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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einfach »ausschwitzen«, damit irgendwann in ihrem Leben Raum für eine echte Beziehung
geschaffen würde, die gesund und angemessen war. Vielleicht brauchte sie Kenny Traveler als eine Art Schutzimpfung. Eine Dosis genügte, damit sie fortan immun gegen Playboys wäre. Sie begann ihre Bluse zuzuknöpfen, während sie darüber nachdachte.
    Kenny stieg aus dem Auto. Als er sein Hemd in seine Jeans zurückstopfte, merkte er, dass Emma ihre Bluse falsch knöpfte; aber wenn er jetzt etwas sagte, würde sie sich bloß wieder aufregen und sich beschweren über seine permanente Kritik.
    Als sie nun mit ihren geschwollenen, herrlich süßen Lippen und zerzausten Honiglocken, die ihn immer an Karamel-Soft erinnerten, zu ihm aufblickte, geschah etwas Seltsames mit ihm - genauer gesagt mit seiner Mittelregion. Die letzte Nacht war so gut gewesen, dass er sie eigentlich gar nicht zerpflücken mochte; leider konnte er den ganzen Tag an nichts anderes denken, weshalb er vielleicht auch beim Babyrennen so ausgeflippt war. Und jetzt eben … gerade stritten sie sich noch und ehe er sich’s versah, saß sie rittlings auf ihm in seinem Wagen.
    Er erinnerte sich nicht, wann er es das letzte Mal in einem Auto getrieben hatte. Reiche Jungs hatten das nicht nötig. Reichen Jungs standen Cabanas zur Verfügung, oder wenn das noch nicht privat genug war, jede Menge Kohle, um ein Zimmer in einem der besseren Motels des Llano County bezahlen zu können.
    Himmel, er liebte es, mit ihr Sex zu haben. All ihr Enthusiasmus! Sie wusste nicht, wie man etwas zurückhielt, sondern gab sich hundertzehnprozentig hin - so wie es ihm am allerbesten gefiel.
    Weil sie falsch geknöpft hatte, spannte sich eine Seite der Bluse über eine Brust, und er musste daran denken, wie sie sich in seiner Hand angefühlt hatte. Während er sie so betrachtete, stieg eine verräterische Zärtlichkeit in ihm auf. Das machte ihn nervös. Sie war viel zu herrschsüchtig, zu befehlshaberisch, zu fordernd. Er wusste, dass es sich im Moment dringend empfahl,
schleunigst wieder die Gesellschaft anderer Leute aufzusuchen; deshalb konnte er sich seine folgenden Worte auch beim besten Willen nicht erklären.
    »Willst du einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang machen?«
    Sie blinzelte mit ihren hübschen honigbraunen Augen. »Das wäre nett, ja.«
    Geradeso, als hätte er sie zu Tee und Keksen bei sich eingeladen.
    Emma rutschte über den Sitz. Er half ihr raus und ließ auch danach ihre Hand nicht los. Sie war klein, aber kräftig. Kenny rieb mit der Schwiele an der Seite seines Zeigefingers über ihre Handfläche. Das Rauschen des Flusses leistete ihnen bei ihrem Gang am Ufer Gesellschaft. Er hörte das Schnattern eines Eichhörnchens, den Ruf einer Nachtigall, alles - außer Emma und Befehle. Für jemanden, der so gerne redete, war sie ziemlich still. Wieso ausgerechnet jetzt? Ihr Schweigen machte ihn nervös, und er brabbelte darauf los. »Ich hab Petie zuvor hierhergebracht.«
    »Er hat sich also wieder beruhigt?«
    »Yep.« Kenny räusperte sich. »Wir zwei mussten miteinander reden.«
    Entrüstet meinte sie. »Allerdings! Nun, ich nehme an, wir können dankbar sein, dass bei dem ganzen hässlichen Vorfall etwas Gutes herausgekommen ist. Das wirst du ihm nie wieder antun!«
    Normalerweise hätte ihre Entrüstung ihn irritiert, aber er fühlte sich gut, völlig entspannt. Sie wusste genau, was er für diesen Bengel empfand und wie sehr er bedauerte, was passiert war. Trotzdem - zu viel sollte sie sich auch nicht auf ihre Urteilsfähigkeit einbilden.
    »Man muss sie abhärten, solange sie noch klein sind, oder es werden Waschlappen aus ihnen.«
    Sie besaß die Frechheit zu lachen. »Gib’s auf, Kenny! Wenn’s um Peter geht, bist du das reinste Wachs.«

    »Tja, nun, er ist auch was Besonderes.« Er lächelte und wollte schon das Thema wechseln, als er merkte, dass er eigentlich ganz gerne mit ihr darüber reden würde. Nicht unbedingt auf einer persönlichen Ebene, mehr auf einer professionellen. Schließlich war sie ja eine Kinderexpertin, nicht wahr?
    »Weißt du, die Sache ist die … der alte Herr kann ganz schön hart sein … und ich mach mir einfach Sorgen um Petie, das ist alles.«
    Ihre glänzenden Augen zielten wie zwei Laserkanonen auf ihn. »Du hast Angst, er könnte Peter ein ebenso schlechter Vater sein wie dir?«
    Sofort richteten sich seine Stacheln auf. »Mein Vater hat getan, was er tun musste. So, wie sich meine Mutter benommen hat, konnte er mich ja

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