Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson

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Flirt. »Sie waren die ganze Zeit in sicherer Obhut.«
    Bossks Blick wanderte zur Seite. Hatte er einen Alarm gesehen? Vielleicht, aber dann hatte er sich selbst wieder abgeschaltet. Also könnte es ein Fehlalarm gewesen sein. Die Hound hatte immer noch ein paar Probleme, so wie die Idiotensprache, in die sie manchmal verfiel.
    Chenlambec freilich war sichtlich beeindruckt, und Bossk hatte es genossen, mit seinem Schiff zu prahlen.
    Er schaltete den Simulator ab und fuhr die Kontrollsysteme wieder hoch. »Zurück in deine Kabine«, knurrte er. Als der Wookiee nicht sofort gehorchte, tippte er an einen Schalter, der zwei Elektroden im Sitz des Kopiloten ausfuhr, die kräftig genug waren, sein Fell zu durchbohren.
    Chenlambec sprang brüllend auf. »Schmerzt«, betonte das Übersetzungsprogramm der Hound. »Schmerzt.«
    »In die Kabine.« Bossk gestikulierte mit dem Blasterkarabiner, den er im Schoß hielt.
    Der Wookiee schlurfte durch den Korridor, ließ sich offensichtlich Zeit. Aber als Bossk in die Backbordkabine spähte, saß die Menschfrau auf ihrer Liege. Sie machte irgend etwas mit ihren dünnen, unzulänglichen Klauen.
    »Wo warst du?« knurrte er. Wandpaneele abreißen?
    Sie blickte zu ihm auf, starrte ihn mit dümmlicher Miene an. »Hier«, antwortete sie. »Wo sonst?«
    Er bildete sieb ein, er könne den Geruch des Häutungsraums an ihrer Kleidung riechen. Als er zur Tür hinausging, sicherte er sie. Was hätte sie dort tun sollen? Er machte eine Runde durch den Hauptkorridor und sah in beide Laderäume. Nirgends war ein Alarm ausgelöst worden. Als er auf seine Brücke zurückgekehrt war, nahm er eine weitere Sicherheitskontrolle vor. Alles sauber.
    Vielleicht hatte er sich getäuscht.
    Aber was, wenn das nicht der Fall war?
    Er forderte weitere Einzelheiten von dem Sicherheitsprogramm an. Unmittelbar nach dem Verlassen der Executor hatte die Hound's Tooth das Gepäck seiner Passagiere gescannt und dabei mit Ausnahme der Waffenkiste keinerlei Metall feststellen können. Er wies das Schiff an, sich die Gepäckstücke noch einmal anzusehen. Was auch immer sie mitgebracht hatten, wenn es keine Waffen waren, mußte es jedenfalls analysiert werden.
    Der zweite Scan war ebenfalls ohne Ergebnis: Die biochemischen Werte deuteten auf Kleidung oder Lebensmittel.
    Mit einem so spannenden Rätsel hatte er sich seit mehreren Standardjahren nicht mehr auseinandersetzen müssen.
    Er beschloß, eine Stunde zu schlafen, um sich zu erfrischen. Anschließend würde die Hound ihn rechtzeitig wecken, um das Eintauchmanöver in den Echtraum vorzunehmen. Er aktivierte die Alarmsysteme neu und begab sich in seine Kabine.
    In dem Augenblick, in dem Flirt erklärte, daß Bossk sich in seiner Kabine eingeschlossen hatte, trat Chenlambec seine eigene Forschungsexpedition an. Zu seinem Entzücken fand er, als er den Zentralbereich geöffnet hatte, wo er die Hauptantriebsaggregate der Hound vermutet hatte, ein schnittiges Scoutschiff.
    Er betrachtete beeindruckt die rassige Linienführung des Schiffes. Ob sie nun Bossk vorher überwältigten oder nicht, jedenfalls wurde bald der Zeitpunkt gekommen sein, um einen Erkundungsflug zur Planetenoberfläche anzutreten.
    Er hielt es für unbedingt erforderlich, sich auf Plan drei vorzubereiten, und dazu mußte er sein Gepäck in dieses Scoutschiff umladen. Aber wo konnte er etwas so Voluminöses verstecken?
    Er ging langsam um den Rumpf des kleinen Schiffs herum und fand zwei riesige Löcher in seiner Außenwand. Bossk hatte die Kanonen entfernt. Und Chen zog daraus den eindeutigen Schluß, daß Bossk beabsichtigte, ihn und Tinian mit dem Seoul auszusenden. Er spähte in eines der beiden Löcher.
    Der Raum reichte aus, um darin einen Wookiee zu verstecken.
    Nicht ihn, aber.
    Er lächelte bitter. Sein Gepäck enthielt zwei seiner karbonisierten Rassegenossen, die das Imperium exekutiert hatte. Ihre Leichen waren an einem Wookieeaußenposten abgeworfen worden. Chenlambec hatte ein Gelübde abgelegt, ihren Tod zu rächen und dazu jene Leichen einzusetzen. Bossks Droid, X10-D, war angeblich hirnlos, und Flirt würde X10-D deshalb die Anweisung geben können, die Karbonisierungseinheiten in diese Waffenbettungen zu bringen. Im übrigen mußte er Flirt beauftragen, es so einzurichten, daß die Scanner weiterhin anzeigten, daß ihre Kästen voll waren.
    Mit Flirts Hilfe schlich er sich mit dem Datenchip, den Tinian besorgt hatte, zur Brücke. Ehe er Platz nahm, schob er Flirt an ihren alten Platz