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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Sie sind der neue Earl. Er hat sich wirklich sehr darum bemüht, dass Sie den Titel erben können.“
    Tristan sank in seinem Stuhl zurück. „Sie scheinen nicht zu verstehen. Mein Bruder und ich sind beide unehelich geboren. Sosehr ich meine Mutter auch geliebt habe, sie war manchmal etwas zu vertrauensselig. Sie dachte, dass er sie heiraten würde, aber das hat er nicht getan. Also kann ich auch nicht der neue Earl sein.“
    „Ah, aber allem Anschein nach hatte der Earl auf dem Totenbett eine Erleuchtung. Er erinnerte sich plötzlich daran, dass er Ihre Mutter doch geheiratet hatte. Er hat sogar einen Kirchenmann aufgetrieben, der darauf einen Eid ableisten würde.“
    Tristans Lachen war freudlos. „Jedenfalls hat er sich nicht deswegen die Mühe gemacht, weil ich ihm etwas bedeutet hätte. Wenn er so erpicht auf einen Erben war, wieso hat er dann nicht einfach geheiratet und einen verdammten Sohn gezeugt?“
    „Er hat es versucht“, erwiderte Reeves. „Er und seine Frau haben keine Kinder bekommen. “
    Dunstead nickte eifrig. „Sie sind das älteste Kind. Da ist es nur gerecht, wenn Sie den Platz Ihres Vaters einnehmen.“ Tristan lachte bitter auf. „Den Platz meines Vaters - das ist ja wirklich unglaublich amüsant.“
    Der Butler und der Anwalt tauschten einen Blick. Mr. Dunstead legte die Mappe auf den Tisch. „Wenn Sie sich das Testament vielleicht selbst ansehen möchten. Eigentlich sollte ich es wohl verlesen, aber wenn Sie möchten „Lassen Sie es da.“
    „Mylord?“
    „Legen Sie es auf den Tisch, und entfernen Sie sich“, erklärte Tristan, griff nach seinem Stock und kämpfte sich auf die Beine. „Ich will Sie nicht hier haben.“
    „A...aber Mylord! Ich muss Ihnen doch die Bedingungen erklären!“
    „Die Bedingungen?“
    „Ja. Sie haben den Titel geerbt. Um das Vermögen zu erhalten, müssen die Treuhänder Sie jedoch als ... als ... “ Hilflos starrte der Anwalt auf Reeves.
    Der Butler sah Tristan fest an. „Der verstorbene Earl wollte sicherstellen, dass sein Nachfolger des Hauses Rochester auch würdig ist.“
    Würdig? Dieser verdammte Schurke hatte sich nie die Mühe gemacht, Tristan als seinen Sohn anzuerkennen, und auf dem Totenbett verlangte er auf einmal, dass Tristan seines Hauses würdig war? „Ich will das verdammte Geld nicht. Auf den Titel kann ich auch verzichten. Und sein verdammtes Haus kann er von mir aus mit in die Hölle nehmen. “ Reeves seufzte. „Das hätte er sicher getan, wenn ihm das möglich gewesen wäre. Verlassen Sie sich darauf. “
    „Von diesem leeren, verschrumpelten alten Mann nehme ich keinen Penny an!“
    Mr. Dunstead blinzelte. Seine Augen hinter den Brillengläsern waren schrecklich groß. „Nicht, Mylord! Ist Ihnen klar ... wissen Sie eigentlich ... das wäre ja unerhört ...“ „Was Mr. Dunstead Ihnen zu sagen versucht“, unterbrach Reeves ihn geschickt, „ist, dass es ziemlich närrisch wäre, zwanzigtausend Pfund im Jahr den Rücken zu kehren.“ Tristan wandte den Kopf. „Sagten Sie zwanzig?“ „Tausend.“ Reeves hob die Brauen. „Dazu Rochester House und das Londoner Stadthaus, beides herrliche Gebäude und sehr elegant eingerichtet.“
    Dunstead nickte. „Und voll ausgebildete Dienstboten gehören schon dazu. Sie brauchen nur noch einzuziehen.“ Er machte eine weit ausholende Geste. „Sobald Sie die Zustimmung der Treuhänder erlangt haben natürlich.“ Zwanzigtausend Pfund. Damit konnte man eine Menge anfangen. Er würde aus dem Cottage ausziehen - oder, besser noch, ein paar Häuser für seine Männer errichten lassen. Er könnte einen Arzt engagieren, der ebenfalls bei ihnen wohnen und sie alle versorgen konnte. Und danach könnte er ... was könnte er tun? So viele Möglichkeiten eröffneten sich ihm, so viele Dinge, die er schon immer hatte tun wollen, dass er sich gar nicht entscheiden konnte.
    Natürlich musste er erst einmal die Zustimmung der Treuhänder erringen. Er blickte zum Anwalt. „Wer sind diese Treuhänder denn?“

„Bekannte Ihres Vaters. Sie kennen sich aus mit Benehmen, Manieren, Kleidung - eben allem, was ein Gentleman wissen muss.“
    „Verdammt, ich soll also ein Gimpel werden und mich von einem Trupp lallender Schwachköpfe begutachten lassen?“ Dunstead schob die Brille am Nasenrücken nach oben und trat beunruhigt von einem Fuß auf den anderen. „Ah. Nun ja, wenn Sie es unbedingt in diesem Licht betrachten müssen ...“
    „Kommt überhaupt nicht infrage!“ Es war undenkbar. Selbst

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