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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Aber sie war fasziniert. Fasziniert von der Vorstellung, sich in einer Kutsche zu lieben.
    Und noch faszinierter von dem Mann, der nur eine Armeslänge von ihr entfernt saß, ohne Hemd. „Und wenn wir erwischt werden?“
    „Meine Liebste, bevor sie die Tür öffnen, muss die Kutsche erst noch anhalten. Und es ist eine lange Fahrt.“
    Das stimmte. Sie hatten fast eine Stunde bis zum Haus des Squires gebraucht. Prudence sah zu, wie Tristan das Hemd zu den übrigen Sachen auf die Bank legte.
    Er hielt inne und musterte sie. „Und?“
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie sich keinen Zoll bewegt hatte, sondern immer noch auf ihrer Sitzhälfte saß und Tristan beim Ausziehen zusah. Jede Bewegung von ihm heizte das Feuer in ihr nur noch an.
    Wenn sie ihn zu sich locken wollte, musste sie etwas unternehmen. Aber was? Fast unwillkürlich bewegten sich ih-re Finger zu der Schleife am Ausschnitt ihres Kleides. Sie hatte gerade angefangen, sie aufzuziehen, als sie Tristans Blick auffing.
    Er saß so still, dass er wie eine Statue wirkte, die Lippen fest zusammengepresst, die Augen hell und hart. Er wirkte so ... angespannt. Als hätte er sich kaum noch unter Kontrolle.
    Ah! Er kämpfte darum, sich zu beherrschen. Das war wirklich interessant. Vielleicht könnte sie die Vorfreude für sich arbeiten lassen, wenn sie die Sache noch etwas langsamer anging ...
    Sie legte die Hände wieder in den Schoß. „Ich glaube, ich warte noch ein wenig.“
    Er runzelte die Stirn. „Worauf?“
    „Dass du dich ausziehst.“ Sie lehnte sich zurück und beobachtete ihn unter den Wimpern hervor. „Bitte mach weiter. Ich genieße das wirklich sehr.“
    Ungläubig betrachtete er sie einen Augenblick. „Das finde ich jetzt nicht gerecht! “
    „Gerecht?“ Sie lächelte. „Wer hat denn gesagt, dass es gerecht zugehen muss? Ich dachte, es ginge darum, zu prüfen, wie lange wir der Versuchung widerstehen können?“
    „Stimmt ja auch“, sagte er mit leicht grimmigem Unterton. Prudence lächelte noch breiter.
    „Hm. Dann hast du vielleicht nur Angst“, wieder sah sie ihn unter den Wimpern hervor an, „du könntest verlieren.“
    Das schien Ansporn genug, denn er klappte den Mund zu und begann an seinen Stiefeln zu zerren.
    Prudence war vollkommen gebannt von dem Anblick seines breiten Rückens, von den Muskeln, seiner schmalen Taille und den sehnigen Armen. Gott, er war wirklich ein herrlicher Mann.
    Und in diesem Moment gehörte er ihr allein.
    Der Gedanke hielt sie etwas aufrecht, sodass sie die Contenance wahren konnte, als er die Stiefel beiseiteschleuderte und seine Hose aufzuknöpfen begann. Den nächsten Moment würde Prudence niemals im Leben vergessen. Eben noch hatte er vor ihr gestanden mit seinen eleganten schwarzen Kniehosen, im nächsten Augenblick war er nackt, und sie sah seine ganze geschmeidige, wie gemeißelte Gestalt vor sich.
    Die Narbe an seinem Bein glänzte weiß. Sie erinnerte sich daran, dass sie ihn dort geküsst hatte, und ein köstlicher Schauer der Erregung überlief sie.
    Ihr donnerte der Puls in den Ohren. Ein Prickeln überlief sie, und sie schauerte zusammen.
    Tristan wandte sich um und sah sie an. Seine muskulösen Beine spreizten sich und gaben den Blick frei ...
    Sie schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Dann atmete sie tief durch. Vielleicht war das ja ein Traum, ein herrlicher Traum. Langsam machte sie die Augen wieder auf ... er war immer noch da. Und immer noch herrlich, jeder einzelne Zoll. Sehnsucht erfüllte sie, wenn sie ihn nur ansah.
    Wenn nicht diese Linie über die Sitzpolster verlaufen wäre, hätte sie sich vielleicht längst entkleidet, wäre auf seine Seite herübergerutscht und hätte ihn an sich gezogen. Doch jetzt ging es nicht ums Teilen, sondern ums Gewinnen.
    Und etwas anderes war für sie undenkbar.
    Sie zwang sich zur Ruhe und lächelte leicht; sie konnte nur hoffen, dass ihre Lippen nicht ebenso zitterten wie ihre Beine. „Nun ...“ Langsam ließ sie den Atem entweichen, sodass das Wort in der weichen Dunkelheit der schaukelnden Kutsche nachklang.
    Sie fuhr am Ausschnitt ihres Kleides entlang. Sein Blick hing wie gebannt an ihren Händen. Dann ließ sie eine Hand über ihre Brüste gleiten, ihren Bauch und weiter nach unten.
    Seine Miene spannte sich an. „Was machst du da?“
    Sie lächelte. „Ich ziehe mich aus.“ Das war Macht, erkannte sie. Wahre Macht. Er beobachtete jede ihrer Bewegungen, konnte den Blick nicht abwenden.
    Prudence stützte den Fuß

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