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Kopf in der Schlinge

Kopf in der Schlinge

Titel: Kopf in der Schlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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rief einen nach dem anderen an, bis ich jemanden fand, der meine altehrwürdige Smith-Corona reparieren konnte. Ich notierte mir die Adresse und teilte dem Geschäftsinhaber mit, daß ich in einer Stunde bei ihm sei.
    Ich holte meine Notizen heraus und sah mir die hiesigen Telefonnummern an, die ich von Tom Newquists Schreibunterlage abgeschrieben hatte. Als ich die eine Nummer von Toms Arbeitszimmer aus gewählt hatte, hatte sich ein Anrufbeantworter gemeldet. Ich ging davon aus, daß die Frau, die ich auf der Ansage gehört hatte, jene Ermittlerin aus dem Sheriffbüro war, die Phyllis angeblich mit Tom hatte flirten sehen. Wenn ich sie sprechen könnte, würde das vielleicht viele meiner Fragen klären. Ich wählte die Nummer. Erneut meldete sich der Apparat, und die gleiche heisere Frauenstimme erzählte mir, was ich nach dem Pfeifton tun konnte. Ich hinterließ meinen Namen, meine private und geschäftliche Telefonnummer und eine kurze Nachricht, daß ich mich gern mit ihr über Tom Newquist unterhalten würde. Dann rief ich im Sheriffbüro von Perdido an und sagte: »Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Ich versuche eine Fahnderin aus dem Sheriffbüro zu finden. Sie muß zwischen Mitte Vierzig und Mitte Fünfzig sein. Ich weiß ihren Namen nicht, aber ich glaube, daß sie im Sheriffbüro von Perdido County angestellt ist. Kennen Sie so jemanden?«
    »Welche Abteilung?«
    »Das ist es ja. Ich bin mir nicht sicher.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte. »Lady, wir haben etwa ein halbes Dutzend Beamtinnen hier, auf die diese Beschreibung paßt. Sie müssen schon ein bißchen deutlicher werden.«
    »Aha. Das habe ich befürchtet«, sagte ich. »Tja, dann muß ich wohl erst meine Hausaufgaben machen. Trotzdem danke.«
    »Nichts zu danken.«
    Ich saß da und kaute auf meinem imaginären Bleistift herum. Was tun, was tun ? Ich wählte Phyllis Newquists Nummer in Nota Lake und erreichte natürlich einen Anrufbeantworter, dem ich folgendes anvertraute: »Hallo, Phyllis, hier ist Kinsey. Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir den Namen der Ermittlerin aus dem Sheriffbüro nennen könnten, mit der Tom hier zu tun hatte. Ich habe zwar ihre Privatnummer, aber es würde mir weiterhelfen, wenn Sie mir ihren Namen sagen könnten. Dann kann ich sie nämlich in der Arbeit anrufen und die Sache eventuell beschleunigen. Sonst muß ich abwarten, bis die Frau mich zurückruft.« Wiederum hinterließ ich Privat- und Büronummer und ging in Gedanken weiter meine Liste durch.
    Die zweite Nummer, die ich von Toms Schreibtischunterlage abgeschrieben hatte, war die des Gramercy Hotel. Ich fand, diese Adresse hatte mein persönliches Erscheinen verdient. Ich steckte das Foto von Tom in die Handtasche, packte meine Jacke und meinen Schirm und ging in den Regen hinaus. Meine Finger waren zwar verletzt und geschwollen, aber sie schmerzten nicht, und dafür war ich dankbar. Ich benutzte, soweit ich konnte, die linke Hand, fummelte mit den Autoschlüsseln herum und schob Dinge von einer Hand in die andere. Die einfachsten Tätigkeiten gingen wesentlich langsamer vonstatten, da die Schiene an meiner rechten Hand mich zwang, in unbeholfenen Schritten vorzugehen. Ich machte den Weg ein zweites Mal, um die Schreibmaschine zu holen, die ich auf den Beifahrersitz stellte.
    Ich gab die Maschine ab und ließ mir von dem Mann im Reparaturgeschäft versprechen, sie mir so bald wie möglich zurückzugeben. Dann brachte ich den Mietwagen zu der in der Innenstadt gelegenen Filiale der Verleihfirma, wickelte die Finanzen ab und fuhr mit einem Taxi in meine Wohnung zurück. Ich setzte mich in mein Auto, das nach längerem Keuchen und Stottern schließlich ansprang. Wenigstens ein Fortschritt.
    Ich fuhr nach Santa Teresa hinein und stellte den Wagen in ein günstig gelegenes Parkhaus. Den Schirm gegen den Regen geneigt, marschierte ich einen Block hinüber und einen hinunter. Das Gramercy Hotel war ein klotziges, dreistöckiges Gebäude auf der unteren State Street, das gern von Obdachlosen aufgesucht wurde, wenn sie gerade ihren monatlichen Scheck bekommen hatten. Der Ziegelbau war im süßlichen Grün eines Crème-de Menthe-Frappé gestrichen und prunkte mit einem überdachten Eingang, der groß genug war für ein halbes Dutzend aneinandergekauerter Raucher, die Schutz vor dem Regen suchten. Ein Transparent, das quer über die Fassade verlief, nannte die Zimmerpreise.

    EZ. $9,95 DOZ. $13,95 PRO Tag*Woche*Monat
    Sondertarife auf Anfrage

    Ein Mann,

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