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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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antworten: »Yeah, könnte stimmen.«
    »Selbstverständlich habe ich Recht«, entgegnete sie in forschem Ton, um ihn nicht merken zu lassen, wie weh ihr der Abschied tat.
    Was immer er noch hätte hinzufügen mögen, ging unter, als der Stall in Sicht kam. Er richtete sich im Sattel auf und stieß einen besonders wüsten Fluch aus - eben jenen, bei dem die Mädchen von St. Gert’s ins Direktorat zu Emma zitiert wurden, um sich eine Rüge wegen unangemessener Ausdrucksweise abzuholen.
    Sie folgte der Richtung seines Blickes und sah eine Gruppe Männer neben einem weißen Lieferwagen stehen. Einer hielt eine Profi-Kamera auf der Schulter und filmte ihr Näherkommen. Ein anderer stand ein wenig abseits und studierte etwas in
einem Notizbüchlein, das er in der Hand hielt. Er war kleiner als die anderen und formeller gekleidet: in ein dunkelbraunes Sportjackett, dunkle Hosen und ein blassgrünes Poloshirt. Dazu sah sie Goldschnallen an seinen sündteuren Schuhen aufblitzen.
    »Halt bloß die Klappe«, brummte Kenny. »Und das meine ich todernst.«
    »Wer sind die?«
    »Nichts wie Schwierigkeiten - das sind sie!«
    Als sie näher ritten, bemerkte Emma, dass Kenny hauptsächlich auf den Mann mit dem Notizblock achtete. Er war von mittlerer Größe, besaß ein eckiges Gesicht mit einem kräftigen Kinn, einer kleinen Nase und einem sehr kurzen Haarschnitt. Eine Designer-Sonnenbrille hing an einer Schnur um seinen kräftigen Hals.
    Der Kameramann trat herbei und richtete die Linse direkt auf Kenny, als sie ihre Pferde zügelten. »Dies ist Privatgrund, Sturgis.«
    »Ich hab Ihre Ranch noch nie gesehen, Kenny. Alle sagen, es wär nett hier. Was halten Sie davon, mich ein wenig rumzuführen?« Der Mann besaß die tiefe, angenehme Stimme eines Fernsehansagers. Sein Lächeln hatte etwas Öliges, und Emma konnte ihn von Anfang an nicht ausstehen.
    »Na, ich glaub, wenig.« Kenny stieg ab, warf die Zügel seinem Stallburschen zu und half Emma vom Pferd.
    »Das hier ist rein geschäftlich, Kenny, und ich will ein Interview.«
    »Sie sind der Letzte, dem ich ein Interview gewähren würde. Übrigens, wie geht’s dem Auge? Wer hätte gedacht, dass Sie bluten können …«
    Der Mann schoss Kenny einen hasserfüllten Blick zu, dann wandte er sich an Emma. »Sturgis Randall. Ich arbeite für World Sports Today beim International Sports Channel.«
    »Das ist Emma«, übernahm Kenny die Vorstellung, bevor sie etwas sagen konnte.

    Mehr nicht - kein Nachname, kein Titel, und das von dem Mann, der es nicht lassen konnte, jedem, vom Kassierer im Supermarkt bis zum Busfahrer, auf die Nase zu binden, dass sie eine Gräfin war - was ja nicht so ganz stimmte.
    Sturgis nickte ihr zu und beachtete sie dann nicht weiter. Er war weit mehr an seiner Sendung interessiert als an Kennys Begleiterin. »Während Sie im Grünen Cowboy spielen, ist Tiger in Augusta bei zehn unter. Die Tatsache, dass Sie nicht da sind, um ihn herauszufordern, ist’ne fette Neuigkeit - darüber will ich berichten.«
    »Und ich dachte, Sie hätten schon genug für mich getan.« Sturgis fuhr empört auf. »Sie haben mich vor einer Million Golffans attackiert.«
    Emma hatte die Geschichte von Torie gehört und wusste, dass Sturgis als Erster zugeschlagen hatte; doch Kenny hatte sich, wie immer, nicht verteidigt.
    »Wir sind beide Profis«, fuhr Sturgis fort. »Vergessen wir doch die ganze Geschichte. Kommen Sie, nun zeigen Sie mir schon die Ranch!«
    »Ein andermal.«
    »Die Leute von Global National halten ein Interview für eine gute Idee. Und da sie zu Ihren Sponsoren gehören und unserer Sendung außerdem jede Menge Werbeeinnahmen zukommen lassen, scheint mir, als ob die in der Sache das Sagen hätten. Aber vielleicht macht’s Ihnen ja nichts aus, einen Sponsor zu verlieren …«
    Emma war empört angesichts dieses frechen Eindringens in Kennys Privatsphäre. Die Tatsache, dass er im allgemeinen Interesse stand, gab den Leuten noch lange kein Recht, ihn so einfach zu überfallen.
    Kenny verzog keine Miene. »Kein Interview. Das hab ich Ihrem Boss bereits gesagt.«
    »Und jedem anderen Reporter in Texas.« Sein Ton wurde noch schmieriger. »Ich verstehe ja, Kenny. Also wissen Sie
was … dann filmen wir eben einfach Ihren Arsch beim Davonlaufen.«
    Ein gerissener Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus, während Kennys dunkel vor Wut wurde. Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen; dann begriff sie, dass er eine Ablehnung unmöglich gemacht hatte, weil damit der

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