KOR (German Edition)
losging, feuerte er mehrere Schüsse auf ihn ab. Einer davon zerschmetterte einen Teil seines Schädels. Der Mann fiel zur Seite und rollte regungslos ein paar Stufen hinunter.
„Verfluchte Scheiße. Was war das für ein Freak?“ Steele schaltete das Funkgerät ein. „Richards, was geht hier vor?“ Als Antwort erhielt er wie z u vor ein monotones Rauschen.
Er wollte seinen Weg nach oben fortsetzen, als ihm plötzlich ein unang e nehmer Gedanke durch den Kopf ging. Der Biologe hielt sich als E inziger in dem Container auf. Was, wenn noch andere dieser Typen durch die Station wankten? Wäre dann Simon Radcliffe nicht in Gefahr? Steele lehnte sich gegen das Geländer. Was sollte er tun? Den anderen von Simons Entdeckung erzähl en oder schleunigst wieder umkehren, um den Wissenschaftler zu schützen? Entscheidungen zu treffen, gehörte eindeutig nicht zu seinen Stä r ken. Doch dieses Mal blieb ihm keine andere Wahl. Sein Auftrag lautete, das Team zu schützen. Kruger und die anderen würden früher oder später in den Container zurückkehren. Der Biologe konnte ihnen dann persönlich mitte i len, was er herausgefunden hatte. Aber was war mit dem Mann? Musste er nicht R i chards und Mason berichten, was er gerade erlebt hatte?
Von unten hörte er Schritte. Nahm ihm der Biologe seine Entscheidung s findung ab? Für Steele wäre es das Beste , sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die Schritte erreichten die letzte Biegung. Er erkannte zwei Schatten. Zwei? Außer Simon gab es niemanden da unten.
Eine Frau und ein Mann erschienen am unteren Treppenabsatz, beide b e waffnet mit spitzen Metallstangen.
Was war hier los? Wer waren diese Gestörten? Steele stieg rückwärts die Stufen hinauf.
H inter sich nahm er eine Bewegung wahr. Er drehte sich um. E i ne scharfe Klinge blitzte auf und schnitt ihm ins Gesicht. Steele war so übe r rascht, dass er weder Schmerz empfand noch daran dachte, zu schießen. Die Klinge sau s te erneut auf ihn zu und schnitt ihm die Kehle auf. Steele spürte, wie ihm das Blut in den Mund quoll. Wie in Trance hob er seine Pistole, b e saß aber nicht mehr die Kraft, den Abzug zu drücken. Er stolperte zurück. Dabei bohrten sich zwei Stahlspitzen in seine n Rücken, die in Brusthöhe wieder heraustr a ten. Das letzte, was Steele sah, war die au f leuchtende Klinge, die erneut auf seinen Hals zufuhr.
*
Chad Kruger folgte Yui. Er machte sich Vorwürfe. Es wäre besser gewesen, wenn er auf John Arnold gehört hätte. Seine Neugierde hatte ihn blind we r den lassen. Er hatte sich mit einem solchen Eifer in diese Angelegenheit hi n eingesteigert, dass er alles, was ihn an der Lösung des Falles behinderte, als nervende Störung betrachtet hatte.
In der Messe lagen sieben Untote. Arnold und Richards hatten ihnen in die Köpfe geschossen, nachdem sie gemerkt hatten, dass alles andere nichts brachte. Schüsse in Brust und Bauch steckten sie weg, als würden sie mit Gummibällen beworfen.
Yui trat an einen der Tische in der Mitte des Saales, wo sich auch Sam Richards aufhielt. Sie beugte sich über Maggie, die regungslos darauf lag.
Chad hörte, wie sie in Tränen ausbrach.
Maggie blutete aus einer Schusswunde an der Schulter. Ihre Kleidung lag in Fetzen. Die rechte Hand war fast vollständig von ihrem Arm abgetrennt. Ihren gesamten Körper übersäten Schnittwunden und Bissspuren. Doch das Schlimmste an diesem Anblick war, dass Maggie ihre Augen bewegte. Sie war noch bei Bewusstsein.
„Wir müssen ihr helfen“, bebte Yui. „Wir müssen ihr sofort helfen.“
Chad berührte ihre Schulter. „Es ist zu spät.“
„Aber sie lebt noch!“
Sam Richards schob ein neues Magazin in seine Pistole. „Sie schafft es nicht mehr.“ Aus seinen Worten klang tiefe Betroffenheit.
„Wir können sie doch nicht einfach liegen lassen“, warf Yui ein. „Wir mü s sen etwas tun!“
„Gehen Sie jetzt besser raus, Miss Okada“, sagte John Arnold.
„Wieso soll ich raus gehen?“ Mit aufgerissenen Augen schaute sie auf Chad . „Was habt ihr vor?“
Chad wusste nicht, was er ihr antworten sollte. In ihrem Zustand würde sie es wahrscheinlich nicht nachvollziehen können. „Gehen wir auf den Flur.“
„Ich gehe nirgendwohin! Was ist los mit euch? Was wollt ihr machen?“
Richards entsicherte seine Waffe.
In Yuis Blick trat eine schockierende Erkenntnis. Sie wollte um den Tisch laufen, um Richards die Glock aus der Hand zu schlagen. Chad packte sie am Arm, riss sie zu sich und drückte ihren
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