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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Punkt!«
    »Reiße keine Witze! Es war tragisch. Ich kämpfte mich mit dem verdammten Zeug ab, und schließlich blieb mir nichts anderes übrig, als den Reißverschluß brutal auseinanderzureißen. Ich wußte, ich mußte dafür bezahlen, aber in diesem Augenblick war es mir egal — und wenn ich den Badeanzug hätte in Stücke reißen müssen.«
    »Schrecklich dramatisch. Hast du die spärlichen Reste da in diesem Päckchen?«
    »Nein, denn es geschah ein Wunder. Du weißt doch, wie das mit Reißverschlüssen so ist.«
    »Nein, ich habe keine. Aber fahr fort.«
    »Aus unerklärlichem Grund war er plötzlich wieder intakt. Er ließ sich ganz einfach öffnen, und ich war frei — endlich frei!«
    »Aber ziemlich spärlich bekleidet, nehme ich an?«
    »Ach, zum Anziehen brauchte ich keine Minute, als ich endlich aus dem verdammten Ding heraus war. Mit einer Hand hielt ich den Vorhang, weil der dauernd aufzugehen drohte. Und als ich fertig war, kam die alte Dame wieder. Wenn die bloß früher gekommen wäre!«
    »So geht es einem. Du hast also den Badeanzug erworben und bist damit ein Risiko für die Zukunft eingegangen.«
    »Wahrscheinlich wird das nie wieder passieren. Reißverschlüsse klemmen nur, wenn sie nicht klemmen dürften. Es war wie ein Alptraum. Aber nach den ausgestandenen Qualen wollte ich auf ihn nicht verzichten. Und die alte Frau sagte: >Süß — und so einfach anzuziehen. Beim leisesten Ziehen geht der Reißverschluß auf.< Da war ich erledigt, Maurice.«
    »Komm da rüber in die Kneipe. Die haben sicher was Belebendes.«
    »Aber es ist erst elf, und man geht vormittags nicht in Lokale!«
    »So? Du mußt leben lernen, mein Kind.«
    »Ich weiß da ja wirklich nicht Bescheid, weil ich noch nie in einem ähnlichen Lokal war — zumindest nicht in einem, wo Alkohol ausgeschenkt wird. Ich trinke jetzt lieber Kaffee.«
    »Du sollst beides haben.«
    Es war ein gutes Restaurant, warm und angenehm leer, in das sie zunächst gingen. Freddie genoß es, hier mit einem Glas Sherry und einer Zigarette zu sitzen. Ihre Rauchversuche hatten nie ein ernsthaftes Stadium erreicht, weil sie ihre sportliche Tüchtigkeit zu hoch schätzte und ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollte. Doch Maurice versicherte ihr, daß hin und wieder ein Gläschen Wein und eine Zigarette keinen ernsthaften Schaden anrichten könnten. In seinen Augen sah sie sehr hübsch und elegant aus, wie sie so dasaß, mit einem Glas Wein in der Hand, auch wenn ihr Wunsch: »Aber süß bitte!« ihn ein wenig konsterniert hatte.
    »So darfst du deine Zigarette nicht halten! So — das ist schon besser. Aber niemals zwischen Zeigefinger und Daumen! Lässig muß es aussehen, und die Asche schnippt man so weg. Ja, sehr gut.«
    »Wie nett, wenn man jemanden hat, der einen in diesen Dingen unterweist. Bill hätte das nie getan. Er sagte immer nur, ich sei seine jüngere Schwester und solle mich von Zigaretten und starken Getränken fernhalten. Wie du aber weißt, Maurice, unterscheidet sich ein Mädchen nicht gern von den anderen, und deswegen ist es besser, man lernt alles gleich ordentlich.«
    Er war entzückt. Trotz seiner großen Erfahrung mit Mädchen war ihm so etwas wie Freddie noch nie begegnet. Wie konnte ein so hübsches und fröhliches Geschöpf vom modernen Leben so unberührt bleiben? Es lag also an ihm, ihr die Feinheiten dieses Lebens beizubringen.
    Den Kaffee nahmen sie in einem eher armseligen Lokal ein, einem Gewirr von bunten Lichtern und Bambusvorhängen, in dem man von der Kunst des Kaffeekochens jedoch nur wenig verstand. »Nein, meine Liebe, auf keinen Fall Zucker und Milch. Wenn es unbedingt sein muß, dann ein Löffelchen Sahne, obwohl dadurch der Geschmack verdorben wird. Je eher du schwarzen Kaffee schätzen lernst, desto besser. Noch eine Zigarette?«
    »Nein, danke. Ich habe bis jetzt kaum mal geraucht, mir könnte übel werden. Das passiert mir sehr leicht, und ich möchte kein Risiko eingehen. Ich muß mehr Sahne nehmen, Maurice, und eine Spur Zucker. Der Kaffee schmeckt ja sonst so, wie ich mir Tabaksaft vorstelle.«
    Da gab er es auf und sah resigniert zu, wie sie zwei riesige Sahnekuchen vertilgte. »Schade, daß du nicht zunimmst. Dann wäre es mit deiner kindlichen Freßlust bald vorbei.«
    »Ist es nicht ein Glück, daß ich essen kann, was ich will? Nur als Kind war ich dick.«
    Lachend fuhr er fort: »Was sollen wir als nächstes tun, wenn du endlich von diesem abscheulichen Kuchen genug hast? Brennt dir das Geld

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