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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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förmlich zu streicheln.
    Camilla machte prompt kehrt. Wie unter Zwang.
    Als sie erneut am Schlafzimmerspiegel vorbeikam, rief sie das Bild darin prompt in die schnöde Wirklichkeit zurück.
    Aus der Traum, geplatzt wie eine Seifenblase. Pustefix!
    Dennoch, die warme feuchte Muschel zwischen ihren Beinen pochte vor Erregung. Dies immerhin war keine Illusion.
    Camilla ging zum Schrank und zog ihre engste Jeans heraus. Rasch schlüpfte sie hinein.
    Das Ding war auch noch frisch gewaschen und saß somit wie eine Eins.
    Schwierig war bloß, den Reißverschluß hochzuziehen, ohne dabei die feinen blonden Schamhaare einzuklemmen.
    Camilla beschloss an der Stelle, es demnächst einmal mit einer Intimrasur zu versuchen.
    Wieder begann sie auf und ab zu schreiten. Das Gefühl war tatsächlich unbeschreiblich.
    Wow, wenn sie sich vorstellte, so auf der Straße zu laufen, unter den Augen der ahnungslosen Passanten quasi öffentlich und doch klammheimlich zu masturbieren – wenn das keine erotische Phantasie war, die es in sich hatte ….
    Den Brief entdeckte sie erst hinterher.
    Er war zwischen die Verpackung geraten gewesen.
     
    Camilla, ich dachte mir, die Kleinigkeiten könnten Ihnen vielleicht Freude bereiten.
    Ich erinnere mich, wie ich als Bub von dem Phänomen der Seifenblasen total fasziniert war.
    Ich stöberte in sämtlichen Physik- und Chemiebüchern, um hinter das Geheimnis der schillernden Blasen zu kommen. Dabei fand ich heraus, dass Seifenblasen durch den Wettkampf von Seifen- und Wassermolekülen entstehen.
    Die Seifenmoleküle werden von den  Wassermolekülen an die Außenseite der dünnen Seifenhäute gedrängt und verhindern dort eine Weile die Verdunstung des Wassers, welche die Hauptursache des plötzlichen Seifenblasentodes ist.
    Und natürlich letztendlich nicht zu vermeiden, was immer man auch tut, wie vorsichtig man auch immer bläst. (Also bitte, ich will bestimmt nicht anzüglich erscheinen, es lässt sich nur nicht besser ausdrücken!)
    Außerdem beschäftigte mich die Frage, warum Seifenblasen immer rund sind, und nicht etwa eiförmig.
    Ich kam dahinter, dass diese Frage bereits lange vor mir von Physikern gestellt worden war. Die dabei wiederum herausfanden, dass die Kugel die stabilste aller Formen darstellt.
    Bei der Seifenblase haben wir es geradezu mit einem Musterbeispiel an Perfektion zu tun: Die Seifenhaut ist gerade mal so dünn, dass sie die mit leichtem Überdruck nach außen strebende Luft zusammenhält. Eine komplizierte Statik ist hier am Werke, die selbst heutzutage auch mit ausgeklügelten Computersimulationen nicht nachgeahmt werden kann. So ideal ist der innere Bauplan jeder einzelnen Seifenblase!
    Ich kenne eigentlich nur ein weiteres Beispiel für einen solcherart idealen Bauplan: Und das ist der weibliche Körper.
    Deshalb die andere Kleinigkeit in diesem Päckchen: Welch eine wunderschöne Idee – diese originelle Verpackung weiblicher Formen, finden Sie nicht, Camilla?
    Regt das Teil nicht auch Ihre Phantasie an? Ich bin sicher, das tut es! (Meine jedenfalls hat es sehr angeregt...)
    Wie auch immer – selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole und Sie damit langweile: ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und erwarte Ihren Anruf.
    Daniel Kleeberg
     
    Camilla las den Brief gleich noch ein zweites Mal.
    Was er da über die Seifenblasen schrieb, hatte sie sich auch irgendwann einmal angelesen gehabt, erinnerte sie sich.
    Auch sie war fasziniert gewesen von der schillernden Einzigartigkeit und Schönheit der seifigen Kugeln.
    Nirgendwo schien sich das Licht so schön zu brechen, entstanden  wundervollere Regenbogeneffekte.
    Und dabei war das Ganze so letztendlich instabil – das bittere Ende kam immer!
    Es gab kein Entrinnen.
    Keine der Seifenkugeln entging jemals ihrem Schicksal.
    So wie letztendlich alle menschlichen Träume immer irgendwann platzten, jedes noch so große Glück irgendwann einmal zerbrach.
    Sie ließ den Brief sinken.
    Dann griff Camilla nach dem blauen Röhrchen, sie öffnete es. Die erste bunt-schillernde Blase entschwebte in die Luft.
    Camilla beobachtete sie fasziniert, bis sie plötzlich zerplatzte, einfach nicht mehr da war. Eine zweite schwebte hinterher, folgte der ersten in ihrem Schicksal.
    Camilla merkte, wie ihr Tränen über die Wangen zu laufen begannen, sie wusste nicht einmal genau, warum. Sie ahnte nur vage, dass in ihr etwas ins Rutschen gekommen sein musste, dass da etwas am Platzen, am Zerspringen, war –

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