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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Schwächen der menschlichen Natur berücksichtigen. Wie die Umstände auch beschaffen sein mögen, die Auswirkungen von Leidenschaft, Gier und Unersättlichkeit lassen sich nicht verleugnen.
    Leitfaden für den vollkommenen Butler und Kammerherrn von Richard Robert Reeves
    Sie begehrte ihn. Der Gedanke zitterte auf ihren Lippen, entschlüpfte ihr aber nicht. Sie empfand eine Sehnsucht, dass ihr das Blut in den Ohren rauschte und ihr Atem schneller ging.
    Der Augenblick zog sich in die Länge, lockte und quälte sie. Die Augen des Captains wurden noch dunkler. „Prudence ... “ Er ergriff ihr Handgelenk und zog ihre Finger an den Mund.
    Ein Schauer überlief Prudence, sobald seine Lippen ihre nackte Haut berührten. Etwas an diesem Augenblick war schmerzlich intim: Er kniete vor ihr, sie hatte die Hand in seinem Haar, seine Lippen berührten ihre andere Hand. Zwischen ihnen züngelten die Flammen, zogen sie immer näher zu ihm.
    Sie kämpfte an gegen dieses Auflodern der Gefühle. Gegen die schmerzliche innere Leere, die gelindert werden wollte. Sie hatte Phillip geliebt. Doch es war schon so lange her. Merkwürdigerweise schien gerade die Erinnerung an die Wärme in ihrer Beziehung, die geteilte Leidenschaft sie anzustacheln. Ihre Hand glitt von seinem Haar zu seinem Kragen. Und dann zog sie ihn nach oben, auf die Füße ... und in ihre Arme.
    Er war so groß, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm nahe zu sein. Der Größenunterschied war ziemlich ungewohnt, aber es gefiel ihr, vor allem als er sie sanft in seinen mächtigen Armen hielt und an seine Brust zog und sie von seinem Duft nach Seife und Sandelholz umhüllt wurde.
    Prudence sehnte sich danach, ihn zu küssen. Offensichtlich hatte der letzte Kuss Begehren nach mehr geweckt. Und es war so lange her, dass ein Mann sie richtig in seinen Armen gehalten hatte. Dass ein Mann sie auf diese Weise berührt hatte. Bei Phillip hatte sie stille Leidenschaft erfahren, doch dies hier war anders ... heißer, verzweifelter.
    Die Lippen des Captains senkten sich auf die ihren. Prudence gab sich ganz und gar dem Augenblick hin, war wie betäubt von Verlangen und auch dem Rumpunsch. Sie krallte sich in sein gestärktes Hemd, zog ihn näher zu sich. Das Leinen war warm - anscheinend brannte er genauso lichterloh wie sie. Mit einem leisen Gefühl der Verzweiflung ergab sie sich schließlich der namenlosen Kraft, die sie magnetisch anzog, und verabschiedete sich von jeder Vernunft. Im nächsten Augenblick schlugen die Wasser des Begehrens über ihr zusammen, und sie ließ sich in seine Umarmung sinken.
    Der Kuss wurde länger, leidenschaftlicher. Tristan vertiefte den Kuss, strich mit den Händen an ihren Seiten entlang, die Daumen über ihre Brüsten gespreizt. Stöhnend drängte sie sich gegen ihn.
    Die Haustür schlug zu. Im nächsten Moment kamen sie zu sich. Das Türenklappen traf sie wie ein eiskalter Guss nach warmem, tiefem Schlummer. Prudence riss sich von Tristan los und lief hinter das Sofa. Sie hatte nicht etwa Angst, dass er ihr folgen könnte, das Möbel sollte verhindern, dass sie erneut die Arme nach ihm ausstreckte.
    „Also“, sagte der Earl und fuhr sich durchs Haar. „Das war ... interessant.“
    Trotz des ironischen Lächelns, das er diesen Worten folgen ließ, ging sein Atem ebenso schwer wie der von Prudence.
    Er nahm seinen Stock und stellte sich neben das Sofa, eine Hand in den Rücken gestützt. „Ich fürchte, ich habe zu viel Punsch getrunken, als dass ich Sie nur küssen könnte, ohne mehr zu wollen. Ich hätte gar nicht erst damit anfangen sollen. “
    Sie nickte und berührte mit zitternden Fingern ihre Lippen, wo sein Kuss immer noch brannte wie ein heißes Siegel. „Ich auch nicht. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe ...“
    „Sie waren es nicht. Und ich auch nicht. Es war der Rumpunsch.“ Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf, wie um ihn freizubekommen. „Sie wollten heute den Unterricht mit mir besprechen, glaube ich.“
    „Ja. Natürlich.“ Prudence biss sich verlegen auf die Lippen. „Nun!“ Sie strich ihr Kleid glatt und bemühte sich, ihre Gedanken zu sammeln. „Ich habe schon eine gewisse Vorstellung, aber wir brauchen einen durchdachten Plan, wenn wir die Erwartungen der Treuhänder innerhalb eines kurzen Monats erfüllen wollen.“
    Seine Lippen verzogen sich zu einem selbstironischen Lächeln. „Bin ich denn so ungehobelt?“
    Ihre Wangen röteten sich. „Nein! So habe ich das nicht

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