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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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geboren, den oder die Fotokünstlerin auf das Projekt anzusetzen. Ich rief in der Redaktion an und erfuhr nach einigem Bitten und Betteln Ihren Namen. Camilla Bergen .“
    „Ihr Unterbewusstsein hat Sie auf die Fährte gesetzt, Daniel, nicht etwa der Zufall!“, sagte Camilla und schlang dabei ein großes Badehandtuch notdürftig mit einer Hand um ihren noch vom Duschen nassen Körper.
    „Sie waren innerlich beschäftigt mit dem Thema und daher unterbewusst ständig auf Ausschau nach einer Lösung, einer Spur, einem Hinweis oder was auch immer. Und dabei fiel Ihnen dann eben die Mimi in die Hände.“
    „Möglich, dass solche Dinge mitgespielt haben“, räumte Daniel ein, „allerdings lag die Mimi zufällig aufgeschlagen und auch noch an genau der richtigen Stelle auf unserem Wohnzimmertisch. Und Gianna, meine Frau, liest das Magazin sonst nur sehr selten. Hier war auf alle Fälle der Zufall zugange. Zumal Sie, wie man mir in der Redaktion schließlich noch verriet, nur sporadisch für das Blatt arbeiten. Warum also war ausgerechnet diese Ausgabe zum richtigen Zeitpunkt auf der richtigen Seite aufgeschlagen? Ich kann Ihnen versichern, aus eigenem Antrieb hätte ich die Zeitschrift wohl kaum durchgeblättert an jenem Tag.“
    „Schön“, Camilla musste lachen, „in dem Punkt kann ich Ihnen eventuell zustimmen, das sieht ein wenig nach einem glücklichen Zufall aus.“
    „Sie sagen es!“ frohlockte es am anderen Ende der Leitung, „es war ein glücklicher Zufall, für mich wenigstens! Die wunderbare Fotografin hat sich am Ende auch noch als äußerst attraktive Frau entpuppt, was kann man schließlich mehr erwarten? Ich freue mich wirklich wahnsinnig auf unsere Zusammenarbeit.“
    „Noch habe ich nicht hundertprozentig zugestimmt!“ erinnerte sie ihn vorsichtig, „ich brauche noch ein oder zwei Tage Bedenkzeit, Daniel. Wir hatten vereinbart, dass ich Sie Mitte der Woche anrufe und dann …“
    „Ich weiß, ich weiß. Ich wollte Ihnen eigentlich auch nur sagen, dass ich Ihnen später einen Boten mit einem kleinen Päckchen vorbeischicken möchte. Sie finden darin zwei, sagen wir mal Werbegeschenke , die Ihnen vielleicht Freude bereiten werden. Und damit Sie sehen, für welch unterschiedliche Produkte und Hersteller unsere Unternehmensberatung tätig ist. Ich möchte Sie sozusagen heiß machen auf eine Zusammenarbeit mit meiner Firma, das ist alles. Rufen Sie mich bald an, Camilla, und teilen Sie mir Ihre Entscheidung mit, okay?“
    „Okay!“ konnte sie gerade noch antworten, da hatte Daniel Kleeberg auch schon aufgelegt.
    Sie rubbelte nachdenklich ihren Körper vollends trocken.
    Anschließend cremte sie sich sorgfältig von Kopf bis Fuß mit einer weichen Bodylotion ein.
    Camilla genoss den frischen Duft der Creme, der ihre Nase kitzelte. Dabei gingen ihr die ganze Zeit über Daniels Worte im Kopf herum.
    Was mochte dieser seltsame Anruf eben zu bedeuten haben?
    Es konnte ja wohl nicht sein, dass der angeblich so erfolgreiche Daniel Kleeberg ausgerechnet auf die Zusammenarbeit mit einer kleinen und noch reichlich unbekannten Fotografin angewiesen war?
    Andererseits schien er tatsächlich glücklich verheiratet zu sein mit seiner Gianna.
    Und direkt angemacht hatte er Camilla ja nun auch nicht.
    Was also, zum Teufel, mochten seine wahren Absichten sein?
     
    Gegen Mittag klingelte es, und ein Kurierdienst brachte das angekündigte Päckchen. Hastig riss Camilla die Verpackung auf. Ihre prickelnde Neugierde gefiel ihr gar nicht, aber zügeln ließ sie sich andererseits nun mal auch nicht.
    Als erstes kullerte Camilla eine blaue Röhre entgegen, auf der vorne aufgedruckt ein gelber Teddybär prangte.
    Seifenblasenlauge!
    Camilla erinnerte sich augenblicklich daran, wie Sabina und sie als kleine Mädchen damit immer um die Wette geblasen hatten ... Wer produzierte die größte und gleichzeitig langlebigste Seifenblase, lautete die Wettfrage.
    „Ich blase besser als du, Camilla. Ätsch!“ hatte Sabina eines Tages stolz und vor allem lauthals herausgekräht.
    Diese Episode ereignete sich ausgerechnet an einem wunderschönen Sonntagnachmittag im Garten der Familie. Die Eltern hatten außerdem Besuch zum Kaffee geladen.
    Dieser Besuch – ein befreundetes kinderloses Ehepaar – hatte bei der Ankunft zwei dieser blauen Röhrchen als Mitbringsel für die Zwillinge ausgepackt.
    Natürlich brach an der Kaffeetafel dröhnendes männliches Gelächter aus, nach einer kurzen Schrecksekunde!
    Camilla brauchte noch

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