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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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konnte, wenn sie ihre tiefsten Gefühle in sich verschloss? Sie war aus härterem Holz geschnitzt, und nun ließ sie ihren Empfindungen freien Lauf.
    »Weißt du, ich habe mich in dich verliebt.«
    Kenny starrte sie an, als würden ihr Schlangen aus den Nasenlöchern kriechen.
    Emma legte den Kopf in den Nacken. »Sag kein einziges Wort! Ich bin so wütend auf mich, ich möchte am liebsten schreien. Kannst du dir das vorstellen? Es ist einfach lächerlich! Du! Ausgerechnet du!« Sie raffte eine Fleischgabel an sich, die auf der Anrichte lag. »Warum ramme ich mir das Ding hier nicht gleich ins Herz? Oder entdecke, dass ich in Tom Cruise verliebt bin? Oder - oder Daniel Day Lewis? Oder irgend so ein blöder Rockstar? Das wäre genauso irrational.« Sie knallte die Fleischgabel auf die Anrichte und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann begann sie mit dem Fuß zu wippen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Nun, das ist leider ziemlich abgefahren … ein einfach untragbarer Zustand - und ich werde der Sache sogleich ein Ende machen.«
    Sein Mund öffnete sich, schloss sich und öffnete sich dann erneut. »Wie - willst du das anstellen?«
    Sie reckte ihr Kinn. »Ich hab doch gerade damit angefangen, nicht wahr?«
    Emma hatte Angst, gleich weinen zu müssen, und das wäre einfach zu demütigend. Das Telefon klingelte, doch sie ignorierte es. »Ich weiß, es ist nicht deine Schuld, aber im Moment bin ich ganz schön wütend - also entschuldige mich bitte.«
    Wieder klingelte das Telefon. Sie wollte gehen, stieß dabei jedoch an einen Barhocker, der prompt umfiel. Aufgebracht griff sie nach dem Hörer. »Hallo!«
    »Hier ist Torie. Schnapp dir Kenny und komm sofort her!«

    »Was ist los?«
    »Das siehst du schon, wenn du da bist. Beeil dich!« Damit hängte Torie auf.
    Emma knallte den Hörer auf die Gabel. »Deine Schwester hat so eine Art Krise.«
    »Was ist jetzt schon wieder los?«
    Sie wollte sich bloß in ihr Zimmer flüchten und allein sein, doch das schien nun nicht mehr möglich. »Ich weiß nicht, aber sie möchte, dass wir beide sofort rüberkommen.«
    »Okay, wird gemacht! Wahrscheinlich hat sie Dex gekillt und will nun, dass wir ihr helfen, die Leiche beiseite zu schaffen.«
    Die Fahrt zum Haus der Travelers war eine einzige Qual. Sie konnte sein Mitleid oder seine Verlegenheit nicht ertragen, also drehte sie, sobald sie im Auto saß, das Radio auf und zwar zu einer Lautstärke, die ein Gespräch unmöglich machte. Kenny drosselte den Lärm auch nicht, also wollte er ebenfalls nicht reden.
    Shelby tauchte sofort bei ihrem Eintreffen auf. Ihre Augen leuchteten, und ihre Wangen glühten vor Freude.
    »O Lady Emma, wir haben einen höchst unerwarteten Besuch bekommen. Ein Geschäftsfreund von Warren - ein großer Investor -, aber ich glaube nicht, dass er wegen Warren hier ist. Ich glaube, es ist wegen Ihnen! Warten Sie bloß, bis jeder in der Stadt erfährt, dass ich einen leibhaftigen Herzog zu Gast habe!«

18
    Emma erstarrte.
    »Ein Herzog ?«, erkundigte Kenny sich.
    »Der Herzog von Beddington!«, zirpte Shelby. »Er ist im Wohnzimmer! Warren nennt ihn Hugh.« Sie wisperte so laut wie eine Souffleuse unter der Bühne: »Offenbar kennen sie einander
schon seit Jahren - der Duke investiert seit Beginn der Achtziger in unsere Firma -, aber das ist das erste Mal, dass sie einander begegnen. Geht ruhig rein und stellt euch selbst vor! Ich muss noch ein Tablett mit Horsd’œuvres holen. Er hat einen enormen Appetit.«
    Lady E. hatte das Gefühl, als wanke der Boden unter ihren Füßen. Zuerst der Moment, als ihr klar wurde, dass sie Kenny liebte, und jetzt das. Sie wusste, dass Hugh mit seinen Investitionen in High-Tech-Firmen ein Vermögen gemacht hatte, aber es gab ja so viele davon. Wie hätte sie ahnen können, dass TCS dazu gehörte? Und morgen flog sie doch nach Hause. Wieso war er den ganzen Weg hierher gekommen, um sie ausgerechnet jetzt zu besuchen?
    Kenny ergriff Emmas Arm. »Du kehrst zur Ranch zurück. Das hier musst du dir nicht antun.«
    Seine Fürsorglichkeit tröstete sie. Es reizte sie schon, seinem Vorschlag einfach zu folgen, doch Kneifen kam natürlich nicht in Frage. Sie schenkte ihm ein zittriges Lächeln. »Ich danke dir, aber ich werd fertig damit.«
    Entschlossen schritt sie ins Wohnzimmer.
    »Emma, my dear!« Der Sessel quietschte, als Hugh auf die Beine kam. Er war tadellos gekleidet in einen dunkelgrauen Zweireiher mit Weste, in welchem seine plumpe Figur fast schlank

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