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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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jungenhafte Begeisterung brachte sie zum Lachen. »Da hast du sicher Recht.«
    Er drückte sie kurz an sich und strich ihr dann sanft eine Locke
aus dem Gesicht. Sie fragte sich, ob der zärtliche Ausdruck auf seinem Gesicht Einbildung war.
    »Schätzchen, ich weiß, dass es dir in den Fingern juckt, unsere Situation bis zum Gehtnichtmehr zu analysieren.’ne Riesenliste schreiben,’ne ganze Reihe von Cosmopolitan-Partnertests ausfüllen, Kurzziele und Langzeitziele durchdiskutieren und wer weiß was noch. Aber könnten wir die Sache für den Moment ruhen lassen? Es einfach genießen? Uns amüsieren und schauen, wie’s weitergeht?«
    Als sie so in seine sumpfveilchenblauen Augen mit dem Kranz kohlschwarzer Wimpern hinaufblickte, fiel ihr wieder ein, dass dies ein Mann war, der sich das süße Leben zur Aufgabe gemacht hatte. Oder zumindest so erscheinen wollte, als würde er nichts ernst nehmen. Kenny vermied es wie der Teufel, den Eindruck zu erwecken, als würde er an irgendetwas hart arbeiten. Und offenbar hatte er nicht die Absicht, an ihrer Ehe zu arbeiten. Oder doch? In so vieler Hinsicht war er ihr immer noch ein Rätsel. Sie glaubte nicht, dass man die wichtigen Dinge im Leben einfach ignorieren konnte, wusste aber gleichzeitig, dass er sich nicht zum Reden zwingen ließ. Es gefiel ihr nicht, worum er sie bat - doch mochte es gut und gerne die einzige Möglichkeit für ihn sein, mit der ganzen Sache fertig zu werden.
    Und vielleicht wollte sie ja im Grunde auch nicht darüber reden. Dieser Gedanke überraschte sie. Sie war ein Mensch, der Probleme immer zielstrebig anging, ohne nach rechts und links zu blicken; aber wollte sie wirklich hören, dass er sie sehr gerne mochte und mehr nicht? Wollte sie ihn wirklich sagen hören, dass er nicht die Absicht hatte, diese Ehe ernst zu nehmen, dass er aufgebracht und übernächtigt gewesen war, als er sich auf diese Schnapsidee einließ, die er schon jetzt wieder bereute?
    Sie schämte sich ihrer Feigheit und blickte nachdenklich über den Lake Mead hinweg auf ein paar funkelnde weiße Segelboote. »Also gut, Kenny. Aber bloß vorläufig!«

    Er lächelte sie an. »Hab ich dir je gesagt, dass du eine ganz tolle Lady bist?«
    »Nö. Bloß, dass ich herrschsüchtig und befehlshaberisch bin.«
    »Das eine schließt das andere nicht notwendigerweise aus.«
    »Du bist wahnsinnig, weißt du das? Ein total Wahnsinniger.« Während sie noch zu ihm auflächelte, klickte es bei ihren Worten, und mit einem Mal wusste sie wieder, was Hugh an jenem Morgen in seinem Hotelzimmer zu ihr gesagt hatte.
    Er ist ein Wahnsinniger! Wenn ich das schon beim ersten Mal, als ich mit ihm sprach, gewusst hätte, dann hätte ich nie …
    Ein eigenartiges Prickeln überlief sie. Das war es also, was sie schon seit gestern beschäftigte. Was hatte Hugh damit gemeint? Das erste Mal bedeutete, dass er bereits davor mit Kenny geredet haben musste -, aber soweit Emma im Bilde war, hatten sich die beiden Männer erst einmal getroffen: in Shelby und Warren Travelers Wohnzimmer. Aber wieso sollte Hugh so etwas sagen, wenn es dort wirklich das erste Mal gewesen war? Wieso sollte er …
    Sie rang hörbar nach Luft, als der Groschen fiel.
    »Du Bastard!«
    »W …«
    Sie versetzte ihm einen Schlag mit ihrer Handtasche auf den Oberschenkel. Zorn drohte sie zu überwältigen, und sie merkte, wie sie kehrtmachte und losrannte. Aber wohin? Diesmal konnte sie sich nicht seinen Autoschlüssel schnappen, denn der steckte sicher in seiner Hosentasche.
    Emma rannte blindlings zu einem Touristenbus und hämmerte gegen die Tür, um den Fahrer zu wecken, der friedlich hinter dem Lenkrad schlummerte. »Lassen Sie mich rein!«
    »Emma! Verdammt noch mal, was …«
    Der Fahrer betätigte den automatischen Öffner und sie schoss in den Bus. »Schließen Sie umgehend die Tür. Und erlauben Sie ja nicht diesem Mann …«

    Kenny sprang hinterher. »Wir kriegen das mit der Medikamentierung noch nicht so ganz hin, seit meine Frau diese Gehirnoperation hatte. Überlassen Sie sie ruhig mir.«
    »Komm mir bloß nicht zu nahe!«
    »Schätzchen …«
    Sie wirbelte im Gang zu ihm herum. »Du Lügner!«
    »Also, Emma …«
    »Du Heuchler!«
    »Ich bin kein …«
    »Du Schurke !«
    Er blinzelte. »Also das hat mir noch keiner vorgeworfen.«
    »Spiel ja nicht den Unschuldigen! Sir, werfen Sie diesen Mann aus dem Bus!«
    Der Fahrer - klein, schütteres Haar, etwa sechzig - erbleichte. Emma war so wütend, dass sie sich kaum mehr

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