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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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groß. »Mir geht es wie Ihnen - ich habe auch Vorgesetzte, denen ich Rechenschaft schuldig bin«, sagte Kritkeen. »Ich würde Ihre Tochter wirklich gern vor der Operation retten, aber selbst wenn ich das könnte - wen sollte ich an ihrer Stelle schicken? Nein, ihre Nummer ist ausgewählt worden. Sie muß sich der Operation unterziehen.«
    »Aber meine Tochter ist ein liebes Kind«, bettelte Abano. »Sie ist wie ein Juwel unter den Frauen. Es heißt, bei der Operation wird ihr Hirn aufgeschnitten, und dann wird alle Freundlichkeit von ihr genommen, und wenn sie das Hospital überhaupt überlebt, wird sie nachher, wenn sie herauskommt, böse sein.«
    »Das ist richtig«, sagte Kritkeen. »Männer wie Sie und ich können nicht begreifen, weshalb das Imperium böse Diener möchte. Aber was können wir tun?« Dengar wunderte sich über Kritkeen, wunderte sich, warum er vorgab, ohne Macht und Einfluß zu sein. Wahrscheinlich weil es seinen krankhaften Humor befriedigte. KOMENOR - die Kommission für die Erhaltung der neuen Ordnung - hatte Kritkeen als planetarischen Chef der »Neuregelung« nach Aruza gesandt, mit dem Auftrag, »vorläufige Orientierungsexperimente« zu führen, die zu einer »kulturellen Massenumerziehung« führen und bewirken sollten, daß Aruza »ein funktionsfähiger gesellschaftlicher Faktor in der neuen Ordnung« würde. Dengar hatte Kritkeens Einsatzbefehl gesehen, sich allerdings zunächst keinen Reim darauf machen können. Aber eines stand für Dengar außer Zweifel: Auf diesem Planeten war Kritkeen so etwas wie ein Gott. Er nahm von niemandem Anweisungen entgegen, und seine Befehle wurden minutiös erfüllt. Und falls es Kritkeen nicht gelingen sollte, Aruza so umzuerziehen, daß er ein »funktionsfähiger gesellschaftlicher Faktor« wurde, sollte dem Planeten, wie es in den recht vage gehaltenen Anweisungen stand, »das Potential weiterer Entwicklung genommen« werden. Im Laufe der mehreren Wochen, die er auf der Reise verbracht hatte, war es Dengar schließlich gelungen, die Anweisungen in allgemeinverständliche Sprache zu übersetzen: »Treiben Sie diese Pazifisten zusammen und machen Sie eine Kriegsmaschine aus ihnen. Wenn sie sich weigern, dann rösten Sie den ganzen Planeten, bis selbst die Würmer an der Asche ersticken.«
    Und aus dieser Erkenntnis heraus fragte sich Dengar, weshalb Kritkeen sein Spiel mit den Aruzanern trieb. Kritkeen saß jetzt Abano gegenüber und sagte bedächtig, als wolle er den kleinen Mann trösten: »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen. Aber ist es denn nicht besser, eine Tochter zu haben, die wild ist und lebt, als eine, die tugendhaft ist... und tot?«
    »Ich würde Euch alles geben«, erregte sich Abano. »Meine Tochter, Manaroo, sie ist schöner und lieblicher als jedes andere Mädchen im Tal. Wenn sie tanzt, sind ihre Bewegungen wie Wasser, das im Mondlicht fließt. Sie ist mehr als nur eine Frau. Sie ist ein Schatz. Wenn Ihr sie tanzen sehen würdet, würdet Ihr sie nicht zur Operation schicken!«
    »Was?« fragte Kritkeen. »Sie würden mir Ihre Tochter als Geliebte geben?«
    Dengar hörte einen heftigen Atemzug. Dem sanften Aruzaner hatte es zweifellos die Stimme verschlagen, denn an so etwas würde er nie denken, und als Kritkeen verstand, daß es das nicht war, was Abano ihm anbot, tippte er dreimal mit dem rechten Zeigefinger auf seinen Schreibtisch. Beim imperialen Nachrichtendienst war das ein Standardcode - eine Anweisung für die Wachen, das Gespräch zu beenden.
    »Mitkommen!« hallte jetzt die Stimme eines Sturmtrupplers, und Augenblicke später sah Dengar, wie die Außenbeleuchtung der Villa aufflammte und die weißen Säulen und die graziösen blauen Inderrinbäume in grelles Licht tauchte. Zwei Sturmtruppler zerrten den laut schreienden und um sich schlagenden Abano zu seinem Gleiter. Der Mann stieg verängstigt ein, hantierte nervös an den Kontrollinstrumenten seines Fahrzeugs.
    Einer der Sturmtruppler hob seinen Blasterkarabiner, feuerte auf Abanos Kopf, verfehlte ihn aber um ein kleines Stück. Plötzlich fand der kleine Mann das Steuer seines Gleiters und raste davon, den Berg hinunter.
    Als die Sturmtruppler wieder ins Haus kamen, knurrte Kritkeen sie an: »Ihr habt mir aber nicht den Rasen mit Fleischstücken versaut, oder?«
    »Nein, Euer Exzellenz!« sagte einer der Sturmtruppler.
    »Gut«, nickte Kritkeen. »Das zieht nur Bomats an, und ich kann dieses Pack nicht leiden. Die sind noch schlimmer als die verdammten

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