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Korrupt (German Edition)

Korrupt (German Edition)

Titel: Korrupt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kviby
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für eine Seite entscheiden und das Richtige tun. Die Wahrheit spielt in diesem Fall keine Rolle. Du wirfst dem Volk vor die Füße, was es begehrt, und zwar einen Schuldigen, und das reicht. Haben wir uns verstanden?»
    Munkenberg blickte auf und schaute Nathansson an.
    Dieser trat einen Schritt zurück, klopfte Munkenberg auf die Schulter und wandte sich seinen beiden Kollegen zu. «Ungeachtet dessen, was auf diesem Video zu sehen ist, spricht einiges dafür, dass sich Max Lander ähnlicher Vergehen schuldig gemacht hat. Es besteht also keine Veranlassung, ihn zu bemitleiden. Es gibt technische Beweismittel, die zweifelsfrei belegen, dass Max Lander die in Rosersberg aufgefundene Prostituierte ermordet hat.»
    «Und was sind das für Beweismittel?», wollte Dahlén verblüfft wissen. «Davon wusste ich nichts.»
    «Lies morgen die Zeitung», antwortete Nathansson und setzte ein Lächeln auf, das seine Kollegen verabscheuten, weil es so unerträglich selbstbewusst war.
    Bo Nathansson verließ den Raum in der Gewissheit, dass man seine Anweisungen befolgen würde.
    Dass sich Kay Orha und Göran Theorin dabei gefilmt hatten, wie sie eine Frau vergewaltigten, war wirklich skandalös. Bo Nathansson schien jedoch vor allem zu bekümmern, dass sie sich dabei hatten erwischen und erschießen lassen.
    8
    «Wo zum Teufel hast du gesteckt?», schrie Buster Droth ins Telefon. «Ich versuche schon seit Tagen, dich zu erreichen!»
    «Hier geht alles den Bach runter», antwortete Kenneth. Er klang so, als erwarte er jeden Moment, dass sich jemand hinterrücks an ihn heranschlich. «Ranko ist tot.»
    «Ranko?»
    «Vitomirs Bruder.»
    «Ich weiß verdammt noch mal, wer das ist. Und er ist tot?»
    «Jetzt ist alles ungewiss.»
    «Scheiße», antwortete Buster und dachte an das Geld, das zu Vitomir Jozak unterwegs war.
    «Es ist zwecklos, mit Vitomir zu reden. Er ist vollkommen durchgedreht.»
    «Was ist passiert?»
    «Es heißt, die Jungs haben jemanden gesucht, der dann seine Waffe gezogen und Ranko ins Gesicht geschossen hat. Dann war die Hölle los. Sein Kumpel Djordje hat mir das unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt. Echt Scheiße alles.» Kenneth lachte nervös.
    «Hm.» Buster klang geistesabwesend.
    «Hast du von dem Psychopathen gelesen, der die Bullen abgeknallt hat?»
    «Yes», antwortete Buster und begann sich langsam, einen Reim auf die Sache zu machen.
    «Er soll fünf Mädchen auf dem Gewissen haben. Vielleicht sogar mehr. Hoffentlich finden sie das Schwein und knallen ihn ab. Ich habe einen Freund, dessen Bruder ist bei der Streife. Man hat sich offenbar darauf geeinigt, ihm keine Chance zu geben, falls er aufgegriffen wird. Sie suchen die ganze Stadt ab. Unentwegt gehen Hinweise von Leuten ein, die es auf die Belohnung abgesehen haben. Die Polizei geht davon aus, dass sie ihn bald haben.»
    «Was für eine Belohnung?»
    «Zwei Millionen für den Tipp, der zu seiner Festnahme führt. Das hat mir Mogge gestern erzählt. Zwei Millionen. Irgendeiner wird ihn verraten und das Geld einstecken. Da kannst du dir sicher sein.»
    Ohne zu antworten, legte Buster auf.
    Alles ergab einen Sinn. Der Schweiß von seinen Handflächen hinterließ Flecken auf dem Tisch. Er stand auf und begann durch die Wohnung zu tigern. Offenbar wusste die Presse nicht, dass Ranko auf der Strecke geblieben war. Es beunruhigte ihn, dass sich Vitomir vermutlich auf dem Kriegspfad befand. Göran Theorin und Kay Orha hatten einiges riskiert. Jetzt hatte er niemanden mehr, der seine Interessen teilte, der ihm entgegenkommende Mädchen zuführte und half, wenn es Probleme gab.
    Die Mädchen hatten nur selten Angst. Es ging ihm nicht um den sexuellen Akt. Der Sex war nur ein Vorwand, um sie dorthin zu bekommen, wo er sie haben wollte. Er wollte seine Macht demonstrieren. Bisweilen musste er sich selbst daran erinnern. Die Frauen waren ein Mittel zum Zweck. Er hatte nichts gegen Prostituierte. Gelegentlich war er jedoch zu weit gegangen, und die Frauen waren gestorben. Mit einer Frau aus einem der Ostländer war es einmal ausgeartet, als Orha, Theorin und er einige Monate zuvor ein feuchtfröhliches Fest im Gutshaus gefeiert hatten. Sie hatten sie in den Wald geworfen. Laut Polizei hatte es sich um einen tragischen Unfall gehandelt. Er war damit ein unnötiges Risiko eingegangen. Jetzt waren die beiden Zeugen tot. Das war schön. Aber Buster hatte ohnehin nie befürchtet, gefasst zu werden, weder mit noch ohne Zeugen. Denn die Eingeweihten

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