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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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starken Handscheinwerfern ausgerüstet, deren Strahlen aber in der Luftleere des Raumes völlig unsichtbar blieben. Nur wenn sie in einem bestimmten Winkel auf die Außenwand gerichtet wurden und auf die reflektierende innere Reluxwand trafen, die sie in das Auge des Beobachters zurückwarfen, erweckten sie in diesem den gleichen Effekt, als wären sie sichtbar.
    Fast zwei Stunden schwebten die drei Männer um das Schiff, jeden Quadratzoll seiner Außenhaut einer genauen Inspektion unterziehend, dann stellten sie die Arbeit in dem beruhigenden Gefühl ein, daß der Pionier, soweit es seine äußere Hülle betraf, den kosmischen Sturm ohne jeden Schaden überstanden hatte.
    Wieder jagten sie mit unheimlicher Geschwindigkeit dahin, von den beiden Geisterschiffen begleitet, die sie nun bald als alte Bekannte betrachteten. In jeder Sekunde legte das Schiff vierundzwanzig Lichtjahre zurück, und doch näherten sie sich nur langsam dem Ziel. Zwei Tage nach dem Zusammentreffen mit dem kosmischen Strahlenfeld hielten sie an, um sich noch einmal durch genaue Beobachtung zu vergewissern, daß das Inseluniversum, das sich als breite Scheibe vor ihnen zeigte, ihren Erwartungen entsprach.
    Morey arbeitete schweigend am Telektroskop und legte die Position eines Sternes fest, von dem er annahm, daß er Planeten habe. Arcot steuerte den „Pionier“ dem Ziel entgegen, und als die verschwommene Masse des Sterns langsam die Gestalt einer Scheibe annahm, riß er das Schiff herum, um es in eine parabolische Bahn zu bringen.
    Selbst bei der zehnfachen Schwerkraft, die sie zur Abbremsung benutzten, brauchten sie mehrere Stunden, um ihre Geschwindigkeit auf das zulässige Maß zu verringern. Morey hatte einen Planeten entdeckt, der nur wenige hundert Millionen Meilen entfernt war, und Arcot legte den „Pionier“ auf den angegebenen Kurs. Immer geringer wurde die Geschwindigkeit des Schiffes, bis sie nur noch vier Meilen in der Sekunde betrug. Während Arcot sich auf die Steuerung konzentrierte und den „Pionier“ langsam dem unbekannten Planeten entgegensinken ließ, standen die anderen Männer an den Fenstern und blickten hinab in den ungeheuren Raum, aus dem ihnen die Umrisse des Ziels ihrer abenteuerlichen Fahrt entgegenwuchsen.
     

6. Kapitel
     
    Endlich war es soweit. Durch die klaren Luxscheiben des Kontrollraumes wanderten die Blicke ungehindert auf das vegetationslose Panorama einer unbekannten Welt, die in Frost erstarrt um eine schwache Sonne kreiste Den Männern war. als griffe eine eisige Hand nach ihrem Herzen. Was sie sahen, war gespenstisch und großartig zugleich, eine Landschaft, die trotz ihrer Düsterheit und obwohl sie vom Tode gezeichnet war, doch grandios wirkte. Wohl gab es weite, schwellende Hügel und Bergketten, aber ihre Felsen waren schwarz und nackt, betupft mit weißen Feldern, die wie Schnee aussahen und doch nur gefrorene Luft sein konnten.
    Langsam glitt das Schiff über diese geisterhafte Welt, ließ die Berge hinter sich, überquerte einen gewaltigen erstarrten Ozean und näherte sich wieder mächtigen Landmassen.
    Morey stieß plötzlich einen überraschten Ruf aus und deutete durch das Fenster nach vorn. Schräg zur Linken sprang eine gezackte Silhouette steil aufragender Würfel und Säulen in den Himmel. Arcot legte das Schiff wortlos auf den neuen Kurs, und während sie näher kamen, wurde ihnen klar, daß die seltsamen Gebilde nur eine Bedeutung haben konnten – eine Stadt, ausgelöscht und begraben unter gewaltigen Lasten von Schnee.
    „Ich werde landen“, sagte Arcot, seine Stimme mit Gewalt zur Ruhe zwingend. „Nach meiner Ansicht können wir das Schiff verlassen, ohne uns einer Gefahr auszusetzen. Legt die Raumanzüge an, prüft genau, ob die Sauerstoffbehälter gefüllt sind und ob die Heizungen arbeiten.“
    Minuten später verließ Wade als erster die Luftschleuse, die anderen folgten ihm. Sie schalteten die Antriebe der Raumanzüge ein und bewegten sich, zehn Fuß über der gefrorenen Wüste schwebend, auf die tote Stadt zu. Ein großes Gebäude, das alle anderen überragte, zog sie mit magischer Gewalt an. Hoch über der gefrorenen Straße umrundeten sie das Gebäude, dessen schwere Bronzetüren geschlossen waren. Hinter allen Fenstern das gleiche Bild – riesige Stapel eines unbekannten Materials, das sicher der Isolierung gegen die Kälte gedient hatte und doch die Katastrophe nicht hatte aufhalten können.
    Eine seltsame Scheu ergriff Besitz von den Männern. Sie ahnten,

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