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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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quadratische Rille führte. „Vielleicht ist hier drin eine verborgene Feder angebracht, die das Messer nur zu berühren braucht. Gleich werden wir es wissen.“
    Er führte das Messer um das Quadrat herum, doch schnappte weder eine Feder, noch rührte sich die Platte. „Vielleicht an diesem blitzenden Stein, versuchen wir da unser Glück“, sagte Arcot unbeirrt. „Kommen Sie, Morey, richten Sie Ihren Scheinwerfer darauf, damit ich besser sehen kann!“
    Der Stein funkelte wie ein Brillant, als das Licht seine facettierte Oberfläche traf. Ein leises Beben durchlief die Platte, auf der die Männer standen, lautlos senkte sie sich nach unten.
    „Das ist doch …“, begann Morey überrascht und suchte nach einem Halt, während er in die grinsenden Gesichter der anderen starrte.
    „Ein Fahrstuhl, wollten Sie sagen, nicht wahr?“ setzte Arcot den Satz fort. „Ein regelrechter Fahrstuhl, der sich automatisch in Bewegung setzt, sobald man auf das richtige Knöpfchen drückt. Begreifen Sie nicht, was geschehen ist? Sie haben doch selbst den Strahl Ihrer Lampe auf den blitzenden Stein gerichtet, Ich glaubte, er sei als Verzierung angebracht, aber die Bewohner dieses Planeten dachten anscheinend praktischer als wir.– Sie hielten nichts von überflüssigem Beiwerk, wohl aber etwas von einer schön geschliffenen Linse, einer fotoelektrischen Zelle, die auf den Lichtstrahl reagiert. Da haben Sie das ganze Geheimnis unserer plötzlichen Fahrt in die Tiefe. Und nun wollen wir aufpassen, daß wir nicht aus Versehen im falschen Stockwerk landen!“
    Wade beklopfte prüfend die hellschimmernden, stabilen Wände, die an ihnen vorüberglitten. „Reines Eisen“, nickte er. „Vielleicht sogar eine Silicon-Eisen-Legierung. Nicht so fest wie Stahl, aber wesentlich korrosionsbeständiger. Voilá, wir sind angekommen!“
    Der Fahrstuhl hielt, sie befanden sich in einem großen Raum, der unschwer als eine Art Museum der untergegangenen Rasse zu erkennen war. Rings um die Wände verliefen hohe Regale, die mit Modellen und blitzenden Geräten gefüllt waren, von denen viele in ihrem Prinzip den auf der Erde gebräuchlichen entsprachen. „Sehen Sie dort drüben!“ sagte Fuller aufgeregt. „Ein altes Flugzeug, das noch mit Flügeln versehen ist! Und dort – eine Dampfmaschine, während dies hier unzweifelhaft einen Elektromotor darstellt!“ Sie fanden elektrische Batterien und Schiffsmodelle, elektrisch betriebene Bohr- und Fräsmaschinen, die Nachbildungen alter Kraftfahrzeuge, sowie zahlreiche Geräte, über deren Verwendungsmöglichkeiten sie sich vergeblich die Köpfe zerbrachen. Eine solche Fülle von interessantem Anschauungsmaterial lagerte in dem Raum, daß Wade den Wunsch äußerte, alles in den „Pionier“ zu schaffen, um sich nach der Rückkehr zur Erde eingehend damit beschäftigen zu können.
    „Schlagen Sie sich das aus dem Kopf, Wade“, widersprach Arcot. „Abgesehen davon, daß wir nicht genügend Platz an Bord hätten, haben wir kein Recht, uns diese Sachen anzueignen. Wenn wir etwas mitnehmen, dann einen Teil jener Bücher, die dort in den Regalen lagern. Sie scheinen nach einem bestimmten Prinzip geordnet. Die unterste Reihe trägt auf dem Rücken einen waagerechten Strich, die nächste deren zwei, die darüberliegende drei.“
    Sie traten an das Regal und griffen wahllos einige der dickleibigen Bände heraus. Ratlos starrten sie auf die mit völlig fremden Schriftzeichen bedruckten Seiten.
    „Was zu erwarten war“, nickte Arcot ungerührt. „Ein Grund mehr, den gesamten Bücherschatz an uns zu nehmen. Vielleicht sind einige darunter, die uns in die fremde Sprache einweisen. Wenn nicht, haben die Schriftgelehrten unserer Erde Beschäftigung für Generationen.“
    Schwerbeladen machten sie sich auf den Weg zum Schiff, den sie mehrmals zurücklegen mußten, bis sie den letzten dickleibigen Band an Bord verstaut hatten. Minuten später hob sich, der „Pionier“ in die Luft, schnell wuchs die Entfernung, die die Männer von der erstarrten Welt trennte, der sie als erste und vielleicht letzte Menschen einen Besuch abgestattet hatten.

7. Kapitel
     
    „Was nun?“ fragte Arcot, den Weltraum durch die breite Sichtscheibe des Kontrollraumes musternd. „Welchen Kurs schlagen wir ein? Ich bin dagegen, unser nächstes Ziel direkt anzusteuern. Eher halte ich eine Rückkehr an den Rand der Milchstraße für angebracht, um während der Fahrt Aufnahmen zu machen, die es späteren Raumfahrern ermöglichen,

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