig aus«, sagte er herzlich. Insgeheim aber dachte er: »Warum habe ich sie nicht gekauft?« und dann: »Schrecklich — ich entwickle einen richtigen Komplex. Himmel, was für ein armes Wesen ein verliebter Mann doch ist!«
    Doch hütete er sich, etwas von seinen Gedanken preiszugeben. Hatte er sich nicht geschworen, keine Eifersucht zu zeigen?
    Und so stimmte er in das allgemeine Bedauern über Maxwell Standishs Abreise am nächsten Morgen ein und ließ sich keinerlei Regung anmerken, als Angela sich an diesem letzten Abend völlig ihrem Vater widmete.
    »Es ist besser«, sagte sich dieser, als er zu Bett ging, »sich davonzumachen und den jungen Leuten das Feld zu überlassen.« Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, Freddie mit sich zu nehmen. Als durch und durch selbstsüchtiger Mensch wollte er sich aber mit nichts, auch nicht mit der attraktivsten Tochter, belasten, und so strich er den Plan aus seinen Gedanken und schlief auf das angenehmste ein.
    Am nächsten Morgen jedoch, ehe es ans Abschiednehmen ging und er noch ein paar Minuten mit Angela allein war, hielt er es für angebracht, ein Angebot zu machen, das, wie er fühlte, mit Sicherheit nicht angenommen werden würde. »Möchtest du, daß ich Freddie mitnehme? Für Stephen muß es schwer sein — nie hat er seine Frau für sich allein.«
    Angela wies diese Vermutung sofort von sich. Doch sagte sie hastig: »Ach, so ist Stephen nicht. Er ist sehr kultiviert und hält nichts von diesen primitiven Anschauungen. Er sieht es gern, daß ich Freddie bei mir habe. Er ist doch immer draußen auf der Farm und hat keine Zeit, mich auszuführen. Da ist es für ihn eine Erleichterung, daß Maurice mich mit Freddie und Pat herumkutschiert.«
    »Dieser Junge — Maurice —, ein richtiger Charmeur! Hat wohl alles, sogar Geld und Zeit. Ungewöhnlich für einen Farmer.«
    Sie erklärte ihm die beneidenswerte Situation von Maurice, und ihr Vater nickte nachdenklich. Das alles erinnerte ihn an die Zeit, als er um Alicia geworben hatte. »Na, jedenfalls eine gute Idee, daß Freddie sich ordentlich amüsiert, und das mit einem anständigen Kerl. Das hat sie eigentlich nie gehabt.«
    »Nein, wirklich nicht«, meinte Angela. »Maurice ist in Ordnung. Freddie wird bei ihm nicht zu Schaden kommen.«
    »Natürlich nicht — und du behältst sie ja im Auge. Sie ist bei dir besser aufgehoben als bei einem von uns Eltern.« Und wieder einmal empfahl er sich mit der ihn beruhigenden Sicherheit, daß es ihm geglückt war, Verantwortung von sich zu schieben.
    Sie standen da und sahen ihm nach. Seufzend sagte Freddie: »Er wird mir so fehlen.«
    »Ja. Vater ist ein Mensch, den man gern um sich hat«, stimmte Angela zu. Dann gab sie einer plötzlichen Eingebung nach, hakte sich bei ihrem Mann unter, als sie zurück ins Haus gingen, und fragte ihn: »Aber vielleicht war er dir zu viel, Liebster?«
    »Mir? Aber nein. Ich mag Gesellschaft. Je mehr, desto besser.«
    Die liebenswürdige Herzlichkeit in seinem Ton setzte sie in Erstaunen. Stephen war doch wirklich der unerschütterlichste aller Menschen. Nie wollte er, daß sie miteinander allein waren, noch schien er ihre Ausflüge mit den Greshams zu mißbilligen. Vielleicht erleichtert es ihm sogar ein wenig sein Leben, dachte sie mit einem Anflug von Bitterkeit. Sicher gab es ihm mehr Zeit für die Farm, mit der er ebenso verheiratet zu sein schien wie mit ihr. Oder war er vielleicht primitiver, als sie dachte? Nachdem er seine Frau in den urzeitlichen Käfig gesperrt hatte, ließ er sie dort sitzen und erwartete nicht mehr von ihr, als daß sie sein Essen kochte und später seine Kinder gebar.
    Sie entzog Stephen ihren Arm und fragte: »Soll ich dir das übliche Lunchpaket mitgeben?«
    »Ja, meine Liebe«, erwiderte er ungerührt und ging hinaus, um sein Pferd zu holen.
     
     

11
     
    Später nannte

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