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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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heiraten zu wollen.« Sie wartete hoffnungsvoll.
    »Nochmal überlegt? Natürlich nicht.«
    Ihre Nervosität so gut sie konnte verbergend, erklärte sie ihm daraufhin, dass die Verlobung bekannt gegeben werden könne, sobald sie ihren Verpflichtungen nachgekommen sei; diese schlössen eine Reise in die Vereinigten Staaten mit ein, welche sie in der Pause zwischen dem Frühjahrs- und dem Sommer-Term
zu machen gedachte; sie müsse unbedingt noch diesen Artikel für den New Historian beenden, an dem sie schon zu arbeiten begonnen habe.
    Was den Artikel betraf, sagte sie die Wahrheit; allerdings verschwieg sie, dass sie für dessen Beendigung nicht mehr als ein paar Tage benötigte. Die restliche Zeit würde sie etwas weit Wichtigerem widmen.
    Ihren guten Ruf zu verlieren, nämlich.
    Der Plan war natürlich alles andere als perfekt, aber er war das Beste, was ihr in der Eile einfiel. Sie musste Beddington gerade so weit erschrecken, dass er sein Heiratsangebot zurückzog - aber auch wieder nicht über die Misstrauensgrenze hinaus; denn wenn das geschah, dann war die Schule doch verloren, und zwar aufgrund seiner Rachsucht.
    Leider war sie auf nichts gekommen, das ihre Zukunft in St. Gert’s gesichert hätte. Natürlich würde er jemandem mit einem befleckten Ruf nicht weiterhin die Führung der Schule anvertrauen, aber sie würde schon irgendwo anders eine Stellung finden. St. Gert’s war für sie da gewesen, als es ihr am schlechtesten ging, und dafür wollte sie sich revanchieren.

5
    Als Emma unten in der Lobby auf Kenny zuging, sah sie, dass der finstere Fremde, der sie letzte Nacht ins Hotel gebracht hatte, verschwunden und der freundliche Faulpelz wieder an dessen Stelle getreten war. Diesmal jedoch würde sie nicht darauf hereinfallen.
    Einen Moment lang vergaß sie, was für ein Halunke er war, und genoss seinen Anblick. Er hatte seinen Stetson zu Hause gelassen, und sein prächtiges schwarzes Haar glänzte im Sonnenlicht, das durchs Atrium hereinschien. Kenny trug ein ausgebleichtes
University-of-Texas-T-Shirt, dunkle Shorts und braune Boots, aus denen ein Zentimeter schneeweißer Socken hervorblitzte. Sie kam wieder zur Besinnung, als sie sah, wie sich sein Mund zu einem Grinsen verzog.
    »Morgen, Lady Emma! Freut mich zu sehen, dass Sie Ihren Schirm nicht vergessen haben. Bin sicher, dass es irgendwann dieses Jahr noch mal regnen wird.«
    Sie blickte zu ihrem Blümchen-Brolly hinunter, als könne sie sich nicht vorstellen, wie er dorthin gekommen war, schenkte ihm dann ein zuckersüßes Lächeln und piekste absichtlich in Richtung Portal. »Na, dann wollen wir mal!«
    Zu ihrer Freude verengten sich seine Augen. »Erst Frühstück. Dann Geschäft.«
    »Ich habe bereits gefrühstückt.«
    Er betrachtete sie mit seinem lässigen, violetten Blick und meinte dann in seiner gedehnten Weise: »Also Lady Emma, sagen Sie bloß nicht, Sie haben vergessen, auf wessen Gehaltsliste Sie stehen.« Rums. Das saß.
    Emma hätte eigentlich darauf gefasst sein sollen.
    »Ich glaub, ich werd mir ein paar Blaubeer-Pancakes gönnen.« Seine Finger umfassten ihren Oberarm. »Und Sie?«
    Sie überlegte, ob sie ihr nettes Gespräch mit Francesca erwähnen sollte, das sie vor kaum einer halben Stunde geführt hatte, sowie die Tatsache, dass sie ihre gute Freundin jederzeit wieder anrufen könne - doch dann zögerte sie. Es war wohl klüger, sich ihre Francesca-Munition für gefährlichere Schlachten aufzuheben. Ob sie nun ein zweites Frühstück zu sich nahm oder nicht, bedeutete schließlich kein Unglück.
    Während sie es sich in einer Sitznische in der Cafeteria gemütlich machten, musste sie daran denken, was sie gestern Abend beinahe mit diesem Mann unternommen hätte; sie fragte sich, ob wohl der Jetlag ihr das letzte bisschen Verstand geraubt hatte. Was hatte sie gehofft zu erreichen, indem sie, kaum vierundzwanzig Stunden in diesem Land, mit einem Kenny
Traveler unter die Decke schlüpfte? Wenn sie schon vorhatte, mit jemandem zu schlafen, dann sollte sie wenigstens sicherstellen, dass Hughs Wachhunde auf ihrem Posten waren. Eine solche Unbedachtsamkeit passte gar nicht zu ihr und erfüllte sie mit Unbehagen.
    »Für mich bloß Tee«, sagte sie, als die Serviererin auftauchte, um ihre Bestellung entgegenzunehmen.
    Kenny strahlte sie begeistert an. »Ausgezeichnete Wahl. Aber bringen Sie ihr außerdem bitte noch ein Paar Blaubeer-Pancakes, etwas Bacon und, ja, dasselbe bitte für mich - außer dass ich lieber Kaffee hätte

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