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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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egal.
    Die Tür wurde geöffnet und Jeffrey Norton schaute herein. „Und, haben sich unsere Turteltäubchen bereits eingenistet?“
    „Lassen Sie den Blödsinn und bringen Sie uns lieber sicher an unser Ziel“, entgegnet Maggie. Als sie bemerkte, dass er Yui nicht aus den Augen ließ, fügte sie hinzu: „Leider schon vergeben, Norton. Und bei mir brauchen Sie es nicht zu versuchen.“ Norton rutschte hinter das Steuer. Sein ausdrucksloser Blick gefiel ihr nicht. „Ich weiß, dass Sie Frauen lieber haben, Miss Hodge“, erwiderte er kühl.
    „Sind Sie darüber enttäuscht?“
    „Sie sind nicht mein Typ.“
    Maggie sah, dass sich nun auch Chad Kruger und John Arnold zusammen mit Simon Radcliffe und Julia Whitehead näherten. Hinter ihnen stapfte Sam Richards mit drei weiteren Soldaten durch den Schnee. Der Anblick erleic h terte sie. Sie konnte Jeffrey Norton nicht ausstehen. Wahrscheinlich konnte das niemand.
    Norton nickte in Richtung der Soldaten. „Da kommt geballtes Testosteron, falls Sie etwas davon brauchen.“
    „Verschonen Sie uns mit Ihren Minderwertigkeitskomplexen“, gab Maggie zurück. Unglücklicherweise mussten sie sich eine ganze Weile auf Nortons dämliche Sprüche einlassen.
    Chad ließ Julia den Vortritt. Nach ihm folgte Simon, bevor sich der Profe s sor neben ihn setzte. Bloß keinen Feindkontakt, dachte Maggie. Simon Radcliffe kam die unangenehme Aufgabe zu, zwischen beiden als Blitzableiter zu dienen.
    „Rein mit euch, Mädels.“ Auf Richards Aufforderung hin betraten seine drei Kameraden das Flugzeug. Wie ihr Anführer trugen sie weiße Tarnanz ü ge. Ihre ausdruckslosen Gesichter verrieten nicht, was sie von dieser Aktion hielten.
    Nachdem alle im Flugzeug saßen, startete Norton die Propeller.
    Die ganze Situation wirkte so belanglos, als würden sie nichts anderes tun, als ein Picknick zu veranstalten. Die verlassene Forschungsstation und der eigenartige Funkspruch glichen in diesem Moment einem schlechten Traum, der lange zurücklag. Sogar beim gemeinsamen Frühstück hatte niemand ihren Einsatz erwähnt. Alle hatten müde ihr Brot gekaut und Kaffee geschlürft. Wären die vier Soldaten nicht gewesen, hätte man meinen können, sie befä n den sich auf einer gebuchten Tour durch die Antarktis.
    Das Rattern der Propeller hörte sich an wie ein röhrender Rasenmäher.
    John Arnold, der als K o p ilot fungierte, drehte sich auf seinem Sitz um. „Es läuft heute ab, wie folgt: Wenn wir KOR in etwa vier Stunden erreichen, dreht Mr. Norton ein paar Runden, damit wir beobachten können, ob sich unten etwas tut. Erst dann landen wir. Alles Weitere werden wir vor Ort b e sprechen.“
    „Und haben Sie auch einen Plan, falls sich unten etwas tut?“ Es wäre ein Wunder gewesen, wenn Miss Whitehead nicht ihren Senf dazugegeben hätte.
    „Landen müssen wir auf alle Fälle“, erwiderte Chad . „Egal ob sich jemand aus der Station wagt oder nicht.“
    Maggie hob ihre rechte Hand. „Auch wenn es sicherlich Miss Whitehead nicht gefällt, so würde ich dennoch gern wissen, wie hoch die Chancen st e hen, dass wir dort überhaupt jemanden von der Besatzung finden werden.“
    Julia zuckte zusammen, sagte aber nichts.
    John Arnold räusperte sich. „Sie sind hier die Ärztin, Miss Hodge. Es kommt darauf an, wie viel Lebensmittel sie gelagert hatten. Es kommt darauf an, ob mit den BHKW-Modulen alles in Ordnung war. Es kommt auf vieles an.“
    „Ich möchte nicht, dass Sie so über das Leben meines Vaters spekulieren“, meldete sich Julia nun doch zu Wort. „Wenn es einen Funkkontakt gab, dann werden wir jemanden finden. Reden Sie nicht weiter darüber.“
    „Die Frage ist nur, wen wir finden werden“, hörte Maggie den Professor murmeln. Chad Kruger blieb als E inziger von ihnen gelassen. Es fiel ihr schwer, den Mann einzuschätzen. Sein Gesicht vermittelte eine gewisse Strenge, gepaart mit einer schwer zu definierenden Nachdenklichkeit, gab jedoch nichts Weiteres über seinen Charakter preis. Seine stechenden Augen verrieten einen überaus wachen Geist und wirkten auf sie nicht unerotisch. Sie wollte zu gern wissen, um was für einen Konflikt es sich zwischen ihm und Allan Whitehead handelte. Was hatte dazu geführt, dass Julias Vater se i nen Job und auch seine Reputation verloren hatte? Gewissensbisse schien Chad Kruger deswegen nicht zu haben. Jedenfalls zeigte er sie nicht.
    „Kann es jetzt endlich losgehen?“, murrte Norton.
    John Arnold richtete seinen Gurt. „Drücken Sie auf die

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