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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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meinen Bedingungen. “
    Seine Miene verfinsterte sich ein wenig, doch er lächelte noch. „Du bist im Herzen eine Kriegerin, nicht, meine Liebe? Dir ist es fast wichtiger zu kämpfen, als zu atmen.“
    „Ich verliere nicht gern“, erklärte sie, während die Kutsche über eine Unebenheit holperte. „Wer tut das schon?“ „Und mit mir die Liebe zu genießen wäre für dich wie verlieren?“ Ein tiefes Lachen entschlüpfte ihm. „Ich glaube, du musst die Bedeutung des Wortes ,verlieren' noch einmal überdenken. Oder vielleicht“, sein Blick fiel auf ihre Lippen, und sein Blick verdunkelte sich, „vielleicht sollte ich das Wort für dich neu definieren.“
    Ihr Herz schlug schneller, ihre Brüste prickelten verheißungsvoll. Kühn sah sie ihm in die Augen, obwohl es ihr schwerfiel, ihre Atemlosigkeit zu überspielen. „Was hast du vor?“
    Zur Antwort funkelten seine grünen Augen, und dann senkte er die dichten schwarzen Wimpern. Ganz langsam streckte er den Arm aus und zog ihr den Mantel aus. Behutsam strichen seine Finger über ihre Kehle, ihre Schultern, er liebkoste beim Ausziehen jede Stelle, die er erreichte. Seine Bewegungen waren genießerisch, träge und sinnlich.
    Sie würden sich lieben. Das wusste sie so sicher, dass es ihr den Atem raubte. Eine Welle der Erwartung überrollte sie, deren Intensität sie überraschte. Schon die Vorstellung, mit diesem Mann das Lager zu teilen, war eine Qual und eine Freude, wie sie noch keine erlebt hatte.
    Tristan legte den Mantel beiseite und zog sie an seine Seite. So ohne Mantel und ohne seine wärmenden Hände zitterte sie ein wenig und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah zu, wie Tristan den Mantel eng zusammenrollte. „Was machst du da?“
    Er grinste sie so strahlend an, dass ihr das Herz bis zum Hals klopfte. „Ich lege die Schlachtlinie fest, meine Liebe.“ Die Schlachtlinie. Irgendwie gefiel ihr das.
    Er rutschte auf der Bank ein Stück zur Seite und schob ein Ende seiner „Schlachtlinie“ über die Kopfpolsterung, führte es senkrecht nach unten und steckte es zwischen Wand und Sitz fest. Den Rest ließ er über den Sitz nach unten hängen.
    „So“, sagte er, als er fertig war, und lehnte sich zurück, um sein Werk zu begutachten.
    Sie sah auf die roten Samtpolster und ihren zusammengerollten Mantel. „Also ... diese Hälfte der Polster gehört mir.“ „Und die Seite gehört mir“, erwiderte er und klopfte auf den Sitz neben seinem Oberschenkel.
    Ihr wäre es wirklich lieber gewesen, wenn er ihre Aufmerksamkeit nicht auf seinen Oberschenkel gelenkt hätte. Er hatte einfach unglaubliche Muskeln dort, die von den anliegenden Kniehosen auch noch betont wurden. Sie musste schlucken, ehe sie fortfahren konnte: „Und nun wollen wir Krieg führen? Auf den Sitzpolstern?“
    „Ich würde es lieber als Ringkampf betrachten. Und wer sich besser beherrschen kann. “
    Nun, das klang ziemlich vielversprechend. Trotz ihrer Bedenken lächelte Prudence ein wenig. „Ich glaube nicht, dass es ein gerechter Kampf wäre. Du bist schließlich ein ganzes Stück größer als ich.“
    „Vielleicht ist Ringkampf auch das falsche Wort. Besser wäre vielleicht ... Verlockung.“ Er musterte sie mit glühendem Blick. „Das Spiel geht so: Wir sehen, wer wen dazu verlocken kann, die Linie als Erster zu überqueren.“ Verlocken. So ein kleines Wort. Und doch so voller Möglichkeiten. Prudence rauschte das Blut in den Ohren. „Was genau meinst du mit ,verlocken? Es könnte ja eine ganze Menge verschiedene ..."
    Er löste sein Krawattentuch.
    „Oh!“, stieß sie hervor. Sie blickte zu den Fenstern, vor denen die Ledervorhänge festgehakt waren. „Ich weiß nicht, ob wir wirklich ... “
    Er warf das Krawattentuch beiseite. Im nächsten Moment hatte er die Weste abgestreift und auf das gegenüberliegende Sitzpolster geworfen. „Wer die Linie aus eigenem Antrieb als Erster überquert, hat verloren. Obwohl“, er lächelte mit blitzenden Zähnen, während er das Hemd aus dem Hosenbund zerrte und es sich über den Kopf zog, „in diesem Krieg gewinnen wir alle beide, meine Liebste.“

16. KAPITEL
    Selbst der vorsichtigste Dienstbote wird feststellen, dass sich Überraschungen nicht vermeiden lassen. Die entscheidende Frage ist, ob man sich von ihnen überrumpeln lässt oder sie zum eigenen Vorteil einzusetzen weiß.
    Leitfaden für den vollkommenen Butler und Kammerherrn von Richard Robert Reeves
    Es war albern. Wirklich albern. Prudence wusste das auch.

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