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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich, und das Ziel stand im Eingang, den Karabiner in beiden Händen, trat mit zwei schnellen Schritten ins Freie auf die Veranda, ging dann die zwei Stufen hinunter und um das Haus herum auf die Stelle zu, wo Fett sich versteckt hielt. Fett folgte Malloc, als der auf die Abortgrube zuging, die der Devaronianer zehn Meter von der Hütte entfernt gegraben hatte. Er wartete, während Malloc sich auszog und sich erleichterte - und wartete weiter, bis er fertig war und seine Kleidung wieder ordnete.
    Er mußte ihn lebend bekommen, und Fett hatte zu viele Individuen aller denkbaren Arten getötet, um auf jemanden zu schießen, ehe der, die oder das Betreffende sich entleert hatte. Irgend jemand mußte nachher immer sauber machen, und gewöhnlich war das die Person, die nicht gefesselt war.
    Fett ließ den Burschen aufstehen, wobei dieser sich von dem Kopfgeldjäger abwandte, und schoß ihm in die Schulter. Dann sprang er auf und rannte halb taumelnd auf ihn zu, rannte auf Beinen, die bei jedem Schritt protestierten, als Malloc nach vorn torkelte und einen Laut hervorstieß, der halb ein Brüllen und halb ein Schmerzensschrei war. Jetzt hatte Fett Malloc erreicht und warf sich in einem langen Sprung auf ihn, zog Malloc das Messer über die Sehne von seinem rechten Bein. Malloc stürzte nach vorn auf die Knie und tastete immer noch an dem Pfeil herum, um ihn aus seiner Schulter zu ziehen.
    Fett stieß ihn gegen die Wand der Hütte, packte Malloc an einem seiner Hörner, zog seinen Kopf zurück und preßte ihm das Messer gegen die Kehle. »Noch eine Bewegung, und Sie sind tot«, flüsterte er mit heiserer Stimme.
    Die Hütte stank.
    Der Schlächter von Montellian Serat, Kardue'sai'Malloc, saß an die Wand gelehnt und blutete aus der Wunde, aus der Fett inzwischen den Pfeil entfernt hatte. Er kämpfte gegen die Fesseln an, mit denen ihm die Hände am Rücken zusammengebunden waren.
    Die Hütte war geräumig; ihre Größe hatte Fett nachdenklich gemacht, und er hatte sich gefragt, was der Schlächter wohl in ihr verborgen hielt - insbesondere was für Waffen vielleicht dort lagerten und darauf warteten, daß jemand eine falsche Bewegung machte.
    Aber mit Ausnahme des Karabiners, den der Schlächter bei sich getragen hatte, waren keine Waffen zu sehen.
    Fett hatte gewußt, daß die Devaronianer Fleischfresser waren; und wenn er es nicht gewußt hätte, dann hätte ihm der Inhalt der Hütte das inzwischen verraten. An der Wand hingen ein halbes Dutzend ausgeweidete Tiere. In einer Ecke gab es einen Haufen mit abgenagten Knochen und Körperschalen. Dazwischen waren Dutzende leerer Flaschen verstreut.
    In der gegenüberliegenden Ecke war die Grube, in der Malloc geschlafen hatte; daneben standen einige Dutzend Flaschen mit Merenzane Gold auf dem Boden aufgereiht.
    Fett hatte sich bis jetzt außer dem Sicherheitssystem und dessen Schaltbrett noch nichts angesehen. Soweit er das feststellen konnte, handelte es sich ausschließlich um passive Sicherheitsanlagen, nichts, was auf die Slave IV schießen würde, falls er auf der ein paar Kilometer entfernten Lichtung landen sollte. Schließlich wandte er sich seiner Prämie zu.
    »Aufstehen. Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang. Ich mußte den Rückruf außerhalb Ihrer Sensorreichweite zurücklassen.«
    Mallocs Gesicht verzerrte sich und ließ scharfe Zähne erkennen. Er war für einen Devaronianer recht groß gewachsen, und das machte ihn nach menschlichen Begriffen zu einem wahren Riesen. Er sprach Basic, und zwar mit einem weniger stark ausgeprägten Akzent als Fett. »Nein, ich glaube nicht, daß ich das tun werde.«
    Fett griff nach dem Karabiner des Mannes. Er zuckte mit den Achseln. »Devaronianer sind recht zäh, das weiß ich. Sie kennen keinen Schockzustand und sterben auch nicht so leicht. Sie werden jetzt mitkommen - oder ich brenne Ihnen die Arme und die Beine weg, damit Sie leichter werden, und dann zerre ich Sie zu unserem Zielort.« Fett verstummte und sah den anderen an. »Die Wahl liegt bei Ihnen.«
    »Töten Sie mich«, sagte Malloc müde. »Ich gehe nicht.«
    »Ich werde etwas Schlimmeres tun, als Sie töten«, sagte Fett geduldig - sein linkes Knie tat ihm weh, sein ganzes rechtes Bein brannte von der Prothese aufwärts, und er hatte wirklich keine Lust, diesen schweren Devaronianer zwei Kilometer weit hinter sich herzuzerren.
    Malloc ließ den Kopf nach hinten fallen; er schlug gegen die Wand. »Wissen Sie eigentlich, was Sie machen, Kopfgeldjäger? Wissen Sie

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