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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mit dem Finger versehentlich über eine Brustwarze strich, merkte sie, bei ihr auch nicht. Sie rieb ihren seifigen Rücken an ihm.
    »Emma …« In seiner Stimme lag ein heiserer, warnender Ton.
    Zärtlich zog sie seinen Kopf unter den Duschstrahl und küsste ihn.
    Kenny nahm sie gleich dort, unter der Dusche, presste sie gegen die Wand - ihre Schenkel umfingen seine Hüften. Danach, als sie im Bett lagen, waren sie so eng miteinander verschlungen, dass man nicht sagen konnte, wo der eine anfing und der andere aufhörte. Doch trotz ihrer enormen Erschöpfung schaffte sie es nicht, gleich einzuschlafen.
    Während sie seinem tiefen, regelmäßigen Atem lauschte, versuchte sie die Tatsache zu verdauen, dass dieser Mann ihr Ehemann war. Zweifellos liebte und begehrte sie ihn, doch diese Travestie einer Hochzeit hatte sie nicht wirklich mit ihm vereint.
Wo blieb das Gefühl tiefer Verbundenheit, tiefer Zugehörigkeit, nach dem sie sich ihr Leben lang gesehnt hatte? Kenny mochte ja ein ausgesprochen guter und zärtlicher Liebhaber sein und sie sicher auch mögen -, aber er liebte sie nicht - sich etwas anderes vorzumachen, bedeutete lediglich Selbsttäuschung. Ihre Verbindung zu ihm war ebenso temporär wie die Beziehung zu all ihren bisherigen Lehrerinnen und Freundinnen, so zerbrechlich wie ihre Verbindung zu Eltern, die nur zu gern vergessen hatten, dass zu Hause eine Tochter auf sie wartete.
    Wenn sie doch bloß wüsste, was wirklich in ihm vorging, was er wirklich fühlte -, dann wäre alles vielleicht leichter; aber er verschloss sich vor ihr wie eine Auster.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, hörte sie ihn im Zimmer nebenan telefonieren. »Nein, ich will nichts erzählen, Shelby. Und in welchem Hotel wir sind, sag ich dir auch nicht. Jetzt komm schon, hol ihn ans Telefon.«
    Es folgte eine kleine Pause, bevor Kenny wieder sprach. Diesmal lag seine Stimme ein wenig höher. »Hey, Petie! Hier ist Kenny. Hör zu, Buddy, ich wollt nicht so einfach verschwinden. Bin bald da und dann gehen wir schwimmen, ja? Schwimmen. Bloß wir beide!«
    Emma lächelte heimlich. Diese Seite liebte sie an Kenny am meisten.
    Noch eine Pause und dann klang seine Stimme wieder normal -, da wusste sie, Shelby war wieder am Apparat. »Wenn du weißt, in welchem Hotel wir sind, dann rutscht es dir garantiert raus, und ich muss mich mit den Pressefritzen rumschlagen.« Eine Pause, dann meinte er trocken: »Ja, war echt romantisch, die Hochzeit. Hm! Ich sag’s ihr.«
    Er tauchte im Türrahmen auf, die Haare verstruwwelt und der Bartschatten mittlerweile so dunkel, dass er eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Piraten hatte. »Shelby lässt dich grüßen.«
    Wie sie Shelby kannte, war die Botschaft sicher viel länger, aber sie fragte nicht weiter.

    Die nächsten paar Stunden verbrachten sie miteinander im Bett, mit Kenny am Ruder, wie immer, doch er war so aufmerksam, was ihre Bedürfinisse betraf, dass sie nicht klagen konnte. Irgendwann zogen sie sich dann Hotelbademäntel über und genossen ein leckeres Frühstück auf dem Zimmer. Mehrmals versuchte sie, mit ihm über das Ausmaß dessen, in was sie da geraten waren, zu reden; doch immer tat er, als wäre es nichts weiter als eine Verabredung am Samstagabend. Es schien, als wolle er bloß Sex von ihr, und ihr Magen krampfte sich immer mehr zusammen.
    Nach dem Frühstück zogen sie los und kauften für jeden eine Garnitur Kleidung. Kenny versuchte, sich hinter einer schicken Sonnenbrille und seiner Dean-Witter-Baseballkappe zu verstecken; leider erkannten ihn dennoch einige Leute in dem Geschäft und wollten mit ihm über die Vorfälle der letzten Zeit sprechen. Er gab sich vollkommen ahnungslos.
    Schließlich fanden sie ein wenig Anonymität unter all den Leuten, die am Strip flanierten. Emma kannte zwar Bilder von Las Vegas, doch die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Von einem anthropologischen Standpunkt aus betrachtet, fand sie die Stadt nicht uninteressant - aber nicht gerade ihr Geschmack, und Kenny schien zu wissen, was sie dachte. »Komm, ich zeig dir einen Ort, der dir besser gefallen wird.«
    »Wo?«
    »Wirst schon sehen.«
    Kaum eine Stunde später standen sie am mächtigen Hoover-Damm. Die schiere Größe des Damms raubte ihr den Atem.
    »Ich weiß, ihr habt jede Menge cooler Burgen und Schlösser und toller Kathedralen in England«, meinte er, »ganz zu schweigen von ein paar der besten Golfplätze. Aber du musst zugeben, dass das hier den Vogel abschießt.«
    Seine

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