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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich im Laufe eines Lebens:
    Bei Beginn seiner Karriere als Kopfgeldjäger hatte Boba Fett den Namen des Planeten noch nie gehört - Tatooine. Aber dieser kleine, völlig unbedeutende Wüstenplanet sollte ein fester Bestandteil von Fetts Leben werden und sich im Laufe der Jahre immer wieder in sein Leben drängen. Jabba der Hutt hatte dort sein Hauptquartier errichtet; Luke Skywalker war, wie Fett viele Jahre später erfahren hatte, tatsächlich auf Tatooine aufgewachsen.
    Die schlimmste Katastrophe seines Lebens hatte sich dort abgespielt - sein Sturz in den Schlund des Sarlacc. Vor zwei Jahren hatte sich Tatooine erneut in Fetts Leben gedrängt. Vier Söldner, zwei davon Devaronianer, waren in Mos Eisley in eine Bar gekommen. Einer der devaronianischen Söldner hatte den Schlächter von Montellian Serat erkannt oder geglaubt, ihn zu erkennen. Möglicherweise hatte er sich auch getäuscht; der alte Devaronianer, auf den er gezeigt hatte, hatte unverzüglich alle vier Söldner getötet, und keiner hatte ihm anschließend irgendwelche Fragen stellen können.
    Der alte Devaronianer war verschwunden, hatte Tatooine den Rücken gekehrt... und Fett hatte seine Spur aufgenommen. Nach Peppel, einer Welt, die beinahe so weit von Coruscant entfernt war wie Tatooine.
    Das Ziel, Kardue'sai'Malloc, der Schlächter von Montellian Serat. Ein Kopfgeld von fünf Millionen Credits war auf ihn ausgesetzt, fünf Millionen Credits, mit denen man sich zur Ruhe setzen konnte.
    Boba Fett war nicht mehr der Mann, der er einmal gewesen war. Sein rechtes Bein von der Kniescheibe abwärts war künstlich. Den Krebs hielt er nur mit ständiger ärztlicher Behandlung in Schach; die Tage, die er im Bauch des Sarlacc verbracht hatte, hatten seinen Stoffwechsel für immer verändert, hatten ihn genetisch in solchem Maße geschädigt, daß er, selbst wenn er das gewollt hätte, keine Kinder hätte haben können; seine Zellstrukturen regenerierten sich nicht immer so, wie sie das eigentlich sollten.
    Ganz zu schweigen von den Erinnerungen, die er nach jenem schrecklichen Aufenthalt im Bauch des Sarlacc hatte. Erinnerungen. die nicht immer seine eigenen waren.
    Fett wartete; er lag auf dem Bauch im Schlamm, in der Kälte, nackt, nur mit Shorts bekleidet, die seine Blöße bedeckten, einen Köcher mit Pfeilen auf dem Rücken, einen Bogen in einer Hand und ein Kristallmesser in einer Lederscheide. Malloc - oder Labria, wie er sich jetzt seit etwa zwanzig Jahren nannte - war trickreicher und gefährlicher als irgendeines seiner früheren Ziele. Fett hatte erfahren, daß er sich in Mos Eisley den Ruf erworben hatte, der schlimmste Spion der ganzen Stadt zu sein. Er war ein Trinker, und niemand hatte für ihn Respekt empfunden oder vor ihm Angst gehabt - bis zu dem Tag, an dem er vier Söldner getötet hatte, ohne daß die ihm auch nur ein Haar hatten krümmen können.
    Es begann dunkel zu werden. Fett wartete fröstelnd und wurde langsam unruhig. Hinter dem einzigen Fenster der Hütte schimmerte Licht. Sein künstliches Bein enthielt nur wenig Metall, aber Fett wußte nicht, wie gut das Sicherheitssystem des Schlächters war; er wußte nur, daß es da war. Er hatte sich Zentimeter für Zentimeter an die Hütte herangearbeitet, vorsichtig Drähte beiseite geschoben, war Lichtschranken ausgewichen und so langsam an Bewegungsmeldern vorbeigekrochen, daß diese nicht angesprochen hatten.
    Fett wäre höchst überrascht gewesen, wenn es nicht irgendeinen Sensor gegeben hätte, der die Lichtung abdeckte. Das war auch der Grund, warum er seinen Panzer nicht trug und auch keine moderneren Waffen mitgebracht hatte.
    Die Lichter in der Hütte gingen aus. Die Hütte verfügte über keine Toilette; am Abend zuvor hatte Malloc einige Minuten gewartet, nachdem er das Licht gelöscht hatte, vermutlich um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, ehe er herausgekommen war. dachte Fett.
    Fett griff hinter sich, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Er spannte den Bogen und wartete.
    Letzte Nacht war Malloc um diese Zeit herausgekommen, um seine Notdurft zu verrichten. Fett war nicht so gut über Devaronianer informiert, wie er sich das jetzt gewünscht hätte (allerdings hatte er die Anatomie der Devaronianer studiert; schließlich wollte er den Burschen nicht an der falschen Stelle treffen). Möglicherweise mußten sie ihre Notdurft nur einmal die Woche verrichten. In dem Fall würde er sich etwas anderes überlegen müssen.
    Die Tür öffnete

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