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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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gleichen Abständen passiert. Als das Aquädukt noch verwendet worden war, hatten die Tore als Zuflusskontrolle fungiert. Sie machten bei jedem Tor fünf Minuten Pause und setzten den Marsch dann fort.
    »Vor uns liegt ein weiteres Tor, mein Bruder«, sagte Sheather erstaunlich leise. »Es scheint neu und verschlossen zu sein.«
    Val Con seufzte. So schnell. Er schloss seine Augen und erlaubte, dass ihr Lied seinen Kopf, sein Herz und seine Seele erfüllte. Bewusst weitete er seinen Willen aus und sang eine neue Strophe in das Lied. Dann öffnete er seine Augen und trat nach vorne.
    Die Anlage, die die Abteilung für sich in Anspruch genommen hatte, war einst aus dem unterirdischen Stein geschnitzt worden, um große Druckspeicher für Gas zu schaffen. Teile der unterirdischen Wasserwege waren irgendwo auf der Oberfläche als historische Stätten markiert worden.
    Hier unten aber, weit unter der Erdkruste, hatten die Aquädukte auch die großen Druckspeicher versorgt, wenn sie nicht anderweitig genutzt wurden. Gleichermaßen verlassen, als die Bedürfnisse Solcintras nach Wasser durch den Fluss Kainbek nicht mehr befriedigt werden konnten und man nach einer besseren und sichereren Lagerstätte für gefährliche Gase suchte als ausgerechnet genau unter der Stadt, war dieses unterirdische Labyrinth zu einem natürlich geeigneten Ort für das geheime Hauptquartier geworden.
    Diese Tür also. Es war eine Luftschleuse, die Verbindung zwischen den alten Röhren und der neuen Anlage. Val Con inspizierte die Kontrollen, verstand sie mit einem Gefühl der Erleichterung, verbunden mit großer Angst.
    »Ich hatte ursprünglich mein Messer hier nutzen wollen«, sagte er zu Sheather, »und auf der anderen Seite einfach nur Schnelligkeit. Das ist auch immer noch eine Option. Aber ich frage mich, ob du da nicht eine Note kennst oder zwei, die diese Tür für uns ohne große Gefahr öffnen könnten?«
    Sheather blinzelte mit seinen großen Augen. »Mein Bruder ist weise, bevorzugt er doch den heimlichen Zugang in die Höhle des Feindes. Ich denke, dass ich den Schlüssel zu dieser Tür zu entdecken imstande bin, wenn man mir einen Moment des Studiums gibt.«
    »Sicher«, sagte Val Con und trat wieder an Nelirikks Seite. Der Erkunder schaute grinsend auf ihn hinab und zeigte ihm auf sehr terranische Weise den erhobenen Daumen.
    •  •  •
     
    Erleuchtet durch die Notlampen, nur die wichtigsten Maschinen arbeitend, war die Krankenstation ein Ort der Schatten, Feinde und Monster aus Geschichten, die den Leichtsinnigen auflauerten.
    Agent ter’Fendil war weder leichtsinnig noch neigte er zu solchen Vergleichen. Wie ihm befohlen worden war, bewachte er einen alten Mann. Er achtete sowohl auf Zeichen des Verrats wie des Erwachens. Nichts rührte sich, als die müden Stunden vergingen – und sterben wollte der alte Mann auch nicht und auf die Art Agent ter’Fendil für würdigere Aufgaben freistellen.
    Dass es solche Aufgaben gab, wusste Agent ter’Fendil, da er anwesend gewesen war, als das ganze Team sich in der Ratshalle bereitgehalten hatte. Er hatte seine eigenen Befehle erwartungsvoll abgewartet, denn der Commander würde sicher nicht zögern, sich an jene Schätze zu erinnern, die Agent ter’Fendil, basierend auf seinen Studien als Scout, gefunden und der Abteilung gebracht hatte. Er hatte gewagt zu hoffen, dass der Commander die Kontrollen in seine Hand legen und ihm erlauben würde, diese Schätze gegen die Feinde der Abteilung zum Einsatz bringen.
    Und jetzt stand er hier, bewachte das Bett eines Buchhalters, während er doch eigentlich … nein. Der Commander war niemand, der vergangene Dienste vergaß oder Waffen, die in seine Hände gerieten, nutzlos ließ. Dass er zu dieser geringen Pflicht gerufen wurde, hieß nicht, dass man ihn vergessen hatte.
    Die Abteilung lehrte, dass jede Pflicht dem Plan diente, und Agent ter’Fendil war gut unterrichtet worden. Dennoch …
    Ein Schatten bewegte sich unter den Schatten und verschwand im Schatten.
    Agent ter’Fendil starrte.
    Die Schatten flackerten erneut, flüssig und schnell.
    Agent ter’Fendil blinzelte und machte eine schnelle Diagnose. Er fand heraus, dass es ihm etwas, wenngleich nicht in gefährlichem Maße, an Energie mangelte, und aktivierte die Energieroutine der Schleife, fühlte eine sofortige Schärfung seiner Sinne.
    Er reckte sich und wandte sich bewusst jenem Ort zu, wo er den wabernden Schatten zuletzt ausgemacht hatte.
    Etwas … bewegte sich.
    Agent

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