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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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müssen. Chen deutete auf das Chrono, um Tinian zu warnen, daß ihre zwei Minuten um waren, jetzt begannen seine zehn. Sie schaltete den Sender ab. Er ließ die Steuerknüppel los, und sie übernahm.
    Jetzt, da der imperiale Gouverneur gewarnt war, mußte er die andern Seite ihres Netzes schließen: Er mußte Kontakt auf dem Planeten herstellen. Selbst wenn Flirt ihre Aufgabe nicht hatte erledigen können, mußten die Wookieegefangenen alarmiert und befreit werden. Chen schaltete den Sender auf eine lokale Frequenz.
    Ein unheimlich klingendes Heulen füllte die Kabine. Die Seitenbandfrequenz eignete sich ganz hervorragend für die Übermittlung der Wookieesprache. war aber nur mit großer Mühe auf Basic abzustimmen. Bossk konnte sich dieses Heulen den ganzen Tag lang anhören und würde kein Wort verstehen. Vielleicht würde sogar sein Dolmetscher daran ersticken.
    Er setzte seinen Ruf zur Planetenoberfläche ab.
    Zuerst geschah nichts. Es war zwar prinzipiell möglich, daß es in dem Gefangenenlager gar keinen verbotenen Sender gab, aber Chenlambec war bereit, jede Wette einzugehen, daß das nicht der Fall war.
    »Versuch es noch einmal«, empfahl Tinian. »Wir sind gerade unter die ionisierte Schicht der Atmosphäre gesunken.«
    Chen heulte erneut ins Mikrofon. Als Tinian die Puppy auf die Inselkette zusteuerte, veränderte sich das Heulen aus den Lautsprechern plötzlich, klang jetzt moduliert.
    Chen grinste zu Tinian hinüber und antwortete dann. Seine Mission erforderte einige Erklärungen, insbesondere der Teil, daß er landen und eine Schießerei beginnen wollte. Die Zielinsel wuchs auf dem vorderen Schirm.
    »Erklär ihnen, daß du Bossks Vertrauen gewannen mußt«, zischte Tinian und steuerte auf der Westseite der Insel aufs Meer hinaus. Das Gefangenenlager befand sich am Ostufer.
    Chenlambec versuchte es erneut. Offenbar war seine Kontaktperson ein älterer Wookieemann, der ein Amateurgerät benutzte und Angst hatte, daß die Wachen zurückkehren konnten.
    Chen fragte nicht, womit die Imperialen seine Leute in Schach hielten. Die Scanner der Puppy hatten ihn schwere Artillerie erkennen lassen: zwei Turbolaserbatterien und eine Menge weiteres unidentifiziertes Metall mit hoher Technologie.
    Er mußte dafür sorgen, daß seine Leute dieses Arsenal in unbeschädigtem Zustand übernehmen konnten.
    Tinian jagte im Tiefflug über einen dichten grünen Dschungel quer über die Insel auf die Ostküste zu. Plötzlich hallte Bossks Stimme durch die Kabine: »Was soll das? Was macht ihr da?«
    Seine Zeit war um. Wenn Flirt die Funkstille noch länger aufrechterhielt, würde Bossk möglicherweise Verdacht schöpfen.
    Tinian beugte sich über das Mikrofon. »Wir werden denen das Fell ein wenig versengen«, antwortete sie. »Sollen wir ein paar Pelze mitbringen?«
    »Wenn ihr wißt, wie man das macht«, sagte Bossk. Es klang wie eine Herausforderung.
    »Festhalten, Chen«, murmelte Tinian. »Wir landen in einer knappen Minute.«
    Obwohl ihr das kleine Schiff gefiel, war es ihr doch fremd, und sie war keineswegs überzeugt, daß ihr die Landung einwandfrei gelingen würde. Chen schob ihre kleinen Hände von den Kontrollen weg und griff selbst nach den Stäben. Er nahm den Schub fast auf Null zurück und setzte die Puppy federleicht vor einer Klippe am Strand auf. Das Lager befand sich auf einer Halbinsel nördlich dieses Vorsprungs.
    »Beeindruckend«, sagte Tinian mit einem Anflug von Bewunderung.
    Er knuffte sie an der Schulter und forderte sie auf, die Kühlschränke abzutauen. Sie mußten vor der Rückkehr zur Hound blutwarm sein.
    Sie packte ihn am Arm. »Sei vorsichtig, Chen.«
    Sein Abschied klang beinahe schmachtend. Ihre Sorge tat ihm gut und ehrte ihn zugleich.
    Er öffnete die Luke und betrat den Boden von Lomabu III.
    Ein feuchtkühler Wind wehte ihm um die Nase, und er spürte an seinen nicht mit Fell bedeckten Handflächen, wie kalt es war. Ein salziger Geruch lag in der Luft, es roch nach toten Fischen und im Meer treibenden Pflanzen. Unter dem strahlendblauen Himmel dicht beim Liegeplatz der Puppy schlugen Wellen an die Überreste einer langen, zerfallenen Mauer. Eine grüne Algenschicht verdeckte die feine Filigranarbeit in Höhe der Wasserlinie beinahe völlig. Weiter draußen im saphirblauen Wasser konnte man weitere Mauerreste erkennen, die ein rechtwinklig angeordnetes Labyrinth bildeten. Das Wasser bedeckte die Ruinen fast ganz, und nur ein paar Steinbrocken und Stahlstreben ragten über die

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