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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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konnte man es erklären.
    Und dann fiel es ihm wieder ein. Er war dabei, die herrschsüchtigste und befehlshaberischste Frau zu heiraten, die es je auf der Welt gab. Er stöhnte.
    Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie zu ihm hinübersah, und er beobachtete, wie sich ihr Mund öffnete.
    »Kein Wort!« Er schloss die Augen.
    Sie stieß einen Schnauber aus, schwieg aber wohlweislich.
    Sobald sie das Flugzeug verlassen hatten, zerrte er sie an all
den Slot Machines, ein unabdingbares Zubehör auf dem Flughafen von Las Vegas, vorbei und stracks zum Avis-Schalter. Es war schon beinahe Mitternacht, dennoch saßen sie kurz darauf in einem Mietwagen und befanden sich auf dem Weg in die Stadt.
    Genau da fing sie wieder an zu brabbeln, und nichts vermochte den Hahn abzudrehen.
    »… sicher können wir eine Lösung finden … Und sobald Dallie weiß, wie es sich wirklich zugetragen hat … dann erwische ich noch einen Frühflug nach London … es besteht doch überhaupt kein Grund für uns, zu heiraten …« Brabbel, brabbel, brabbel, und während sie so drauflos schwafelte, ließ der Air Conditioner ihre honigbraunen Locken fliegen. Eine blieb an ihrer süßen Stupsnase hängen, und sie wischte sie unwirsch beiseite. Währenddessen hörte ihr rundes Mündchen nicht auf, sich zu bewegen. »… diese ganze Idee ist ja absurd … ich begreife dich wirklich nicht … und wie du überhaupt darauf kommst, dass du mich retten müsstest …«
    Eigentlich hatte er ein Hotel am Strip aufsuchen wollen; doch nun schwenkte er kurzerhand auf den Parkplatz einer zuckrigen, weiß-rosa Hochzeitskapelle, in deren Schaufenster eine rote Neonglocke fröhlich vor sich hin blinkte. Neben dem Parkbereich gab es einen putzigen kleinen Blumengarten, der von einer ein wenig angeschlagenen Gipselfe bewacht wurde.
    »Kenny!«
    Er konnte einfach nicht mehr von diesem Geschwätz ertragen und von Dingen, auf die er selbst keine Antwort hatte; also zerrte er sie kurzerhand in seine Arme und brachte sie mit einem nachdrücklichen Kuss zum Schweigen. Als ihr Kuss sich entflammte, kam ihm der Gedanke, dass am Ende vielleicht doch noch alles gut gehen könnte, wenn sie den Großteil ihrer Zeit auf diese Weise verbrachten; aber so sehr er auch versuchte, es sich einzureden, etwas in ihm warnte, dass es trotzdem nicht einfach werden würde.

    Eine knochige Dame mittleren Alters mit hochaufgetürmtem blonden Betonhaar und einer knallroten Brille empfing sie an der Tür. Kurz darauf standen sie unter einem weißen Holzbogen mit einem staubigen Gerank künstlicher Seidenrosen und machten sich bereit, ihr Ehegelübde zu sprechen. Er hatte gar nicht an einen Ring für Emma gedacht, doch Gott sei Dank handelte es sich hier um eine Full-Service-Kapelle, und man konnte, zu einem nicht geringen Aufpreis, einen erstehen.
    Lady E. sah aus, als würde sie jeden Moment zu heulen anfangen. »Kenny, ich glaub wirklich nicht, dass …«
    Den Rest ihres Satzes küsste er ihr buchstäblich von den Lippen, und dann begann auch schon die Zeremonie. Als die Dame mit »Liebes Brautpaar« begann, hatte Kenny das Gefühl, als würde er neben sich stehen und - mit blankem Entsetzen - zusehen müssen, ohne jedoch eingreifen zu können. Und Emmas leise, feierliche Antworten klangen auch überhaupt nicht nach ihrer natürlichen No-Nonsense-Lehrerinnen-Stimme. Er drückte ihr ermutigend die Hand, vielleicht auch, um sich selbst Mut zu machen - er wusste es nicht. Was, zum Teufel, passierte da eigentlich?
    Als sie kurz darauf wieder im Auto saßen, zitterten alle beide. »Das war einfach furchtbar.« Emma erschauerte.
    »Es ist vorbei. Wir müssen nie wieder dran denken.«
    »Und können uns ja auch scheiden lassen. Wenn es so einfach ist zu heiraten, dann muss es doch ebenso einfach sein, sich scheiden zu lassen.«
    »Das würde bedeuten, nach Mexico zu fliegen - und dafür bin ich jetzt zu müde.« Er ließ den Motor an.
    »Diese Heirat kann nicht legal sein. Dafür war die Zeremonie viel zu geschmacklos.«
    »In Nevada schert man sich nicht um guten Geschmack. Bloß so aus Neugier - du weißt schon, was Torie erwähnt hat -, bin ich jetzt Lord Kenny oder so was?«
    »Nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn auf so eine absurde
…« Sie hielt inne, als sie merkte, dass er sie nur veräppelte.
    Er sprach weiter, weil er wusste, wenn er’s nicht tat, würde sie wieder anfangen. »So, wie ich die Sache sehe, hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst entweder deinen Namen behalten oder

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