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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Sandsteinbank, die sich am anderen Ufer erhob, hüpfte. Ganze vier Mal! »Nun, ich glaub, ich versteh jetzt, warum du ein bisschen komisch bist, wenn’s um St. Gert’s geht. So, wie ich ein bisschen komisch werde in Bezug auf Petie.« Er ließ einen weiteren Stein
hüpfen und blickte dann auf sie hinab. Kenny war angespannt, ohne eigentlich zu wissen, warum. »Na, sobald du dem Duke erzählst, was zwischen uns passiert ist, bist du ja wohl aus dem Schneider.«
    Sie antwortete nicht sofort. »Ich weiß nicht. Er scheint nur zu glauben, was er glauben will, nicht wahr?« Ihre Stirn legte sich in Falten, und sie bekam wieder diesen Mörderblick. »Ich will ihm nicht sagen, was zwischen uns passiert ist! Das ist etwas Privates und geht ihn einen Mist an!«
    Kenny lächelte glücklich, als er diese Antwort hörte. »Na, da hast du dich aber in eine schöne Zwickmühle manövriert.«
    Sie murmelte etwas, das er nicht ganz verstehen konnte, doch ein »verdammt« schien darin vorzukommen.
    »Wetten, dass ich den treffe?« Am anderen Ufer des Flusses ragte ein Felsbrocken aus dem Wasser, und er nahm einen Stein zur Hand. Er warf ihn, doch nicht weit genug. »Drei Versuche.«
    »Das Wasser ist so herrlich klar hier. Wirklich ein wunderhübsches Plätzchen!«
    »Hab’s von Anfang an gemocht. Bin schon als Kind hergekommen, wenn ich mal wieder jemanden vermöbelt oder so lang traktiert hab, bis er oder sie heulte.« Er warf den zweiten Stein.
    »Du hast sicher geglaubt, wenn du dich nur schlimm genug aufführst, wird irgendjemand einschreiten.«
    »Tja, kann sein.« Wieder verfehlte er den Felsen. »Noch einen.« Der nächste prallte von seinem Ziel ab.
    »Ausgezeichnet!« Sie lächelte. »Und genau das hat Dallie getan, nicht wahr? Er ist eingeschritten.«
    »Wer sagt das?«
    »Nun, ich kann zwei und zwei zusammenzählen.«
    »Ich glaub, ich hatte jetzt genug Psychotherapie für einen Tag. Im Übrigen bist du die Verrückte. Frag nur Pater Joseph.«
    Sie zuckte zusammen. »Bloß gut, dass ich bald wieder weg muss. Sicher kann ich dem Mann nie wieder in die Augen schauen.«

    Er hörte es gar nicht gern, wenn sie von Abreise redete, obwohl er es andererseits irgendwie herbeisehnte, sie vom Hals zu haben. »Ich werd’s ihm schon erklären. Zumindest einiges.« Er legte die Hand um ihren Nacken und massierte ihn. »Wenn wir noch immer nach Austin wollen, dann machen wir uns besser auf den Weg. Wir können ja bei der Ranch kurz anhalten, falls du dich umziehen willst.«
    »Gute Idee.«
    Sie fuhren zum Haus zurück, aber das Schlafzimmer war zu verlockend, und sie schafften die Fahrt nach Austin am Ende doch nicht.
     
    Tories Emus weideten im hinteren Teil des Grundbesitzes ihres Vaters. Wenigstens war ihre Narretei dort außer Sicht, wenn auch nicht vergessen. Vor ihrer Scheidung, als sie noch in Dallas lebte, hatte sie sie auf einer nahe gelegenen Ranch untergebracht, doch das war zu teuer geworden; so überredete sie ihren Vater, sie hier weiden zu lassen. Es gab mittlerweile achtzehn der hässlichen Möchtegern-Sträuße mit ihren langen Hälsen, den struppigen grauen Federn und den spindeldürren Beinen. Manchmal versuchte sie sich einzureden, sie wären hübsch, was im Allgemeinen jedoch verschwendete Liebesmüh war. Sie wandte den Blick von einem Nest mit drei riesigen smaragdgrünen Eiern ab.
    »Das dort am Zaun ist Elmer«, erklärte sie. »Er gehört zum ursprünglichen Zuchtpaar. Und seine Lady Polly steht dort in der Mitte dieser Gruppe.«
    »Du hast ihnen Namen gegeben?«
    Sie bedauerte bereits ihren Impuls, Dexter ihre Vögel zu zeigen. »Wieso nicht?«
    Er blickte auf sie hinab, und in seinen grau-grün gesprenkelten Augen hinter der Drahtgestellbrille spiegelte sich eine Neugier, die sie verwirrend fand. »Ich bin zwar kein Rancher«, erklärte er, »aber soweit ich gehört habe, ist es schwerer, Tiere zu schlachten, denen man Namen gegeben hat.«

    Die Abendbrise wehte ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. »Selbst ohne Namen hätte ich’s wahrscheinlich nicht übers Herz gebracht - ach, was soll’s!« Ungeduldig strich sie sich das Haar hinters Ohr. »Die Investition in Emus war dämlich, aber meine Ehe mit Tommy wackelte bereits, und es erschien mir damals eine gute Idee.«
    »Du wolltest in der Lage sein, für dich selbst zu sorgen. Das ist verständlich.«
    »Dämlich war es!«
    Er schob die Hände in eine seiner scheinbar zahllosen Khakihosen. »Du bist eben risikofreudig. Und da passiert so was nun mal.

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