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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ihn. Er drehte sich blitzschnell um, nahm sie in die Arme und küßte sie ungestüm. Dann, als er ihr Gesicht sah, riß er sich zusammen und sagte: »Es tut mir leid. Ich weiß, du magst das nicht, aber du bist so verdammt lieb.« Rasch ging er hinaus. Gleich darauf hörte sie, wie er lautstark den Wagen startete und in beängstigendem Tempo davonbrauste.
    Sie mochte Maurice sehr. Warum aber spürte sie dann ein Widerstreben, wenn er sie küßte? Freddie neigte nicht zur Selbstkritik, hatte aber das beunruhigende Gefühl, daß sie gegen jemand nicht fair war. Ob es Jonathan oder Maurice war, wurde ihr auch nach langem Grübeln nicht klar.
    Der nächste Tag brachte Reisevorbereitungen. Da Alicia Standish flog, brauchte sie nicht viel zu packen. Als Belohnung für ihre Hilfe erhielt Freddie wieder ein neues Kleid, das ihre Mutter in Neuseeland erstanden hatte.
    »Nein, mein Schatz, es paßt dir. Beim Kauf habe ich an dich gedacht, und ich weiß, Miles wird mir viele neue Kleider schenken, damit ich die Reise nach Neuseeland und die schrecklichen Prüfungen hier vergesse.«
    Keck antwortete Freddie: »Aber es waren doch nicht nur Prüfungen, Mutter! Es ist so schön mit dir gewesen. Das wirst du doch nicht vergessen, oder?«
    Da verspürte Alicia Standish plötzlich echte Zuneigung zu ihrer jüngsten Tochter. Sie legte den Arm um das Mädchen und sagte: »Niemals. Und auch dich werde ich nie vergessen, Freddie.« Tränen traten ihr in die Augen.
    Freddie fühlte sich ganz elend. Sie schmiegte sich mit einem kleinen Aufschluchzen an ihre Mutter und sagte: »Ach, Mutter, ich wünschte... Ich wünschte wirklich... Ach, egal. Du wirst sicher glücklich werden.«
    Alicia Standish hielt ihre Tochter auf Armeslänge von sich und sagte leise: »Ja, Liebling, das weiß ich. Eines möchte ich dir noch sagen: Letzte Nacht habe ich lange wachgelegen und über dich nachgedacht. Ehrlich... Sollte in deinem Leben etwas schief gehen, dann möchte ich nicht, daß du zu Angela gehst. Sie meint es gut, das ist klar, aber sie ist hart und würde dich gegen mich aufhetzen. Du mußt mir telegrafieren: >Ich brauche dich<, und das genügt.«
    »Mutter, du würdest kommen?«
    Alicia Standish druckste herum. »Na, kommen eigentlich nicht. Ich könnte Miles nicht allein lassen. Ich meinte vielmehr, daß du zu uns kommen sollst. Miles wäre der erste, der dies vorschlagen würde. Er würde dir das Geld für die Flugreise telegraphisch anweisen, und du könntest dich in die erste beste Maschine setzen und im Nu bei uns sein. Denk immer daran, mein Liebling, in der Not mußt du dich an deine Mutter wenden, sie wird dich nicht im Stich lassen.«
    Das war zwar Komödie, aber es rührte an Freddies Herz, und sie flüsterte: »Das ist wunderbar. Das hat noch niemand zu mir gesagt.«
    »Wer sollte es denn sagen, wenn nicht deine Mutter? Versprich mir, daß du notfalls telegrafieren wirst. Wir würden es als SOS-Ruf auffassen und sofort reagieren.«
    Freddie versprach es, und ihre Mutter fuhr fort: »Dieser Junge, dein Maurice, der gefällt mir. Ich glaube, das ist der richtige Mann für dich.«
    »Aber so ist das doch gar nicht. Maurice hat kein Wort vom Heiraten gesagt. Er ist nicht darauf aus, zumindest jetzt noch nicht.«
    Alicia Standish lächelte hintergründig. »Alle Männer wollen heiraten, wenn ein Mädchen aussieht wie du. Ich muß das wissen. Und vergiß nicht: Eine Frau kann den Mann, der sie liebt, immer lenken.«
    Es war ein geläuterter Maurice, der Freddie und ihre Mutter zum Flughafen fuhr. Er war zur Abwechslung ganz ernst und sehr fürsorglich zu dem Mädchen. »Machen Sie sich ihretwegen keine Sorgen, Mrs. Standish. Ich werde mich um sie kümmern«, erklärte er großartig.
    »Lieber Junge, ich weiß, meine Tochter ist bei Ihnen in guten Händen.«
    Das war eine Zeile aus einem altmodischen Melodram. Dennoch rührten ihn ihre Worte, und als sie der eleganten Erscheinung nachsahen, die die Gangway hochstieg und die Hand zum Abschied hob, sagte er aus ganzem Herzen: »Sie ist doch wirklich eine gute alte Haut!«
    Freddie, die eben noch den Tränen nahe gewesen war, platzte vor Lachen heraus: »Jede Wette, daß noch niemand Mutter so genannt hat! Gottlob hat sie dich nicht mehr gehört.«
     
     

15
     
    Die nächsten Tage glichen den vorangegangenen. Maurice hatte viele Freunde; es gab Partys und Tanzereien am Abend und lange Fahrten tagsüber. Von Freddies Einsamkeit gerührt, bemühte sich Maurice, der fröhliche und

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