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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie sah, dass er sich die Börse in die Gesäßtasche steckte. »Ihre Mutter ist auch reich; und ich habe gehört, Ihr Vater sieht wie ein Filmstar aus. Geben Sie das also sofort wieder her.«
    Seine Augen bekamen kleine Lachfältchen. »Kommen Sie, Lady Emma. Ich bin ein armer Zweiundzwanzigjähriger, der gerade seinen Collegeabschluss gemacht und noch keinen Job hat. Kenny, andererseits, hat mehr Geld, als er zählen kann und will. Also machen wir uns doch einen schönen Tag.«
    »Ted, ich glaube wirklich nicht …«
    Aber er war schon im Gehen, hatte ihren Arm genommen und steuerte sie zu einem reichlich zerbeulten, offenen roten Jeep mit schwarzen Überschlagbügeln. »Falls einer von euch Kenny sieht«, rief er einer Gruppe Jugendlicher zu, »dann sagt ihm, Lady Emma ist im Roustabout.«

    Und ehe Emma es sich versah, war sie in einem Jeep unterwegs, auf dessen Rücksitz eine Reihe Golfschläger klapperten und an dessen Rückspiegel eine Gratulationstroddel baumelte. »Ich glaube, ich sollte lieber das Portemonaie nehmen«, sagte sie, als das Roustabout in Sicht kam.
    »Das kriegen Sie schon. Aber später. Nachdem wir’s ein bisschen benützt haben.«
    »Wir werden Kennys Geld nicht zum Fenster rauswerfen, egal wie viel er hat. Das gehört sich nicht.«
    »Texanische Frauen würden das anders sehen. Die Frauen hier sind rachsüchtig. Wissen Sie, dass meine Eltern genau auf diesem Parkplatz mal einen richtigen Streit hatten? Die Leute reden noch heute davon.«
    »Nun, eine öffentlich ausgetragene Diskussion kann manchmal ziemlich unangenehm werden.«
    »Ach, das war nicht bloß ein Wortgefecht. Es war ein handfester Streit, da sind die Fetzen geflogen.« Er gluckste. »Mamma mia, das hätte ich vielleicht gern gesehen.«
    »Blutdürstiger Knabe! Und ich glaube Ihnen kein Wort. Ihre Eltern führen eine wundervolle Ehe.«
    »Jetzt schon, aber es hat’ne Weile gedauert, bis es so weit war. Mein Dad hat von meiner Existenz erfahren, als ich schon über neun Jahre alt war. Beide mussten erst richtig erwachsen werden.«
    Aus dem Munde eines anderen Zweiundzwanzigjährigen hätte diese Bemerkung komisch geklungen - aber Ted Beaudine besaß eine Reife, die seine Worte glaubhaft machte.
    Während sie ausstiegen und aufs Roustabout zugingen, sagte sie: »Es überrascht mich, dass Sie noch keine Arbeit gefunden haben. Wenn man Torie und Kenny Glauben schenkt, verfügen Sie über ausgezeichnete Zeugnisse.«
    »Och, ich hatte schon jede Menge Angebote, aber ich möchte gern in der Nähe von Wynette bleiben.«
    »Sie sind hier aufgewachsen, nicht wahr?«

    »Ich bin überall und nirgends aufgewachsen - aber dieser Ort hier ist so was wie ein Zuhause für mich und meine Eltern; offen gestanden hänge ich ziemlich daran.« Er hielt ihr die Tür auf. »Was im Grunde nur zwei Firmen übrig lässt.«
    »TCS und die Firma von Dexters Vater.«
    »Beide haben alles getan, um mich zu kriegen. Unglücklicherweise machte mich das zu einem Hauptgewinn bei einem ihrer Platzkämpfe. Es wurde immer schlimmer, also hab ich beschlossen, ein wenig Zeit zu schinden und abzuwarten, ob Torie vielleicht doch noch einsieht, was für ein toller Kerl Dexter ist.«
    »Wenn es zu der Fusion kommt, sind Sie Ihre Probleme los, meinen Sie?«
    »Genau. Inzwischen jedoch bin ich so ziemlich pleite. Und weder mein Vater noch meine Mutter, die beide alleine zurechtgekommen sind, haben sonderliches Mitleid mit mir.« Er zog Kennys Brieftasche aus seiner Hose. »Weshalb das hier ein Geschenk des Himmels ist!«
    Bevor sie ihn noch davon abhalten konnte, nahm er eine von Kennys Kreditkarten aus der Brieftasche und wandte sich an die Restaurantgäste - Geschäftsleute, Rancher, Hausfrauen, die zum Lunch hierher gekommen waren. Obwohl er kaum die Stimme hob, wurde es still, und die Leute hörten ihm zu.
    »Ich habe eine Mitteilung zu machen. Es wird euch freuen zu erfahren, dass der Lunch auf Kenny geht. Und er möchte, dass ihr euch alles bestellt, was das Herz begehrt - also kränkt ihn bloß nicht, indem ihr knickert.«
    Als er dem Bartender die Kreditkarte reichte, rief ein Rancher ihnen zu: »Im Hinterzimmer trifft sich grade der Lion’s Club.«
    »Kenny war schon immer ein großer Förderer der Lions«, bekräftigte Ted.
    »Das können Sie nicht machen!«, zischte sie ihm leise zu. Er schenkte ihr einen jener verständnislos-idiotischen Blicke, die die gut aussehenden Männer von Wynette schon von der
Wiege auf kultiviert haben mussten, nur um die Frauen

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