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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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doch ruht die ganze Last des Gebäudes auf dieser Decke!“
    Arcot richtete seinen Scheinwerfer auf die Mitte des Raumes, wo ein großer Globus aus Goldbronze auf einem schweren Marmorsockel ruhte. Schweigend näherten sich die Männer. Die große, glänzende Kugel zeigte nicht die geringste Spur von Korrosion oder Oxydation. Sie funkelte und blitzte, als sei sie eben erst poliert worden, und hatte einen Durchmesser von mehr als fünfzehn Fuß.
    „Die Kugel einer anderen Welt“, sagte Arcot ehrfürchtig, „der Welt jener Toten, die dort oben zwischen den grünen Kristallen liegen. Nach ihrem Erhaltungzustand möchte ich annehmen, daß sie erst aufgestellt wurde, als es keinen Zweifel mehr gab, daß die große Kälte über die Stadt kommen würde.“ Er ließ sich von dem Antrieb des Raumanzuges heben und umrundete den Globus schwebend. Die glänzende Kugel zeigte in reliefartiger Wiedergabe den gesamten Planeten mit Kontinenten, Meeren, Flüssen und Gebirgszügen.
    „Arcot, kommen Sie her, sehen Sie sich das an!“ rief Morey aus, der gebückt eine bestimmte Stelle auf der unteren Hälfte der Kugel betrachtete. Arcot senkte sich neben Morey herab, sein Blick folgte der Hand des anderen, bis sie zur Ruhe kam. Am Rande eines der eingezeichneten Kontinente ragte ein seltsames Gebilde hervor, das einer Pyramide ähnelte. In sorgfältiger Arbeit war ein blitzender Kreis um dieses Gebilde in das Metall graviert.
    „Nun?“ fragte Morey gespannt. „Wofür halten Sie das?“
    „Für einen unübersehbaren Hinweis“, erwiderte Arcot. „Wer immer nach der Katastrophe auf diesem Planeten landete, sollte wissen, wohin er sich zu wenden habe. Wenn Berichte oder Aufzeichnungen hinterlassen worden sind, dann nur hier.“ Er entdeckte an der Peripherie des Kreises einen winzigen silbernen Turm, und seine Augen begannen zu funkeln. „Hier, Morey, das ist die Stelle, die wir aufsuchen müssen! Lassen Sie uns feststellen, wie weit sie von dieser Stadt entfernt ist.“
    Es war nicht schwer, den Maßstab zu errechnen, nach dem der Globus gebaut war, und es ergab sich, daß die Entfernung bis zu dem kleinen Turm nicht mehr als fünftausend Meilen betragen konnte. „Kehren wir zum Schiff zurück“, sagte Arcot. „Wir müssen das Geheimnis des Turmes ergründen.“
    Sie verließen das Gebäude, hoben sich hoch über die Stadt und schwebten in wenigen Minuten zum „Pionier“ zurück, der sie nach der trostlosen Starre der toten Stadt mit anheimelnder Wärme empfing.
    Minuten später hob sich das Schiff und nahm Kurs auf den silbernen Turm. Mit einer Geschwindigkeit, von drei Meilen je Sekunde glitt die Landschaft unter ihnen dahin, zwanzig Minuten später schälte sich eine Bergkuppe aus der Ebene. Arcot steuerte den „Pionier“ dicht unter den Gipfel und umkreiste ihn, bis er unterhalb der Kuppe den Turm entdeckte. Er hatte tatsächlich die Form einer Pyramide, seine Flanken waren von einem glitzernden Eismantel bedeckt.
    Arcot brachte das Schiff auf einem freien Platz, der aus den Felsen gesprengt schien, zu Boden. Wieder verließen die Männer, angetan mit ihren Raumanzügen, den „Pionier“ und umrundeten die Pyramide schwebend auf der Suche nach einem Einlaß. Aber das Gebilde erwies sich als völlig fugenlos, und die Männer wollten schon enttäuscht aufgeben, als Arcot sich noch einmal in die Höhe schwang und zu seiner Überraschung sah, daß der Turm nicht in einer Spitze endete, sondern abgeplattet war. Er ließ sich auf der Fläche nieder, sein Ruf brachte die anderen neben ihn. Ratlos umstanden sie Arcot, der mit seinem Handscheinwerfer die glatte Ebene ableuchtete. Er fand eine quadratische Rille, unter der er den Eingang vermutete, und winkte die Freunde zu sich. Gemeinsam beugten sie sich über die nur schwach erkennbare Darstellung einer Hand, deren ausgestreckter Zeigefinger auf die rechte obere Ecke des Quadrates wies. Ein winziger, blitzender Stein war dort eingelassen, nicht größer als die Linse eines menschlichen Auges, aber es gab keinen Hebel und kein Scharnier, die ihnen verrieten, wie das Geheimnis des Zuganges zu lösen sei.
    „Ich verstehe das nicht“, murmelte Fuller ärgerlich. „Wenn man uns hierher weist, wenn man will, daß wir diese Pyramide betreten, warum macht man es uns dann so schwer, einzudringen? Woher sollen wir wissen, auf welche Zauberformel der Zugang sich öffnet?“
    „Bleiben Sie ruhig, Fuller“, mahnte Arcot, während er sein Messer zog und die blitzende Schneide in die

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