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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Attentäterdroiden, als wollten sie IG-88 daran hindern, Grlubb zu nahe zu treten. Da IG-88s Metallkörper nicht fähig war, irgendeinen Ausdruck zu zeigen, hatten die anderen Leibwächter keine Ahnung, wie sehr es ihn amüsierte, daß sie tatsächlich glaubten, sie könnten diesen Diktator schützen, falls er tatsächlich die Absicht hatte, ihn zu töten.
    Um sich zu amüsieren, rief IG-88 eine Zielkarte auf und errechnete, daß er wahrscheinlich sämtliche Leibwächter in weniger als fünf Sekunden töten könnte und dabei selbst nur minimalen Schaden davontragen würde. Es könnte Spaß machen, dachte er, aber es paßte nicht in seine Programmierung - ganz sicher nicht, wenn er hoffte, auch anderen Klienten seine Dienste als Kopfgeldjäger zu verkaufen. Diese erste Mission mußte perfekt: ablaufen.
    IG-88 schob die Diskette in seinen Laser und faßte die Information zusammen. »Wird gemacht«, sagte er. »Lassen Sie mir bis heute nachmittag Zeit.«
    Grlubb kicherte und rieb sich die Hände, »Vielen Dank! Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    IG-88 entschied sich dafür, brutale Gewalt und nicht etwa raffinierte Tricks einzusetzen. Rücksichtslose Vernichtung würde viel deutlichere Spuren hinterlassen.
    Er marschierte über ödes Wüstenland, das als Testgelände für Projektilwaffen und Explosivkörper benutzt worden war, die Wolken ätzender Gase zurückgelassen hatten. Als er direkt auf die in der rostroten Felsfläche vergrabene Festung zustrebte, hinterließ IG-88s Gewicht kraterartige Fußabdrücke auf dem leblosen Boden. Die Zugangstür war von Wachtürmen und Waffenanlagen geschützt, aber IG-88 ging geradewegs auf die Festung zu. Erst im letzten Augenblick sah er, wie sich in einem der Wachtürme jemand bewegte, aber so spät, daß IG-88 sich ohne Mühe unter dem Schußkreis der Laserkanonen wegducken konnte.
    Er blieb drei Meter vor der Panzertür stehen und setzte seine erste Sprenggranate ab. Selbst auf so kurze Distanz sollte die Schockwelle ihm keinen Schaden zufügen, kalkulierte er.
    Die Detonation erfaßte die Tür in der Mitte und ließ sie wie einen gewaltigen Gong ertönen. Von den Klippenwänden ging eine kleine Steinlawine ab. Die Wachen in den Türmen feuerten mit ihren Laserkanonen, ohne etwas auszurichten, hinterließen nur Brandspuren auf dem Boden, verfehlten aber den Droiden.
    Unterdessen scannte IG-88 unter Einsatz verschiedener Spektralfilter die beschädigte Tür. Die Mittelpartie flammte im Infrarotlicht, als die Hitze sich verteilte. Er analysierte die Schwingungssignatur und registrierte, wo die Metallstruktur jetzt feine, kristalline Sprünge zeigte.
    Zufrieden machte er eine zweite Sprenggranate schußbereit.
    IG-88 verfügte über insgesamt zwölf dieser Geschosse und rechnete damit, für diese Tür höchstens drei zu benötigen.
    Tatsächlich brauchte er vier, um die Tür völlig zu zerstören. Als die rotglühenden, halbzerschmolzenen Wrackteile der Tür beiderseits herunterfielen, stampfte IG-88 in die Festung und nahm sich vor. seine Sensoren und seine Vorhersagemodelle neu zu kalibrieren, sobald er dafür Zeit hatte.
    Er schritt durch den dunklen Korridor und wußte, daß das Ziel im Augenblick dabei war, neue Verteidigungsvorkehrungen zu treffen und ihm Hinterhalte zu legen. Aber IG-88 kannte den Weg, den er einschlagen mußte. Grlubbs Diskette hatte die genauen Pläne der Festung sowie die Positionen der Waffenstationen und der Söldnerwachen enthalten.
    Aus einer befestigten Nische begannen jetzt fünf Wachen mit Blasterkarabinern auf ihn zu feuern. Ihre Schüsse prallten von IG-88s Durapanzer ab. Es gab keine gewöhnliche Energiewaffe, die ihm Schaden zufügen konnte, sofern der Strahl nicht exakt die richtige Stelle traf - nur einige wenige von den ursprünglichen Konstrukteuren IG-88s kannten solche verletzbaren Stellen, und die meisten von ihnen waren bei dem Massaker im Holowan-Labor niedergemetzelt worden.
    IG-88 setzte die Laserkanonen in seinen beiden Armen ein, um methodisch ein Ziel nach dem anderen zu erledigen, wobei er, wenn nötig, auch Panzerplatten einfach wegsprengte. Als der Widerstand schließlich gebrochen war, deaktivierte er seine Laserkanonen und setzte seinen unerbittlichen Marsch in die inneren Räume der Festung fort.
    Eine weitere Gruppe von Wachen griff ihn an, indem sie ihn mit sofort aushärtendem Epoxymaterial besprühte - eine Verteidigungsmaßnahme, die sein Getriebe und seine Servomotoren verharzen ließ. IG-88 überlegte einen

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