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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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Tube.“
    Yui verkrampfte sich, als die Dornier mit ihren drei Kufen über die Star t bahn aus platt gedrücktem Schnee schlitterte.
    Maggie umfasste ihre Hand, die sich kalt und feucht anfühlte. „Einfach tief durchatmen.“
    „Nett gemeinter Rat.“
    Das Flugzeug hob ab und drückte sie fest in ihre Sitze.
    Norton jauchzte. „Ein paar Loopings gefällig?“
    „Wenn Sie wollen, dass ich Sie vollkotze, dann bitte“, sagte Arnold.
    Die Container von Travis verwandelten sich zunehmend in schwarze Pun k te, bis sie schließlich vollkommen aus dem Blickfeld verschwanden.
    Von jetzt an gab es nur noch das Eis unter ihnen.
    Und etwas Seltsames, das noch vor ihnen lag.

    *
    Von allen Orten auf dieser Erde ist die Antarktis wohl der geheimnisvollste. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde dieser abseits gelegene Kontinent von wagemutigen Entdeckern kartogra f iert. Davor existierten bloß Spekulati o nen darüber, dass es unterhalb von Australien, Feuerland und dem Kap der G u ten Hoffnung eine Landmasse geben müsse, die mitten im Ozean lag. Diese Annahmen reichten immerhin zurück bis in die Antike. Erst Jahrhu n derte , nachdem Aristoteles seine Überlegungen über ein solches Gebiet da r gelegt hatte, wurde die Richtigkeit dieser seltsamen Theorien bewiesen.
    Die frühen Gerüchte über einen hypothetischen Kontinent weit im Süden vermischten sich irgendwann mit denjenigen über das sagenumwobene Atla n tis. Es gab Spekulationen darüber, dass die Reste dieses Superstaats in den Tiefen des A tlantischen Ozeans zu finden waren, dass Ruinen und Kultstä t ten davon unterhalb der gewaltigen Eismassen des Südpols verborgen lagen. Seit Langem kursierte bei Grenzwissenschaftlern die Frage, ob die Antarktis früher besiedelt war, ganz unabhängig davon, ob es sich um Platons Staat oder um eine andere frühe Hochkultur handelte. Aufgrund der kilometerd i cken Eismassen, die den felsigen Untergrund bedecken, konnten bisher keine archäologischen Untersuchungen angestellt we r den. Vielleicht verbarg das Eis eine Menge unglaublicher Artefakte, genauso wie ein Bühnenvorhang den Blick auf die dahinter stehenden Kulissen verwehrte. Ganze Gebirgske t ten wurden von dem Eis verdeckt. Möglicherweise würde man nie erfahren, wer oder was auf dieser Landmasse existiert hatte, bevor sie von dem Eis übe r rollt worden war. Genau diese Tatsache sorgte für eine geheimnisvolle Aura, die den eisigen Kontinent umgab.
    Die Diskussionen über den Treibhauseffekt führten dazu, dass die Pole z u nehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses rückten. Gelder für Fo r schungen wurden ausgegeben, damit Experten anhand der Eisbeschaffenheit untersuchen konnten, ob die Menschheit in eine selbst verursachte Katastr o phe rutschte oder ob die aktuellen Klimaänderungen einem rein natürlichen Vorgang entsprachen, wie er bereits in früheren Zeiten vonstattengegangen war.
    Die Forschungen schürten zugleich Begierden. Bisher wurden in der An t arktis unter anderem Öl, Gas, Eisenerz, Kohle sowie Uran entdeckt. Der An t arktisvertrag verbot zwar die Ausbeutung des Südpols bis ins Jahr 2041. Die konkrete Frage bezog sich jedoch darauf, was danach geschah. Würden sich die Staaten weiterhin an dieses Verbot halten oder sofort Gebiete abst e cken, was manche von ihnen bereits taten, und das weiße Eis in einen Haufen ve r gifteten Dreck verwandeln?
    Chad Kruger befürchtete, dass man nicht mehr lange warten musste, bis China, die USA und Russland ihre Bohrtürme errichteten. Die Rücksichtsl o sigkeit der Regierungen und der Konzerne kannte keine Grenzen. Chad war kein Schwarzmaler, sein Menschenbild konnte man jedoch auch nicht unb e dingt als positiv bezeichnen. Er betrachtete sich als Realist. Es brauchte mehr als nur Vernunft, damit die Antarktis von wirtschaftlichen Interessen ve r schont blieb. Schon jetzt bedeutete der zunehmende Tourismus eine enorme Belastung für den Südpol.
    Was Chad Allan Whitehead zugutehalten musste, hing damit zusammen, dass er eindringlich vor einer Ausbeutung der Antarktis gewarnt hatte. A n sonsten konnte er Whitehead nicht viel abgewinnen. Chad stand mit seiner Meinung nicht allein . Dass Julia nur ihm die Schuld an Whiteheads Rauswurf gab, lag allein darin, dass er durch Zufall in eine mehr als prekäre Situat i on hineingeraten war.
    Chads Erstaunen hätte nicht größer sein können, als er von Allan Wh i teheads Vorhaben am Pol der Unzulänglichkeit erfahren hatte. Dieses Gebiet, das den von den Küsten der

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