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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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geglaubt?«
    Cales Feuer erlosch.
    »Er hatte einen Grund, das zu glauben.«
    Ja, Nate glaubte, dass er den hatte. Cale war nicht ganz so groß wie Nate, aber seine Schultern waren genauso breit. Es musste hart gewesen sein, ein Zwerg zu sein, wenn dein Bruder aussah wie Cale. Nate konnte nicht anders, er fragte sich, ob Cale für Vincent nicht alles noch schlimmer gemacht hatte. Die Reue in Cales Gesicht bedeutete für Nate, dass es so war.
    Plötzlich schoss Nate ein Gedanke durch den Kopf.
    »Er hat dich in jener Nacht besucht, in der Nacht von dem Pokerspiel?«
    Cale schwieg, aber seine großen Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Hat er dir das erzählt?«
    Nate schüttelte den Kopf, und das Bedauern lastete schwer auf seinen Schultern. Er hatte in jener Nacht gespürt, dass irgendetwas mit Vincent nicht stimmte, aber er war zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen, um sich für seinen Freund Zeit zu nehmen.
    »Nein. Alles, was er je über dich gesagt hat, war, dass du euer Zuhause verlassen hast, als er noch ein kleiner Junge war.«
    Nate beugte sich vor und war sich nicht zu schade, Cales Schuldgefühle auszunutzen.
    »Ich weiß aber genau, dass er in jener Nacht aufgebracht war, und als er davon sprach, Steele sein zu wollen, da brannte ein Feuer in seinen Augen, das ich nie zuvor gesehen hatte.«
    »Es bedeutete Vincent alles, Steele zu sein. Offenkundig warst du ihm wichtig genug, dich fragen zu lassen, ob du es an seiner Stelle tun willst. Bist du denn nicht bereit, diese Bitte zu respektieren?«, fragte Blake.
    Cale blickte auf, und Nate sah in seinem Gesicht dasselbe, was er ebenfalls fühlte. Trauer, mehr, als er ertragen konnte.
    »Ich werde es tun«, seufzte Cale nach einer Weile.
    »Ich werde es tun, und ich werde eure blutigen Geheimnisse bewahren, aber ich will seinen Anteil von dem verdammten Schatz immer noch nicht.«
     
    »Verdammtes Familientreffen«, fluchte Cale beim Anblick all der Leute, die sich beim Langboot versammelt hatten.
    Er hatte sie alle kennengelernt, was nicht nötig gewesen wäre, jedenfalls was ihn anbelangte. Cale wollte nur noch von ihnen allen weg. Er machte das hier nur für Vincent – konnte er nicht ganz einfach allein weitermachen?
    »Junge? Kommst du nun oder nicht?«
    »Ja, ich komme.« Und das tat Aidan dann auch, mit der Tasche, die Luke ihm reichte, in der einen Hand und einem Käfig, in dem ein rot-gelber Papagei saß, in der anderen.
    »Du machst wohl Witze«, brüllte Cale.
    »Ich werde nicht auch noch den Papagei mitnehmen.« Dann hob er trotzig das Kinn und sah in Samanthas Richtung.
    »Als Nächstes soll ich wohl auch noch eure Kinder für euch großziehen.«
    »Keine Bange, darum würden wir dich nicht bitten«, erwiderte Samantha. Ihr Tonfall stand seinem in nichts nach.
    Luke schlang den Arm um die Schultern seiner Ehefrau und rieb ihr liebevoll den Arm.
    »Der Vogel kommt mit Aidan mit«, sagte Luke.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, antwortete Cale mit einem Kopfschütteln.
    »Können wir jetzt endlich los, verdammt?«, brüllte er.
    Samantha drehte sich zu Aidan um.
    »Ich weiß, du bist bereit uns zu verlassen, aber wir sind noch nicht ganz so weit.« Sie küsste Aidans Wange.
    »Carracks wird dich daran erinnern, was zuhause auf dich wartet.«
    Aidans Lächeln war zärtlich, ebenso wie sein Griff, als er Samantha umarmte.
    »Ich brauche keinen Papagei, um mich daran zu erinnern, aber ich bin froh, dass ich ihn habe.«
    »Er geht einem auf die Nerven«, sagte Luke, obwohl er seine Finger durch die Gitterstäbe steckte und den Hals des Vogels kraulte.
    »Aber er ist ein guter Gesellschafter. Pass nur darauf auf, was du sagst. Der verdammte Vogel wiederholt einfach alles.«
    Krächz .
    »Verdammter Vogel, verdammter Vogel.«
    »Gütiger Gott«, fluchte Cale, als er die Riemen ins Wasser tauchte.
    »Wenn das nicht ein Riesenspaß wird?«
     
    »So weit ist San Salvador nicht weg«, erinnerte Blake Nate.
    Nate nahm seinen Krug und legte seine große Handfläche darum. Sie fuhren mit ihrer Tradition fort, gemeinsam einen Abendtrunk einzunehmen – dieses Mal in Nates Küche – aber es war nicht dasselbe. Nicht, weil Vincent fehlte und auch nicht, weil sie wussten, Blake würde am nächsten Morgen mit Alicia, Samantha und Luke abreisen.
    »Da gibt es nichts für mich auf San Salvador. Da hat es nie etwas gegeben.« Alicia hatte herausgefunden, dass Claire eine Überfahrt nach San Salvador gebucht hatte und hatte diese Information

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