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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Zumindest versuchst du nicht, dich vor deiner Verantwortung zu drücken. Wie ich gehört habe, haben viele Leute ihre Emus einfach ausgesetzt, damit sie sie nicht länger füttern müssen.«
    »Ich mag ja verantwortungslos sein, aber das ginge sogar mir zu weit.«
    »Also, ich halte dich nicht für verantwortungslos.«
    Er sagte das so aufrichtig, dass sie sich geschmeichelt fühlte. Es war nett, die Billigung eines so ernsthaften Menschen wie Dexter O’Conner zu genießen. Doch dieses angenehme Gefühl verflog bei seinen nächsten Worten.
    »Hast du mal darüber nachgedacht, was du mit deinem Leben anfangen möchtest, falls wir tatsächlich heiraten sollten?«
    »Wir werden nicht heiraten!«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber falls wir’s täten, müsstest du dir irgendeine Beschäftigung suchen. Dauernd nur Shopping gehen und die Emus beäugen ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.«
    »Du hast’ne ganze Menge Kies. Ich könnte jahrzehntelang shoppen, ohne deine Bilanz auch nur anzukratzen.« Sie merkte, dass er sie schon wieder in eine Diskussion über das Unausdenkbare verstrickt hatte.
    »Darum geht es nicht. Wenn ich abends nach Hause komme, möchtest du dich wahrscheinlich nach meinem Tag erkundigen,
und ich werd dir die Ereignisse erzählen, die dich interessieren könnten. Dann würde ich dich nach deinem Tag fragen, und du hättest höchstens zu berichten, dass es einen Ausverkauf bei Nieman’s gab. Das wäre demütigend für dich.«
    »Du bist vielleicht ein komischer Kauz.«
    »Ich rede nicht unbedingt von einem Full-Time-Job. Aber es ist an der Zeit, dass du etwas mehr zur Allgemeinheit beiträgst als bloß ein hübsches Gesicht. Du wirst nie richtig glücklich werden, wenn es in deinem Leben nicht mehr gibt als Einkaufen.«
    »Woher weißt du denn, was mich glücklich macht?«
    Das ignorierte er. »Wenn du irgendwas Interessantes machen könntest, was wäre das? Und ich rede jetzt nicht von Kindern, denn wir wissen bereits beide, wie wir dazu stehen - das wird die Zeit regeln.«
    Sie wartete auf den Stich, der sie bei diesem Thema immer durchzuckte, aber diesmal blieb er aus. Das konnte sie nicht verstehen. Was war nur an diesem dämlichen Langweiler, das sie so tröstlich fand? Sie musste an die Auseinandersetzung denken, die sie mit ihrem Vater gehabt hatte, als sie ihn auf seine Rolle bei der Sache mit ihrer Heirat hin ansprach. Er hatte gar nicht versucht, das zu bestreiten, ja, hatte sich nicht mal entschuldigt. Wie üblich hatte er ihr nur seine Liebe beteuert - aber dennoch habe er ein für alle Mal genug von ihren Kapriolen. Danach war sie sich wie so oft vollkommen wertlos vorgekommen.
    »Alles was ich kann, ist fluchen, Golf spielen und gut aussehen.«
    »Und?« Er wartete geduldig.
    »Und nix.«
    »Das mag ja anderen Frauen genügen, aber nicht dir. Dafür bist du viel zu intelligent.«
    Sein Gesicht war so ernst, dass sie damit herausrückte. »Also gut. Vielleicht träume ich ja insgeheim vom …« Sie zögerte, doch dann dachte sie, wieso nicht? »Vom Fotografieren. Irgendwas mit Fotografieren.«

    »Fotografieren? Klingt prima.«
    Dexter schien wirklich interessiert zu sein, und sie merkte, dass sie ihm mehr erzählen wollte. Der Anfang erschien ihr schwierig, sie erwärmte sich jedoch rasch für das Thema. »Ich hab im letzten Jahr sehr viel von Patrick gelernt. Er hat mir eine seiner Kameras geliehen, und wir haben allerhand Zeit in der Dunkelkammer miteinander verbracht. Seit kurzem darf ich sogar mal den einen oder anderen Film für ihn entwickeln. Er meint, ich hätt ein gutes Auge.« Ihre Begeisterung war ihr überraschend peinlich. »Wahrscheinlich wollte er bloß nett sein …«
    »Das glaube ich nicht.« Er klang unbedingt aufrichtig, daher verspürte sie auf einmal das Bedürfnis, weiterzusprechen.
    »Ich liebe es, Dex. Sobald ich mal mit dieser Betätigung anfange, vergesse ich die Zeit. Und ich treibe mich auf Spielplätzen herum. Ich schwör dir, die Bullen werden mich bald als verdächtige Person festnehmen - aber ich liebe es einfach, Kinder zu fotografieren. Sie sind so …« Sie brach ab.
    »Ist schon in Ordnung, Torie. Ich hab nicht die Absicht, mich über dich lustig zu machen.«
    Sie nahm das Verständnis wahr, das in seiner Stimme lag, und hasste es. »Ich weiß gar nicht, warum wir dieses Theater überhaupt aufführen. Du hast zugegeben, dass du gerne Kinder hättest, und ich bin unfruchtbar. Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«
    »Die Ärzte haben nicht

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