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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Mitleid. Das ertrug er nicht und setzte sich deshalb rasch in Bewegung.
    »Gib ihn mir.«
    Petie schrie und krallte sich fester an Emmas Bluse. »Lass ihn mir doch eine Minute«, bat sie.
    Aber er hatte keine Minute, keine Sekunde mehr Zeit. Er zog seinen Geldbeutel aus der Hosentasche und drückte ihn ihr ohne Federlesens in die Hand, dann packte er Peter. »Kauf dir irgendwas! Ich bin bald wieder da.«
    Ohne einen weiteren Blick auf sie zu verschwenden, ließ er sie stehen und trug das kreischende Bündel zu seinem Auto. Sie durfte das nicht mit ansehen, nein, ausgeschlossen.
    Petie, der nun in seinem Sitz festgeschnallt saß, brüllte noch immer gellend, Kenny glitt rasch hinters Steuer und stieß eilig aus der Parklücke. »Ist schon gut, Buddy! Ist schon gut.«
    Er blinzelte und raste, so schnell er konnte, aus dem Städtchen hinaus. Das Schreien von Petie-Boy ließ nicht nach. Schließlich fand er das stille Plätzchen, das er suchte - ein schmaler Feldweg, der zu einer Baumgruppe führte. Seinen Wagen stellte er an genau derselben Stelle ab, an der er früher immer sein Fahrrad versteckt hatte, wenn als Kind alles um ihn und in ihm zusammenzubrechen drohte.
    »Warum hast du mich verprügelt, Kenny? Ich hab dir doch überhaupt nichts getan.«
    Der hysterische Liebling, den er aus seinem Autositz losschnallte, wand sich und wollte nicht mit ihm mit. Sein Geschrei tat Kenny in den Ohren weh, aber am schlimmsten war der Ausdruck in Peties Augen. Verrat. Er fühlte sich von seinem großen Bruder verraten.

    »Entschuldigung, Kumpel! Es tut mir so Leid.« Er drückte einen Kuss auf die feuchte Schläfe seines Brüderchens und trug ihn rasch zum vernehmlich rauschenden Fluss hinunter. »Sch … wein doch nicht. Weine nicht, Kumpel. Ist ja alles gut.«
    Er schaukelte ihn sanft hin und her und sprach zärtlich auf ihn ein - allmählich beruhigte sich der Kleine. Er ging mit ihm am Flussufer entlang, summte ihm etwas vor und redete irgendwelchen Unsinn. Das Rauschen des Flusses tat ein Übriges und beruhigte nicht nur das Baby, sondern auch ihn, der er immer hierher gekommen war, wenn er wieder mal einen Schulkameraden oder Torie gequält hatte.
    Schließlich war Petie so weit wiederhergestellt, dass Kenny sich im Schatten einer Eiche niederlassen konnte. Er lehnte sich an den Stamm und platzierte das Baby auf seinem Schoß.
    »Ich weiß, Petie. Ich weiß …«
    Der Kleine legte das Köpfchen zurück und blickte zu seinem großen Bruder auf. Kenny sah all die Verletztheit eines hilflosen Wesens in seinen Augen.
    »Das kommt nie wieder vor, versprochen! Der alte Herr wird schlimm genug werden. Da brauchst du’s nicht auch noch von mir.«
    Petie schob zitternd die Unterlippe vor. Man hatte ihn verraten und so leicht konnte er das nicht verzeihen.
    Kenny nahm einen Zipfel vom hellblauen T-Shirt des Babys, um ihm das tropfende Kinn abzuwischen. »Du musst kein Rennen für mich gewinnen, um meine Liebe zu erringen, Kumpel. Verstehst du? Trotz allem, was da vorhin passiert ist, bin ich nicht wie der alte Herr. Und wenn du immer als Letzter ins Ziel kommst oder im Mannschaftssport eine Niete wirst, das ist mir schnurz. Selbst wenn das Schlimmste passiert und du Golf nicht magst - Schwamm drüber. Verstehst du mich? Wir sind Brüder, für immer.« Er hob das Baby hoch und küsste es auf seine nasse Wange. »Du musst dir ja vielleicht die Liebe des alten Herrn erkämpfen, Buddy, aber meine nie - merk dir das!«

    Emma stand inmitten der Menge und blickte auf die Brieftasche nieder, die ihr Kenny einfach in die Hand gedrückt hatte. Nach letzter Nacht war das wie eine Ohrfeige.
    Gerade, als sie sich nach einem ruhigen Plätzchen umschaute, wo sie ein wenig allein sein konnte, sah sie Ted Beaudine auf sich zukommen. Er schenkte ihr sein scheues Lächeln. »Ich hab gehört, dass Sie hier sind, Lady Emma. Wo steckt Kenny?«
    »Er ist mit Petie weggegangen.«
    »Sie sehen ein wenig mitgenommen aus.«
    Seine jungen Augen sahen zu viel. »Ein wenig, ja!« Sie öffnete ihre Handtasche, um den Geldbeutel hineinzustecken; doch er nahm ihn ihr aus der Hand, als er ihn sah.
    »Ist das nicht Kennys?«
    »Er hat ihn mir einfach zugesteckt, bevor er abhaute.« Sie konnte nicht anders und fügte hinzu: »Er meinte, ich soll mir was kaufen .«
    »Was Sie nicht sagen!« Teds Mund zog sich zu einem langsamen Lächeln auseinander. »Mein Daddy ist stinkreich, meine Mom sieht gut aus und heute ist mein Glückstag.«
    Emma runzelte die Stirn, als

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