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Korrupt (German Edition)

Korrupt (German Edition)

Titel: Korrupt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kviby
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Gesicht hatte zu viel graue Haut, die über den Kragen seines Hemdes hing, das ebenso weiß war wie seine Zähne gelb. Sein Anzug sah aus, als habe er mehr gekostet als Annies und Max’ Auto.
    «Ich heiße Carl von Konow», sagte er und sah Max in die Augen. «Bitte nehmen Sie doch Platz.» Alle drei setzten sich. «Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Einen Kaffee?»
    «Ja, danke», antwortete Max.
    «Ich kümmer mich drum», sagte Jan Wikholm und erhob sich. «Milch und Zucker?»
    Max schüttelte den Kopf. «Schwarz.» Er sah Carl von Konow an.
    «Wir nehmen die Sache sehr ernst», sagte von Konow, als Jan Wikholm mit dem Kaffee zurückkehrte. «Es war gut, dass Sie uns gestern sofort informiert haben. Wie Sie sicher wissen, haben wir heute eine entsprechende Meldung gebracht. Jan hat Nachforschungen angestellt und in Erfahrung gebracht, wann Annie zuletzt hier war und woran sie gearbeitet hat.» Er warf Wikholm einen raschen Blick zu und fuhr dann fort: «Schwieriger ist es jedoch, zu verstehen, wie das mit ihrem Verschwinden zusammenhängt.»
    «Wir haben auch noch kein klares Bild», ergänzte Wikholm. «Es gibt viele, mit denen ich noch sprechen möchte, natürlich nur, um die Polizei zu unterstützen, bevor wir sicher wissen, ob ihr Verschwinden mit ihrer Arbeit zu tun hat.» Er trank einen Schluck Kaffee und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. «Eine Journalistin von Annies Kaliber hat viele Kontakte. Wir wollen mit allen sprechen oder dafür sorgen, dass die Polizei das tut.»
    «Wer könnte etwas wissen?», fragte Max.
    «Natürlich die Leute, mit denen sie in der Redaktion zusammenarbeitet. Es sind aber auch Kontakte üblich, so ist das sicher auch bei Annie, obwohl ich nicht weiß, ob sie welche hat. Wenn jemand im Folkets Hus in Oxelösund ermordet wird, ist es wichtig, dass man gute Kontakte hat, um an Informationen zu kommen. Dazu zählen letztendlich auch Staatsanwälte, Psychologen, Ärzte, Rechtspsychiater und Polizisten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Jeder von ihnen könnte etwas wissen.» Er machte eine ausholende Handbewegung. «Folgendes haben wir bislang herausgefunden.» Er deutete auf das Whiteboard, auf dem jemand Stichworte notiert und mit Linien verbunden hatte.
    «Annie hat an einer Reportage über ermordete Prostituierte gearbeitet. Carl und ich hatten mehr Einblick als üblich in diese Sache, weil sie auf etliche heikle Informationen gestoßen war, vor allem über Männer, die für Sex bezahlt haben. Sie hat auch bei der Polizei Erkundigungen eingeholt. Ich habe heute Morgen nachgefragt, Annie hat noch am Freitagnachmittag mit der Polizei gesprochen. Nichts deutet jedoch darauf hin, dass Annie einen der Männer von ihrer Liste mit ihren Erkenntnissen konfrontiert hat. Diese wissen also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, dass sie sozusagen unter die Lupe genommen werden.» Er tippte sich an die Nase, überlegte und beschloss, sich eine Prise Kautabak unter die Oberlippe zu schieben. «Wir wissen, wer diese Männer sind und wo wir sie, wenn nötig, erreichen können.» Er schwieg einen Augenblick. Alle drei starrten auf das Whiteboard, als hofften sie, dort zwischen den Stichworten die Lösung zu finden. «Was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass Annie am Freitag hier war. Sie hatte keine gute Laune.»
    «Wir haben gestritten», sagte Max, ohne nachzudenken. Die beiden anderen sahen ihn an. «Wir haben uns am Donnerstagabend gestritten, vielleicht hatte sie ja deswegen schlechte Laune.»
    Wikholm nickte. Carl von Konow meinte: «Ich halte es für unsere Pflicht, Sie davon zu unterrichten, dass Annie am Freitag von ihrer Arbeit beurlaubt wurde.» Auf seinem mageren Hals breiteten sich rote Flecken aus.
    «Das habe ich gestern nicht erwähnt», erklärte Wikholm. «Ich wollte Sie nicht noch mehr aus der Fassung bringen.»
    «Beurlaubt?»
    «Es gelang ihr, einen Artikel in die Zeitung zu schmuggeln, der uns in große Schwierigkeiten bringen kann», sagte von Konow und verschränkte die Arme vor der Brust. «Ihre Vorgehensweise dabei ließ mich den Beschluss fassen, sie zu beurlauben.»
    «Was für Schwierigkeiten?»
    «Eine Verleumdungsklage beispielsweise», antwortete Wikholm.
    «Die Sache könnte aber auch an unserer Glaubwürdigkeit kratzen», meinte von Konow. «Für das, was sie schreibt, gibt es keine Beweise.»
    «Und worum geht es?»
    «Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen den Artikel geben.»
    Max nickte.
    Von Konow beugte sich vor: «Es besteht

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