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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Golfprofi wie ein unhöflicher Klotz dastehen würde. Randall wusste wohl, dass Kenny es nicht vertragen konnte, wenn Millionen amerikanischer Golffans ihn vor der Kamera kneifen sahen.
    Und dann fing ihre Haut zu prickeln an, denn ihr wurde schlagartig klar, dass sich hier die Gelegenheit ihres Lebens bot. Ein Reporter! Eine Fernsehkamera! Gerade als sie schon aufgeben wollte, eröffnete sich im letzten Moment eine Möglichkeit, sich auf eine nie erträumte Weise öffentlich zu diskreditieren. Sie hielt den Atem an. Nicht einmal Beddington konnte das ignorieren!
    Kenny hörte Emma nach Luft schnappen und sah den erregten Ausdruck auf ihrer Miene. Ihre Augen flogen von Sturgis zum Kameramann, und ihm sträubten sich sämtliche Nackenhaare. Lady E. hatte soeben begriffen, dass das nationale Fernsehen hier war und alles, was ihr an Verrücktheiten in den Sinn kam, mitdrehen würde.
    Er wappnete sich. Emma war ganz schön flink und könnte sich ihm jede Sekunde an den Hals werfen, sich nackt ausziehen oder einen Hula tanzen.
    Wenn er seine Karriere nicht ganz den Bach runtergehen lassen wollte, musste er sie so schnell wie möglich von hier entfernen, selbst wenn das das verabscheute Interview bedeutete. »Also gut.« Er zuckte mit den Schultern. »Warum auch nicht? Gibt mir die Chance zur Revanche.« Er blickte Emma an. »Emma, das hier wird langweilig. Warte drinnen auf mich, okay?«
    Er rechnete mit dem Schlimmsten und versuchte nicht daran zu denken, dass sie ihn gleich zum größten Witz im professionellen
Golf machen würde. Lee Trevinos Scherze, Ben Wrights Kommentare zu lesbischen Golferinnen, ja, selbst Fuzzi Zoellers Anmerkungen über Grillhühnchen mit Bohnen nach den 97er Masters, als der farbige Spieler Tiger Woods gewann, war nichts im Vergleich zu dem, was Emma sicherlich im Schilde führte.
    Und dann … nichts. Verblüfft sah er zu, wie sie einmal tief Luft holte, nickte und sich in Bewegung setzte. Er hatte das Gefühl, sich in den Arm kneifen zu müssen. Ging sie wirklich so einfach davon?
    Ohne die Kameras eines zweiten Blickes zu würdigen, marschierte sie direkt auf das Haus zu und verzichtete auf ihren bis dahin so hartnäckigen Plan, einen öffentlichen Skandal heraufzubeschwören. Und die Sache war, er wusste ganz genau, warum sie nicht aufmuckte. Weil sie ihm nicht schaden wollte.
    »Wir sind bereit«, rief der Kameramann. »Hierher bitte!«
    Er riss seine Gedanken von Emma los und versuchte, nicht daran zu denken, was sie soeben für ihn geopfert hatte. Bilder schossen ihm durch den Kopf, Bilder, die ihn ablenkten, Bilder von Emma, wie sie heute Morgen ausgesehen hatte, als sie noch schlief, die Stirn gerunzelt, als würde sie sogar im Schlaf, wer weiß was, auskochen. Und wie wunderschön sich ihre braunen Locken über das hellblaue Kissen gebreitet hatten - wie flüssiger Honig, der über den Himmel lief.
    »Kenny?«
    Der Supersportler zuckte zusammen. Seit wann träumte ein ganzer Kerl wie er von flüssigem Honig, der über den Himmel lief ? Solche Gedanken konnte er im Moment echt nicht gebrauchen, und er wandte seine Aufmerksamkeit entschlossen Sturgis zu.
    »Lasst uns den Scheiß hinter uns bringen.«
     
    Idiotin! Emma riss ein Küchenschränkchen auf und suchte nach einem Korkenzieher. Gerade hatte sie sich die Chance ihres Lebens
durch die Lappen gehen lassen! Und warum? Weil sie eine Idiotin war, deshalb! Eine dämliche, blöde Gans !
    Die Tür fiel krachend zu, und Kenny kam in die Küche gepoltert. Er wirkte angespannt und zornig. Gut! Einen Streit konnte sie jetzt prima gebrauchen. Ja, sie sehnte sich geradezu danach! Alles, bloß um diesen schrecklichen Frust loszuwerden.
    Vor der Anrichte blieb er stehen, nahm seinen Stetson ab, blickte sie an und lächelte. Während er zu strahlen begann, schien alle Anspannung aus seinem Körper zu weichen, und diese Wandlung war so erstaunlich, dass sie sie im ersten Moment gar nicht fassen konnte. Es schien, als ob eine große, dunkle Gewitterwolke durch einen einzigen Sonnenstrahl aufgelöst würde.
    Sein Lächeln war so warm, dass sie buchstäblich das Gefühl hatte, sich davon bescheinen lassen zu können. Und seine Augen … diese außergewöhnlichen Augen … Ihre Haut prickelte, ihr Herz hämmerte, das Blut schoss ihr durch den Körper. Ihre Ohren klingelten, die Bilder vor ihren Augen begannen ein wenig zu verschwimmen, ihre Glieder zu wackeln. Rasch hielt sie sich an der Kante der Anrichte fest.
    Nachdem sie seit Tagen eine so starke

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