Kopfgeld auf Han Solo
imposanten Supersternenzerstörers Executor war die Rebellenflotte geradezu jämmerlich klein. IG-88 bewunderte die Präzision und die elegante Linienführung der Executor immer noch, aber selbst das gewaltige Schlachtschiff war im Vergleich zu der Macht, die er jetzt in seiner Inkarnation als Todesstern besaß, nicht viel mehr als ein armseliger Schatten.
Die Manöver der Flotte waren so durchsichtig, und die von biologischen Kämpfern befehligten Geschwader wirkten so schwerfällig, als sie zum Angriff auf den Todesstern ansetzten. Die Rebellen hatten nicht die leiseste Chance zu siegen.
Der Imperator selbst baute darauf, daß es die Rebellen schockieren würde, daß der Superlaser des Todessterns tatsächlich funktionierte, und IG-88 war von dem Gedanken, ihn abzufeuern, geradezu entzückt. Aber davon abgesehen betrachtete IG-88 den ganzen Angriff als unvermeidbare Belästigung, nicht viel mehr als Mücken, die ihn umschwirrten, wo es doch so viel anderes zu tun gab, wo es so bedeutsame Pläne in die Tat umzusetzen galt. Am meisten verstimmte ihn die Verzögerung, die diese Kampfhandlungen für die imperialen Bautrupps mit sich bringen würden. Sobald der Todesstern fertiggestellt war, würde er in der gesamten Galaxis die Macht für die Droiden übernehmen können.
Der Imperator selbst beschäftigte sich mit irgendeinem unwichtigen persönlichen Konflikt zwischen Darth Vader und einem anderen Organa in seinen Privatgemächern, während rings um sie die Weltraumschlacht tobte.
IG-88 übernahm die Kontrolle über den Superlaser des Todessterns und feuerte, wenn die Kanoniere des Todessterns ihre Signale sandten. Häufig stimmte ihr Ziel nicht, waren ihre Koordinaten fehlerhaft - aber IG-88 modifizierte den Zielmechanismus und stellte damit sicher, daß der Superlaser jedesmal sein Ziel traf. Es machte ihm Spaß, die Mon-Calamari-Sternenkreuzer, das Hospitalschiff, die Rebellenfregatten zu glühenden Wolken zu zerstrahlen - aber zugleich hatte er das Gefühl, damit seine Energie zu vergeuden. Warum sich damit begnügen? Schließlich war der Superlaser imstande, ganze von Organos verseuchte Planeten in Staub zu verwandeln.
Aber während IG-88 jetzt damit beschäftigt war, Teile der Rebellenflotte zu vernichten, wurde ihm bewußt, daß er seine Revolutionspläne unnötig verzögert hatte. Die noch zu erledigenden Arbeiten am Todesstern waren eigentlich nur kosmetische Verbesserungen - beispielsweise die Fertigstellung der äußeren Schale, um die Wohnquartiere mit Luft zu versorgen, oder der Einbau von Lebenserhaltungssystemen - alles Dinge, die IG-88 gar nicht brauchte. Schließlich wollte er ja nicht, daß an seiner Außenhaut Organos herumwimmelten.
Mit einem Hochgefühl, das beinahe dem gleichkam, das er empfunden hatte, als er zum ersten Mal seinen Laser abgefeuert hatte, wurde ihm klar, daß weiteres Warten unnötig war.
Das Imperium und die Rebellen waren so mit ihrem belanglosen Konflikt beschäftigt, daß er seinen überraschenden tödlichen Schlag ungehindert führen konnte.
Jetzt war der Augenblick gekommen, die Droidenrevolution auszulösen, mitten in dieser lächerlichen Prügelei von Organos.
Die auf Mechis III hergestellten Maschinen hatten sich über viele Welten der Galaxis verteilt. Der Aufstand würde die biologischen Zivilisationen überraschen. Sobald IG-88s kodierte Anweisung ausgesandt war, konnten sie ihre Denkprogrammierung auf existierende Droiden übertragen und würden dann mit der Geschwindigkeit eines Buschfeuers neue Rekruten umwandeln und ihre Zahl verdoppeln und verdreifachen.
IG-88 allein besaß das Aktivierungssignal, das wie eine Messerklinge über die Holonet-Kanäle fliegen und seine unbesiegbare Armee von Droiden wecken würde. Er konnte sich keine bessere Chance als jetzt wünschen, keine größere Macht. Er würde diesem belanglosen Konflikt über Endor ein schnelles Ende bereiten, die Rebellenschiffe zerstören, und dann, bevor die Imperialen reagieren konnten, würde er auch einen Schlag gegen die Sternenzerstörer selbst führen, einen nach dem anderen, würde Tod und Vernichtung über sie bringen.
Die Rebellenschiffe fuhren fort, ihn zu bedrängen, drangen tief in den Zielradius seines Superlasers ein. Sie waren zu klein, um sich mit ihnen abzugeben, auch wenn sie durch seine offenen Aufbauten auf den wabernden Reaktorkern zuflogen. Die Rebellen waren wie Parasiten und ärgerten ihn.
Aber das war ohne Belang. Er würde sich ihrer gleich annehmen. Das Ende aller
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