Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
verlangten, daß ich die heiligen Kinder auf Asrat töte.«
    »Und das sind...?«
    »Waisen, die in einem Tempel leben und deren ganzes Leben guten Zwecken gewidmet ist. Sie haben sich vom Imperator losgesagt und gelobt, ihm ›Liebe und Zuspruch zu entziehen‹. Sie hatten versucht, sich ganz formell vom Imperium zu lösen. Aber das Imperium duldet keine Rebellion - auch nicht, wenn die Rebellen Kinder sind. - Also stand ich vor der Wahl, entweder die Kinder zu töten oder das Imperium zu verlassen. Ich habe mich für letzteres entschieden.«
    »Und was ist mit KOMENOR? Warum kämpfen Sie dagegen?« fragte die Frau.
    »Weil das der bösartigste Zweig des Imperiums ist. Nur wenige Menschen verdienen ein brutales Ende von der Hand eines Attentäters, aber in den Reihen von KOMENOR kann man viele finden, die ein solches Ende verdienen.«
    Die Frau studierte sein Gesicht. Sie war den ganzen Abend über sehr vorsichtig gewesen, bemüht, freundlich zu wirken, hatte sich aber nicht zu erkennen gegeben. »Sie sind ein imperialer Attentäter, und es geht das Gerücht, man hätte ein Stück aus Ihrem Gehirn entfernt. Sie haben keine Gefühle, kein Gewissen. Wie messen Sie Gut und Böse?«
    Dengar leckte sich die Lippen. Es gab keine »Gerüchte«, daß er kein Gewissen hatte. Seine Operationen waren unter strenger Geheimhaltung erfolgt. Diese Frau konnte solche Berichte nur dann gehört haben, wenn sie seine Militärakten gelesen hatte - und an die heranzukommen war äußerst schwierig. Nur ein Agent der Rebellenallianz konnte sich Zugang zu solchen Informationen verschaffen - oder natürlich die Chirurgen. die ihn im Dienst des Imperiums operiert hatten. Dengar fragte sich, worin ihre besonderen Talente bestehen mochten. Er hatte genügend Köder ausgelegt, die schon lange hätten dazu führen sollen, daß die Rebellenallianz mit ihm Kontakt aufnahm. Aber vermutlich befürchteten sie ein Täuschungsmanöver. Ohne Zweifel hatten sie jemanden mit empathischen oder vielleicht sogar telepathischen Fähigkeiten auf ihn angesetzt. »Ich habe Erinnerungen«, sagte Dengar der Wahrheit gemäß, wohl wissend, daß eine Agentin der Rebellen die Wahrheit hinter seinen Worten spüren würde, selbst wenn sie nicht telepathisch veranlagt war. »Ich erinnere mich an den Unterschied zwischen Gut und Böse, selbst wenn ich ihn heute nicht mehr sehr gut erkennen kann.«
    »Sie müssen sehr verängstigt und sehr einsam sein«, sagte sie, »wenn Sie den Drang verspüren, so gegen das Imperium zu kämpfen.«
    »Ich empfinde keine Furcht mehr«, sagte Dengar. »Diese Fähigkeit hat man mir genommen.« Seine Einsamkeit zu leugnen, wagte er nicht.
    »Wie steht es mit der Rebellion? Haben Sie schon versucht, dort Anschluß zu finden?«
    »Ich glaube nicht, daß die mich haben wollen«, lachte Dengar. »Ich habe soviel Böses getan, daß die meinen Tod als gerechte Belohnung ansehen würden.«
    »Mag sein«, sagte die Frau, als wäre das Thema für sie damit erledigt, und wandte sich wieder ihrem Kartenspiel zu.
    In der Morgendämmerung, als Dengar zu seinem Schiff ging, in der Absicht. Toola zu verlassen, stellte er fest, daß jemand seinen Navicomputer programmiert und dort einen Kurs zu einem namenlosen Stern am äußeren Rand der Galaxis eingegeben hatte. Im Staub auf einem der Monitorschirme stand geschrieben: »Freunde«.
    Er schaltete die Triebwerke ein, startete und stellte fest, daß die Koordinaten ihn zu einem kleinen Außenposten der Rebellen führten, wo ein zusammengewürfeltes Team aus Offizieren des Nachrichtendienstes ihn drei Tage lang überprüfte. Allem Anschein nach bestand er die Prüfung und nahm einen Auftrag an.
    Wie das bei vielen Rebellen der Fall war, erwartete man auch von ihm, daß er in mehreren Bereichen tätig war. Die Rebellenallianz lehnte aus moralischen Gründen den Einsatz von Attentätern ab, aber man erlaubte ihnen, an der Planung künftiger Überfälle teilzunehmen und Sturzdrachen zu verbessern und schließlich auch, Sabotageteams darin auszubilden, imperiale Reparaturinstallationen für Sternenschiffe außer Gefecht zu setzen.
    Der neu eingerichtete Außenposten, dem er zugeteilt wurde, lag in einem Sternensystem, das sich Hoth nannte.

ZWEI: DIE HOFFNUNG
    Als Dengar im Hothsystem aus dem Hyperraum austrat, ertönte sofort die Nähewarnung. Das Head-up-Holodisplay zeigte einen imperialen Supersternenzerstörer direkt vor ihm. mit einem halben Dutzend weiterer Sternenzerstörer, die als eine Art Eskorte

Weitere Kostenlose Bücher